USA Nationalparks: Besucherzahlen weiter auf Rekordniveau

Das Death Valley belegt im Jahr 2015 nur Platz 20 im Ranking der meistbesuchten Nationalparks der USA, das könnte sich aber dieses Jahr ändern aufgrund der spektakulären Jahrhundertblüte im Winter 2016. Mitte Januar war das Todestal zum Leben erwacht und ausgedehnte Blumenfelder haben Besucher aus aller Welt wochenlang begeistert.Fünf Jahre ist es nun schon wieder her, dass ich mir die Besucherzahlen in den einzelnen Nationalparks genauer angeschaut habe (-> die 30 meistbesuchten Nationalparks der USA). In der Zwischenzeit hat sich wieder viel getan und die meisten Parks sind populärer denn je geworden. Die Great Smoky Mountains im Osten der Vereinigten Staaten haben bereits vorletztes Jahr die 10 Mio Schallmauer durchbrochen und führen auch 2015 weiterhin die TOP-30-Liste an. Mit weitem Abstand folgen der Grand Canyon auf Rang 2 (5,5 Mio.) sowie der Rocky Mountains NP auf Platz 3 (4,2 Mio.). Der Nationalpark vor den Toren Denvers hat 2015 seinen 100-jähriges Jubiläum gefeiert und wahrscheinlich u.a. dadurch einen ordentlichen Sprung nach oben gemacht mit einem Plus von 40,6% im direkten Vergleich mit 2010. Der Park konnte so auch den Yellowstone und Yosemite NP hinter sich lassen, beide aber ebenfalls mit knapp über 4 Mio Besuchern pro Jahr.

Auffällig zugelegt an Popularität haben außerdem der Canyonlands Nationalpark mit +45,6%, der Capitol Reef NP mit +42% sowie der Joshua Tree NP mit +41%, wobei die Parks im Süden von Utah sicherlich sehr von der weltweiten “Mighty 5“-Kampagne profitieren konnten.

Einen Rückgang bei den Besucherzahlen gibt es in so gut wie keinem Nationalpark mit Ausnahme des Cuyahoga Valley NP in Ohio und des Theodore Roosevelt NP in North Dakota. Letztgenannter hat das sicherlich nicht verdient, zumindest mir hat die Natur und vor allem auch die Tierwelt dort eigentlich recht gut gefallen. Seine abgeschiedene Lage könnte da eine große Rolle spielen, zumal sich auch zum “benachbarten”, ebenfalls sehr sehenswerten Badlands NP in South Dakota auch keine Million Besucher hinverirrt. Und das obwohl das Monument am Mount Rushmore in den Black Hills auf 2,4 Mio. kommt.

Hier die aktuelle TOP-30-Übersicht der beliebtesten Nationalparks der USA:

NATIONALPARK   2010  2015  %
1. Great Smoky Mountains NP9.463.53810.712.67413,20
2. Grand Canyon NP4.388.3865.520.73625,80
3. Rocky Mountain NP2.955.8214.155.91640,60
4. Yosemite NP3.901.4084.150.2176,38
5. Yellowstone NP3.640.1854.097.71012,57
6. Zion NP2.665.9723.648.84636,87
7. Olympic NP2.844.5633.263.76114,74
8. Grand Teton NP2.669.3743.149.92118,00
9. Acadia NP2.504.2082.811.18412,26
10. Glacier NP2.200.0482.366.0567,55
11. Cuyahoga Valley NP2.492.6702.284.612-8,35
12. Joshua Tree NP1.434.9762.025.75641,17
13. Hawaii Volcanoes NP1.304.6671.832.66040,47
14. Bryce Canyon NP1.285.4921.745.80435,81
15. Hot Springs NP1.311.8071.418.1628,11
16. Arches NP1.014.4051.399.24737,94
17. Shenandoah NP1.253.3861.321.8735,46
18. Mount Rainier NP1.191.7541.237.2313,82
19. Haleakala NP1.105.6061.216.77210,05
20. Death Valley NP984.7751.154.84317,27
21. Sequoia NP1.002.9791.097.4649,42
22. Everglades NP915.5381.077.42717,68
23. Badlands NP977.778989.3541,18
24. Capitol Reef NP662.661941.02942,01
25. Petrified Forest NP664.725793.22519,33
26. Saguaro NP717.614753.4464,99
27. Canyonlands NP435.908634.60745,58
28. Crater Lake NP448.319614.71237,11
29. Wind Cave NP577.141612.1986,07
30. Theodore Roosevelt NP623.748580.033-7,01

(Quelle: https://irma.nps.gov/Stats/)


Lake Mohave im März 2016 mit weißen Primroses und lilafarbenen Sandverbenen
Nicht in der Liste enthalten sind National Monuments, Recreation Areas oder Seashores. Aber auch dort können die Zahlen recht beachtlich sein, so zum Beispiel in der Golden Gate National Recreation Area (14,8 Mio.) bei San Francisco oder in der Lake Mead National Recreation Area bei Las Vegas. 7,3 Mio Menschen haben im Jahr 2015 entweder dem Lake Mead oder weiter südlich den Lake Mohave, der ebenfalls Teil dieser NRA ist, einen Besuch abgestattet. Letztes Jahre waren wir nicht dort, aber dafür im März 2016 und haben das herrlich (fast schon zu) warme Wetter genossen und uns an den vielen Wildblümchen des Lake Mohave erfreut. Das Bild links ist in der “Telephone Cove” am Ostufer des Sees entstanden. Der späte Winter ist eine herrliche Jahreszeit dort!

Recht ordentlich auch die Zahlen von der Point Reyes National Seashore nördlich von San Francisco, die mit über 2,5 Mio deutlich mehr Besucher anlockt als z.B. der Bryce Canyon. Unangefochten an der Spitze aller unter der Obhut des NPS (National Park Service) stehenden Einrichtungen befindet sich der Blue Ridge Parkway mit ganzen 15 Millionen Besucher/Jahr.

In diesem Winter fand auch im Death Valley Nationalpark eine Jahrhundertblüte statt. Wochenlang waren sämtliche Unterkünfte im Park ausgebucht, ebenso die in der näheren Umgebung. Wir hatten zwar zum Glück schon langfristig vorreserviert, mussten dann aber für eine zusätzliche Nacht sogar nach Lone Pine ausweichen. Und da waren wir nicht die Einzigen… Verrückt wie viele Leute da täglich eine stundenlange Anfahrt in Kauf genommen haben, nur um dieses Naturwunder zu sehen! Siehe erstes Foto oben oder den Bericht über die Titus Canyon Road.
Das wird sich mit Sicherheit sehr (!) auf die Besucherzahlen des laufenden Kalenderjahres auswirken. Außerdem feiert dieses Jahr der NPS sein 100-jähriges Bestehen und die Werbetrommeln wurden entsprechend mächtig gerührt. Die im nächsten Frühjahr veröffentlichen 2016er-Zahlen darf man wohl mit Spannung erwarten… ;)