Back from the “ISLAND”

Papageitaucher in Island - auf dem Vogelfelsen Hafnarhólmi im Fischerdorf BakkagerdiWir waren wieder länger unterwegs und sind erst vor wenigen Tagen aus Island zurückgekehrt. Hinter uns liegen knapp 5.000 km (mit vielen Umwegen einmal rund um die Insel) und vor uns eine noch weitaus höhere Zahl an Fotos zur Durchsicht. Da leider auch sonst in den nächsten Wochen jede Menge Arbeit angesagt ist, an dieser Stelle nur ein kurzes Lebenszeichen und ein paar wenige erste Eindrücke. Der Rest folgt noch im Lauf des Jahres bzw. hoffentlich vor der nächsten Foto-Tour, die auch schon eifrig in Planung ist… :)

Nach unserem Island-Winterkurzausflug mit all den herrlich grünen Polarlichtern, sehnten wir uns nun auch nach etwas Grün auf den Wiesen und Bergen. Ganz so grün wie erwartet/erhofft, war die Insel letztlich doch nicht überall, aber die Gegend rund um Landmannalaugar war sagenhaft schön und gleich zu Beginn der Reise hatten wir obendrein ein sagenhaftes Glück: die allerersten sonnigen, warmen Sommertage von 2013 waren angesagt und diese verbrachten wir zwischen den bunten Rhyolith-Bergen. Von der Spitze des Brennisteinsalda genossen wir am längsten Tag des Jahres die Mitternachtssonne. Während anderorts die “glow hour” nach Sonnenuntergang gerade mal 10 min anhält, so glühte die Landschaft hier in Polarkreisnähe gleich mehrere Stunden lang. Ein absoluter Traum für Fotografen!

Nach einem geschlossenen Flughafen Berlin Tegel, einem Dauer-Schaukel-Blitzgewitter während des Flugs und einer guten Landung wechselten wir in unseren güldenen Landcruiser von Hertz, der gerade mal 1.000 km am Tacho hatte und sich in einem hervorragenden Zustand befand. Vorerst... ;-)Auch der Abstecher nach Lakagigar war ein Erlebnis für sich, allen voran weil die östliche Piste dorthin noch gesperrt war. So stand uns die 60 cm tiefe, doch etwas einschüchternde Furt gleich zweimal bevor. Aber unser Toyota Landcruiser meisterte die Strecke und viele weitere Flüsse bravourös (oder muss man hier eher den Fahrer oder die Eiswasser-Furten-Vorgeherin loben? B-) ). Unser Auto scheiterte letztlich nur an einem Franzosen, der kurz vorm Abflug aufgrund absoluter Unfähigkeit auf einer engen Hochlandstraße (wo er so nebenbei mit seinem Pkw verbotenerweise unterwegs war… :angry: ) uns noch schnell ein tolle Schramme verpasste.

Auch wenn der Landcruiser über eine hervorragende Bodenfreiheit bzw. Wattiefe verfügte und wirklich groß war, zum Schlafen im Auto hat er uns weniger überzeugt. Aber nicht nur angesichts der horrenden Preise wie z.B. €123 für eine üble, 2×3 m Kajüte mit schmutzigen, “gscherten” bathroom (passt zwar nicht ganz, aber ich kann mir das Wortspiel hier trotzdem irgendwie nicht verkneifen… ;) ), sondern auch weil es im Hochland z.T. wirklich nicht anders ging, mussten wir uns das eine oder andere Mal mit seiner etwas zu kleinen und eher unebenen Liegefläche abfinden. Diesen SUV können wir ganz klar nicht zum Schlafen empfehlen… Zum Fahren hingegen schon, sofern man nicht auf den Preis schaut. Aber dazu dann später im bereits versprochenen “Dies & Das” über Island, das ebenfalls noch folgen wird (hab’s ja jemandem versprochen! ;) ).

So manche Strecke war ein Traum. In Lakagigar waren die Wetterbedingungen zunächst zwar alles andere als optimal, aber die Farben dennoch überwältigend. An dieser Stelle mussten wir einfach kurz anhalten und fotografieren. Im Vordergrund ein eher gelbliches Moos und im Hintergrund das satte Grün und mittendurch führte die pechrabenschwarze Straße - ein Bild wie von einer anderen Welt.Ein weiteres Highlight waren die Papageitaucher, wobei wir sie nicht mal so oft gesehen haben. Zweimal kurz in Vik und dann dafür umso genialer in Bakkagerdi. Das verschlafene, kleine Fischerdörfchen in den Ostfjorden war jeden Umweg wert. Als wir – wie so meist – erst kurz vor 12 ankamen, riss die Wolkendecke wider Erwarten auf und die Mitternachtssonne tauchte den über und über mit Papageitauchern übersäten Felsen beim Hafen in ein unbeschreibliches Licht. Wir konnten unser Glück kaum fassen, ganz alleine standen wir da – zwar umgeben von einem Geländer, aber sonst nur von zahllosen Lundis. Auf engstem Raum nisten dort angeblich an die 15.000 dieser süßen kleinen Huscheln und man kommt ihnen erstaunlich nahe. Auf dem Felsen gibt es eine Beobachtungsplattform und am Weg hinauf lassen sie sich aus allen Richtungen bewundern.

Wir haben aber auch sehr viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt, teils in herrlich einsamer Umgebung wie bei diesem Blue Pool im Hochland, wo man stundenlang nichts außer Schafspuren sah. Erinnerungen an Yellowstone wurden wach.Als sich nach Mitternacht die Sonne wieder hinter den Wolken verkroch, zogen auch wir uns zurück und kochten uns im Guesthouse um 1 Uhr morgens erst mal unser Mittagessen (in Island, wenn es im Sommer nie richtig dunkel wird, kommt man da schon mal leicht durcheinander… ;) …). Und eigentlich wollten wir unsere Spaghettis in aller Ruhe im Bett verdauen. Da wir allerdings vergessen hatten die Rollos herunter zu lassen, sollte doch wieder mal alles anders kommen. Die Sonne schien uns aufs Gesicht und riss uns gegen 4 Uhr irgendwie beide gleichzeitig aus dem Tiefschlaf. Goldenes Licht und herrlichste Wolken, es hatte wohl erneut kurz aufgerissen. Wie in Trance packten wir unsere Sachen und torkelten schnell zum Auto. Und kaum am Felsen angekommen waren wir auch augenblicklich wieder hellwach. Unbeschreiblich wie die Lundis dort zwischen den Blümchen saßen und mit dem bunten Schnabel voller Sandaale vor sich hin gurrten! :x :x :x

Nun ja, man merkt es vielleicht schon am Schreibstil: Diese paar Stunden am Hafnarhólmi gehören auf jeden Fall zu den ganz großen Highlights dieser Islandtour. Und vor allem die etwas “andersartig” ins Szene gesetzten Papageitaucher werden wahrscheinlich zu meinen Lieblingsfotos zählen und nicht nur von dieser Reise. Ein extra Lundi-Portfolio wird es also sicher noch geben und einen Bericht dazu eventuell auch! :)

Und wie sehr sich der nächtliche Ausflug gelohnt hat, zeigte sich bereits am nächsten Morgen: es (dauer)regnete wieder mal und ans Tierefotografieren war nicht mehr zu denken. Nach einem guten Cappuccino im Alfacafé fuhren wir am frühen Nachmittag dann weiter in Richtung Norden, wo uns auf der Raudanes-Halbinsel bereits wieder strahlender Sonnenschein erwartete… :)

Aber nicht überall hat es uns gut gefallen in Island. Hin und wieder gab es zwar mehrere Stunden fantastisches Licht, aber ringsum nichts als unfotogene Geröllwüste und das über Hunderte von Kilometern - da blieb einem manchmal leider nur das Auto als Fotomotiv…Es war aber nicht nur alles positiv, es gab auch ein paar kleinere und größere Super-GAUs. Und es ging schon megaturbulent los, noch bevor die Reise begonnen hatte. Bis zur letzten Minute waren wir dieses Mal nicht sicher, ob wir überhaupt fliegen können und ob wir nicht erstmals die Reiserücktrittsversicherung unserer ADAC-Kreditkarte nutzen müssen. Als alles dann doch klappte, standen wir schon vor den nächsten Problemen: eine defekte LH-Maschine verzögerte unseren Abflug und dann wurde auch noch der Flughafen Berlin Tegel wegen Unwetter geschlossen. Als die Durchsage kam, dass sie nicht sicher seien, ob wir noch rechtzeitig vor dem Nachtflugverbot abheben können, mochten wir unseren Ohren nicht trauen. Sie wollten es aber dennoch versuchen. Während der Flughafen noch gesperrt war, wurden wir mit einem Bus zum Ersatzflugzeug gefahren und dort standen wir einmal eine gute halbe Stunde… Es hagelte und ans Aussteigen war nicht zu denken. Als es dann “nur noch” in Strömen regnete, ließ man uns zum Flieger laufen. Uns ging es da ja mit den Schneejacken im Gepäck noch ziemlich gut, aber die meisten waren nur recht spärlich bekleidet – an jenem Tag war das Thermometer immerhin auf fast 40°C geklettert.

Hin und wieder schummelte sich auch einer von uns zwecks Größenvergleich ins Bild wie z.B. hier zu den Basaltsäulen bei Reynisdrangar in Vik.Etwas “nässer” saßen dann die meisten von uns im Flieger und hörten der Durchsage des Kapitäns zu. Er erzählte uns, dass Tegel nun wieder geöffnet sei, dass aber jedes Flugzeug gut 4 Minuten zum Starten brauchte und noch 10 weitere vor uns in der Warteschlange standen. Man musste kein Genie im Kopfrechnen zu sein um zu kapieren, dass wir dann erst weit nach Mitternacht abheben würden. Er hoffte auf eine Sondergenehmigung und so auch wir alle… Es war dann exakt 5 vor 12 als wir zur Landebahn rollten. Keine Ahnung, wie es dazu kam, aber Hauptsache wir waren doch noch gerade rechtzeitig in der Luft! Was dann folgte war zwar auch ein Albtraum, aber der hatte zum Glück nach einigen Stunden weit draußen auf dem Atlantik dann ein Ende. Über dem Festland flogen wir dieses Mal extrem tief in einer kleinen Lücke zwischen zwei schwarzen Wolkendecken – eine über, eine unter uns. So ein Geschaukle hatten wir noch nie erlebt und zudem wurde es zwischendurch rings um uns herum immer wieder taghell – es war das reinste Blitzlichtgewitter! An den Flug möchten wir uns am liebsten eigentlich gar nicht mehr erinnern…! :-S
Als wir mit deutlicher Verspätung früh morgens in Island landeten, ging die Sonne schon auf und der rosarote Vollmond gerade unter. Was für ein Empfang! Und Ende gut, alles gut! ;)

Nach einem Unfall und einer einstündigen Ringstraßensperre kam der Abschleppdienst aus dem Nachbarsdorf angerollt - typisch Island! ;-)Einige anderen kleineren GAUs waren ja schon fast wieder amüsant wie z.B. die Sperrung der Ringstraße. Vier Autos vor uns war einer auf der endlos langen, einspurigen Brücke kurz vor Skaftafell ins Schleudern geraten und dann mit seinem total verschrotteten Fahrzeug eingeklemmt und quer gestanden. Dem Fahrer ist zum Glück nichts passiert, aber sein Jeep war total demoliert. Gebrochene Hinter- und Vorderachse und einer der Reifen befand sich sogar jenseits einer nahezu intakten Leitplanke (wie der dort dahinter gerutscht ist, das ist mir jetzt noch etwas schleierhaft…). Und da standen wir dann alle hintereinander aufgefädelt, keiner konnte vor noch zurück. Ans Umdrehen war auf der einspurigen Brücke nicht zu denken und ans Zurückschieben bei mehreren 100 m ebenso nicht. Und da es weit und breit keine Stadt und wohl auch keinen Abschleppdienst gab, kam nach einer 3/4 Stunde der Bauer aus dem Nachbarsdorf jenseits der Brücke mit seinem Traktor angerollt! Er “spießte den Jeep” auf und fuhr damit zurück. “Action” auf Isländisch… :stern:

Interessanterweise war diese Totalsperre nur wenigen Minuten nach dem Unfall bereits auf der offiziellen isländischen Verkehrseite eingetragen. So schnell, ich habe nicht schlecht gestaunt! Dieses Mal hatten wir uns am Beginn der Reise gleich eine Datenkarte von Siminn geholt, die wir auch sehr häufig benutzt haben – nicht nur zwischendurch um noch schnell ein Quartier für die Nacht zu suchen/buchen oder Lebenszeichen nach Hause zu schicken, sondern auch manchmal in den Hotels selbst, wenn das WLAN dort wieder mal nicht funktionierte. Im Großen und Ganzen ist Siminn nicht so schlecht, nur im Hochland schwankt der Empfang meistens schon zwischen “O” wie “ohne irgendwas” oder “E” wie “elendig” oder “G” wie “geht nicht”. Ab 3G wurde es interessant, wirklich schnell war der Internetzugang aber nur bei “H”. Auch nur dann funktionierte unser mobiler WLAN-Hotspot, was leider doch nicht allzu oft der Fall war.

Die meisten großen Wasserfälle führten jetzt Anfang Juli viel zuviel Wasser zum Fotografieren, so manch kleiner sah aber dafür umso schöner aus wie dieser Raudafoss.Da wir uns dieses Mal nicht nur auf ausgetretenen Pfaden bewegt haben, war die Suche nach dem einen oder anderen Fotomotiv mitunter recht spannend und aufgrund des im Nordosten sehr strengen Winters auch entsprechend abenteuerlich (der Winter hatte 2012 bereits am 10. September begonnen!). Eine Wanderungen konnten wir leider gar nicht machen, weil die Gletscherflüsse noch viel zuviel Wasser führten, und bei einem anderen Ausflug blieben wir prompt in einem Schneefeld stecken. Pisten, die zwar auf Straßenkarten eingezeichnet aber bei Google Earth kaum sichtbar sind, sollte man auch in Island niemals trauen. Einmal hatten wir das “Vergnügen”, dass von 9 vermeintlichen Pisten vor Ort gerade mal eine tatsächlich existierte. Und diese führte dann auch noch quer durch ein Anwesen. Die Einheimischen waren auch dort – wie eigentlich überall auf Island – unglaublich nett und begleiteten uns gleich mit ihrem Jeep. Sie wollten uns den Weg zeigen. Dass der allerdings noch weit entfernt davon war, befahrbar zu sein, das merkten wir dann knapp vorm Ziel im dritten Schneefeld… Da war dann ein Abschleppseil angesagt… ;)

Ebenfalls nicht sonderlich toll war der Verlust meiner wichtigsten Linse und das schon nach nur wenigen Reisetagen. Die Mechanik von meinem 24-105 mm Objektiv streikte erstmals nach 9 Jahren Dauereinsatz und ich musste bis auf weiteres mit einer “Lücke” zwischen 40 und 100 mm zurechtkommen. Es ging, nur erfreulich war es nicht. Zum Glück konnte ich Steffen aber seines manchmal “unauffällig entwenden”… O:-)

Unsere schicke Arbeitskleidung nicht nur im Nordosten am Mückensee Lake Myvatn sondern bereits am Weg nach Landmannalaugar...

Auch der Regenschirm zählt in Island zwangsweise zur Arbeitskleidung. Den riesigen Lupinen-Feldern rund um Vik und Husavik konnte man(n) selbst bei strömendem Regen nicht widerstehen. ;-)

Manchmal schüttete es in Island aber soviel, dass es sogar den Schafen reichte. Dann sah man sie nicht auf den Weiden oder auf der Straße herumwetzen, sondern versteckt unter kleinen Grasüberhängen.

Und gegen Ende der Reise wollte dann das Wetter nicht mehr so recht mitspielen. An allen Tagen während der ersten zwei Wochen war es entweder warm und sonnig (ich hatte mir gleich am ersten Tag sogar einen kleinen Sonnenbrand geholt!) oder es tröpfelte vor sich hin und riss dann doch im entscheidenden Moment immer wieder auf, sprich nach einer längeren Fahrt. Die letzten paar Tage auf der Insel sollte dann alles anders kommen. Unser erster Versuch in Kerlingarfjöll etwas herumzuwandern, scheiterte kläglich. Ich denke, das Foto unten spricht für sich. Was man darauf aber nicht sieht, ist wie wir anschließend bei 0°C und Schneesturm im Auto saßen und selbst dort noch mit 2 Pullis, 2 Jacken, Poncho, 2 Hosen und 3 Mützen schlotterten (das alles hatten wir übrigens nicht gemeinsam an, sondern jeweils einer von uns…! ;) ).

Schönwetter in Kerlingarfjöll... ;-)Auch der zweite Versuch schien nicht viel besser zu werden, aber wir machten uns trotz Nebelsuppe mit Poncho und Regenschirm auf den Weg. In den beigefarbenen Rhyolith-Bergen war die reinste Schlammschlacht entfacht. Auf den teils steilen Aufstiegen und schmalen Gradwegen krabbelte so mancher Besucher auf allen Vieren herum. Ein paar Stunden hielten wir es aus und die Nebelstimmung zwischen all den qualmenden, blubbernden Lehmtöpfen hatte schon etwas Mystisches. Der Titel “Gateway to Hell” würde sicher für so das eine oder andere Bild von dort recht treffend sein. Kaum beim Auto zurück fing es auch schon wieder zum Schneien an. Gerade noch rechtzeitig machten wir uns aus den Staub, bevor auch die Pisten zu Schmierseife wurden…

Herrlich auch immer wieder die “Wetterwahrnehmung” der Isländer. Stürmt es draußen im einstelligen Temperaturbereich, so laufen sie schon mal im trägerlosen Shirt und kurzer Hose herum. Und fragt man einen Nationalpark-Ranger wie denn so die Wetteraussicht für die kommenden Tage ist und bekommt die Antwort “no rain for this area for the next couple of days“, so wundert man sich dann doch ein wenig, weil es draußen vor der Tür bereits seit Stunden dauernieselte und auch sicher die ganzen folgenden Tage nicht aufhören würde… Der Begriff “rain” ist also offensichtlich recht dehnbar… ;)

Aber im Großen und Ganzen dürfen wir uns nicht beklagen. Vor allem zu Beginn der Reise hatten wir traumhafte Bedingungen und die Mitternachtssonne am Gipfel des Brennisteinsalda in Landmannalaugar am längsten Tag des Jahres war eines unserer größen Highlights. Der Himmel glühte und die noch ziemlich verschneiten Rhyolit-Berge ebenso.

Schon fast unwirklich farbig war auch so manches entlegene Geothermalgebiet in Island. Und auch dort genossen wir nach einer abenteuerlichen, fast missglückten Zufahrt wieder eine unglaubliche Stimmung in den frühen Morgenstunden.

Im Südosten Islands bei den Eislagunen des Vatnajökull glühte die Wolken ebenfalls ab 23 Uhr gleich für mehrere Stunden.

Uns störte das Dauergeniesel aber leider die letzten Tage auf der Insel gewaltig. Längere Wanderungen sind so einfach nur mühsam, ebenso das Fotografieren. Denn mit etwas Sturm – und auch der zeigte sich gegen Ende der Reise von seiner fiesesten Seite – wurde das Putzen der Linse zur (fast hoffnungslosen) Dauerbeschäftigung. Und so sah man uns auch immer häufiger tagsüber im Auto schlafen oder doch mal in dem einen oder anderen Restaurant. Wir waren froh, das Allerwichtigste gleich zu Beginn der Reise abgehackt zu haben, aber ein paar Dinge, die uns am Herz hingen, blieben dann doch leider auf der Strecke. Die haben wir vorerst mal verschoben, aber auf der Insel gibt es ohnehin noch so die eine oder andere recht unbekannte Ecke, die uns sicher bald zur Rückkehr motivieren wird. Mal sehen, wie gut es dann die Wettergeister mit uns meinen…

Selbst kurz vorm Abflug genossen wir die Mitternachtssonne in Island noch ein letztes Mal bei den Schlammtöpfen auf der Reykjanes-Halbinsel.Vorerst sind wir aber recht zufrieden und freuen uns über die schöne Zeit auf dieser faszinierenden Insel mitten im Atlantik. So 100%ig warm sind wir mit ihrer teils doch recht großen Kargheit zwar noch immer nicht geworden, aber wie ich schon im Winterbericht-Fazit geschrieben hatte: einige Plätze auf Island sind einfach großartig, wahre “emotional landscapes”! Auch wenn man hin und wieder Wind und Wetter verfluchen könnte, so fasziniert einem die Ruhe vor und nach dem Sturm dann umso mehr. Von der Mitternachtssonne und den von 23 Uhr bis 3 Uhr morgens knallrot dauerglühenden Wolken mal ganz zu schweigen! Ein Erlebnis, das wir beide in nicht allzu ferner Zukunft unbedingt nochmal wiederholen möchten! Und so endet auch dieses Reiseresümee wieder mit dem üblichen “To be continued…

Unsere Island-Bildergalerie – vorerst nur 90 Fotos vom März 2013. Die von unserer Juni/Juli-Tour folgen noch.

Gefallen hat es uns beiden am besten aber in Landmannalaugar sowie in Bakkagerdi bei den vielen Papageientauchern - hier im Mitternachtslicht und bei leichtem Regenschauer.PS: Jetlag? Der ist nach einer Sommertour durch Island kaum anders als nach einer USA-Reise. Dadurch dass das Licht am allerschönsten in die frühen Morgenstunden ist, wird man irgendwie zur “Nachtschicht” gezwungen. Zumindest wir sind die letzten Wochen kaum vor 3 oder 4 Uhr ins Bett gekommen und haben in den Hotels oftmals erst in allerletzter Sekunde ausgecheckt (der Wecker war meist auf 11:45 Uhr gestellt). Das und die 2 Stunden Zeitverschiebung bringen die innere Uhr doch gehörig durcheinander. Steffen verkraftet das meistens besser, aber ich bin noch ganz schön durch’n Wind. Also bitte nicht wundern, falls ich hier irgendwo mächtig Unsinn geschrieben habe… ;)