Badwater – braune Salzkrusten im Death Valley

Die Salzkrusten von Badwater wie sie einst im Death Valley aussahen... Foto aus dem Jahr 2007Wer nicht hören will, der muss “fühlen”! So ist es uns heute vor Sonnenaufgang im Death Valley ergangen. Es gibt leider schlechte Nachrichten bzgl. der Salzkrusten bei Badwater. Sie waren einst strahlend weiß und wunderschön geometrisch angeordnet. Man musste sich ausgehend vom Parkplatz nur ca. eine 1/4 Stunde in Richtung Talmitte bewegen und schon wusste man gar nicht, wohin man denn zuerst fotografieren sollte. Dieses Bild hat sich aber leider radikal geändert: Braune Tristesse so weit das Auge reicht und die Strukturen ließen an den meisten Stellen auch mehr als zu wünschen übrig.

Freunde hatten uns zwar schon im April 2014 ihr Leid geklagt, aber dass die Salzkrusten bei Badwater dort überall noch immer so unförmig sein würden, das wollten wir dann doch nicht glauben. Aber siehe da, heute am letzten Tag unseres Death Valley Aufenthalts (das “Todestal” ist herrlich im Winter! :stern: ) hat es uns zum Sonnenaufgang auch “voll erwischt”. Ein schönes Motiv war dort beim besten Willen nicht zu finden! Genau wie bei Thomas und Ralf, nur dass die gesamte Senke inzwischen auch noch total braun geworden war… :(

Salzkrusten bei Badwater im Death Valley im April 2014

Ein umgepflügter Kartoffelacker? ... Badwater im Januar 2015

Wie schön sah es doch hier früher aus, in welche Richtung man auch blickte, die weißen Salt Flats erstreckten sich bis zu den Bergen. Es ist zu hoffen, dass es bei Badwater irgendwann in naher Zukunft wieder mal so schön wird!

So sind wir schnell einige Meilen zurück nach Norden gedüst, wo wir zuvor in der Nähe der West Side Road wenigstens ein paar weißere Flecken entdecken konnten. Mit dem ehemaligen Salzflächen bei Badwater kann dieses Areal natürlich nicht ganz mithalten, aber vielleicht ist es für den ein oder anderen von Euch, den es dieses Jahr auch ins Death Valley verschlägt, doch von Interesse.

Anfahrt: Ca. 8 mi südlich der Straßenkreuzung #190/#178 zweigt die ungeteerte West Side Road (auf der Death Valley Backcountry Road Map ist sie eingezeichnet) nach Westen ab. Ihr folgt man für 2 mi und stellt das Auto bei etwa 36° 20′ 29” N, 116° 52′ 07” W ab (auch Pkws schaffen es unter normalen Bedingungen locker bis dahin!). Zu Fuß steuert man dann von dort aus die weiß schimmernde Fläche in Richtung Nordwesten an (ca. 10 min). Das Foto zu Sonnenaufgang (siehe unten) ist dort entstanden. Salzflächen können leider im Lauf des Jahres ihr Aussehen ganz schön verändern, d.h. auch diese Angabe ohne Gewähr! Aber vielleicht kann doch irgendjemand mit diesem Tipp etwas anfangen! Dann habe ich diesen Bericht nicht ganz umsonst “getippelt”. :)

Derzeit sind die Salt Flats an der West Side Road im Death Valley aber eine echte Alternative - Foto vom 7. Januar 2015Allerdings hoffe ich schon, dass bald mal etwas Regen fällt und Badwater wieder ein bisschen “gesäubert/restauriert” wird. Und dass es nicht länger wie ein “umgepflügter Kartoffelacker” ausschaut, siehe Foto oben oder hier. Ihr Erscheinungsbild hat zwar auch in der Vergangenheit immer wieder recht geschwankt, aber so hässliche Braunkrusten-Bilder, wie dort in letzter Zeit entstehen, haben wir noch nie gesehen. Und seit April letzten Jahres ist es nicht unbedingt besser geworden… ganz im Gegenteil! Warum erscheint die gesamte Salzkrustenfläche bei Badwater nun so braun? Wir hätten ja vermutet, es war ein Hangrutsch bzw. eine Flash Flood, ev. sogar jene im Sommer 2013. Aber wie es scheint sind es vielmehr die Sandstürme, die für die “Verschandelung” verantwortlich sind. Umso länger die Regenfälle ausbleiben, umso brauner wird die ganze Salzpfanne. Steht die Ebene wieder kurz unter Wasser, erstrahlt sie schon bald wieder im schönesten Weiß.

Apropos Flash Flood im Sommer 2013: Bzgl. der Wildrose Road hatte ich mich kurz mit dem Ranger unterhalten. Vermutlich wird diese damals total verwüstete Straße nicht so schnell mehr geöffnet. Mit anderen Worten, die Zeltplätze dort oben sowie die Charcoal Kilns sind nur noch über die Emigrant Canyon Road zu erreichen. Die Straße zwischen Panamint und Trona bzw. den Trona Pinnacles ist aber tadellos befahrbar – durchgehend asphaltiert bis auf ca. 2 Meilen “gravel”, die aber auch kein Problem darstellen!
Berichte und Fotos über die aktuellen Straßenzustände im Death Valley findet man auf der offiziellen Webseite des Nationalparks im Morning Report, die Bilder dazu u.a. auf der Road Conditions Facebook-Seite.

Update 29.1.2015: Es hat die letzten Tage etwas geregnet im Death Valley! Vielleicht sieht es bei Badwater inzwischen schon wieder viel besser aus als bei unserem Besuch!
Update 22.03.2016: Wir haben letzte Woche Badwater erneut einen Besuch abgestattet und sind dort recht viel herumgewandert. Die Ebene ist nach den gewaltigen Regengüssen im Herbst 2015 wieder strahlend weiß, ABER… es waren leider trotzdem keine schönen Salzstrukturen zu finden. Und jene an der West Side Road sahen leider auch nicht mehr ansatzweise so gut aus wie im letzten Winter.