Ride the Ducks – Sightseeing in Seattle

Eine überdimensionale Ente lockt die Besucher zur Ride the Ducks of Seattle Tour.Städte-Sightseeing einmal anders, heute waren Steffen und ich Entenreiten in Seattle! :party:
Schon oft gesehen (sie sind ja auch meist eher kaum zu übersehen/-hören…), aber trotzdem noch nie ausprobiert. Nun war es soweit! Zuviele Pre-Sunrise um 4 Uhr morgens und einige anstrengendere Tages- sowie Backpackingwanderungen lagen hinter uns. Ich sehnte mich heute nach etwas Erholung und liebäugelte mit der Idee uns einfach mal “nur berieseln” zu lassen. Nach einem Starbucks Cappu am legendären Pike Place Market, einem kurzen Spaziergang durch Downtown und durchs moderne Seattle Center lachte mich die bunte, überdimensionale Ride-the-Ducks-Ente zu Füßen der Space Needle schon von weitem an.

Steffen verzog zunächst ein wenig das Gesicht, nachdem er den Preis hörte wurde dies auch nicht besser. Seltsamerweise ließ er sich dann aber doch erstaunlich schnell dazu überreden und nach nur 10 Minuten Wartezeit boardeten wir bereits unseren “Duck” mit der Nummer 3. Die kuriosen Amphibienfahrzeuge, ursprünglich unter der Bezeichnung DUKW bekannt, stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und halfen einst den alliierten Truppen bei der Landung in der Normandie. Sie wurden noch bis Mitte der 1960er Jahre beim Militär eingesetzt, mittlerweile aber rundum erneut und zu richtigen Fun-Vehikeln umfunktioniert. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! :)

Anfangs gab sich unser Captain noch recht zivilisiert…Wir waren beide anfangs etwas skeptisch, ob uns das Ganze nicht etwas zuviel “Händeklatschen” oder eine Überdosis “amerikanische Happiness” werden könnte. Ein kurz vorher startender “Duck” ließ leider diese Befürchtung in uns aufkommen… :-S
Aber schon beim ersten flüchtigen Blick auf unseren Captain (Capt. Phlip Dover) war klar, dass bei unserer Tour sich eher eine gute Portion “britischer Humor” mit an Board befand (auch wenn er kein Brite ist!). Und so war es dann auch! Die 90 Minuten vergingen wie im Flug… ähm :-?BusBoot… was auch immer! :D
Nur kurz, als wir am Lake Union an den schwimmenden Häusern zwangsweise leiser sein mussten, war es ruhig an Board. Ansonsten war viel Lärm angesagt und die Leute auf der Straße tanzen und winken mit uns mit. Bereits zum zweiten Mal am heutigen Tag erinnerte mich diese Stadt und ihre ausgesprochen lebensfrohen Bewohner ein wenig an New Orleans. Zuvor waren es die vielen Straßenkünstler und Jazz-Musiker rund um den Pike Place Market. :x

Bei der Ride the Ducks Tour erfährt man selbstverständlich einiges Wissenswertes über die Stadt Seattle, aber noch viel mehr lernt man absolut puren Blödsinn! :)
So hieß es u.a. immer “Uff da“, sobald wir ein Starbucks-Kaffeehaus passierten, es ertönten die “Wacky Quackers” und die Hände aller Teilnehmer gingen in die Höhe. In der Stadt, in der das allererste Starbucks eröffnet wurde und in der sich angeblich über 400(!) Filialen befinden, wird so etwas schnell zum “Workout”! :D
In den Drive Thru mit “35 Frappuccino please” trauten wir uns dann doch nicht… ;)

Aber schon bald machte er nur Unsinn und wechselte alle 10 Minuten seine Kopfbedeckung.

Als Wikinger ging es hinaus auf den Lake Union mit herrlicher Sicht auf Downtown Seattle, die zahllosen Hausboote und...

...und die vielen anderen Ducks, die ebenfalls auf dem Lake Union unterwegs waren.

Zunächst ging es durch die belebten Straßen am Pike Place Market und vorbei an den herrlich schönen Backsteinfassenden rund um den Pioneer Square. Eine gute Weile verbrachten wir am/auf dem Lake Union, von dem man eine tolle Sicht auf Downtown hat sowie auf das Hausboot aus “Sleepless in Seattle”, das es mal für 2,5 Mio. USD (Tom Hanks not included B-) ) gab… oder ev. noch gibt?
Mit viel Krawall und Geblödel ging es dann weiter zu den Fremont Skulpturen (in der Nähe des unter der Brücke lauernden “Fremont Troll”) und nach recht kurzweiligen 90(+x) Minuten leider wieder zurück zur Space Needle. Unser Captain hat da sogar ordentlich überzogen… :)
Wir hatten nicht viel erwartet, kurz das Schlimmste befürchtet und wurden dann ausgesprochen positiv überrascht! Steffens Grinsen wich während der gesamten Tour nicht aus seinem Gesicht und es hielt auch noch lange nach dem “Ride” an. Und ein kleines “uff da” entweicht ihm zuweilen hie und da selbst heute noch… =:)

Fazit: Eine uneingeschränkte Empfehlung möchten wir hier an dieser Stelle zu den “Ride the Ducks” Sightseeing-Touren nicht geben, für unseren Capt. Phlip Dover allerdings schon! Der war unendlich süß mit all seinen unterschiedlichen verrückten Kopfbedeckungen, hatte oftmals einen echt herrlichen Blick drauf und überschritt zu keinem Zeitpunkt die Grenze zum “krampfhaften Witzigsein”. Wer aber die anderen Tourguides eine Weile beobachtet, der wird leider vielleicht doch so die eine oder andere eher “lahme” (oder “überdrehte”…) “Ente” darunter entdecken. Und da könnten die 90 Minuten ev. doch etwas anders ablaufen… ;)

Damit es uns Passagieren ja nicht langweilig wurde, gab es allerlei Spielzeug... Säbel, Schwerter, Knochen und auch einen riesigen Fisch hatten wir uns eingefangen.

Und ein Mann hatte sich nichtsahnend das Hendl geschnappt. Der Spitzname chicken man blieb ihm dann natürlich bis zum Ende der Tour nicht erspart... :-)

Mit einem Höllentrara trafen wir nach kurzweiligen 90+x Minuten wieder am Ride the Ducks Parkplatz bei der Space Needle ein. Und wir waren uns wohl alle einig: die Tour hätte ruhig noch deutlich länger dauern können. Entsprechend fett auch das Trinkgeld! ;-)

Ride the Ducks of Seattle
Erwachsene: $28, Kinder 3-12 $17; Webseite
Ecke 5th Ave & Broad St, direkt bei der Space Needle

Im Anschluss genossen wir noch vom Kerry Park den Blick auf Downtown mit dem heute sehr imposanten Mount Rainier im Hintergrund und ein ausgezeichnetes Abendessen im Icon Grill. Steak und Prime Rib waren angesagt. Erstmals schmeckte das Kartoffelpüree in den USA tatsächlich nach Kartoffelpüree und der schon optisch genial aussehende Hot Fudge Sundae ist ein Muss zum Dessert. Der reicht aber meiner Meinung nach locker für 4 Personen, zu zweit sage ich nur “uff-da”… ;) Besten Dank an dieser Stelle auch an den Tipp-Geber!

Übernachtungstipp für Seattle: Genial preiswert und gar nicht schlecht war das Best Western Loyal Inn mitten in Downtown. Von hier aus lässt sich eigentlich fast alles zu Fuß erkunden (mit Ausnahme des Kerry Parks oder des Fremont Troll). Und wir staunten nicht schlecht angesichts des anderorts doch eher unüblichen Metallbestecks, Keramiktellers und europäischen Trinkheferln beim Frühstück! Und dank meiner recht angeregten Unterhaltung mit dem netten, feschen Mann an der Rezeption, ließ er auch den bereits abgelaufenen Roomsaver-Coupon gelten. Und nicht nur das! Wir zahlten die Coupon-Rate von $79 für zwei queen beds nicht nur unter der Woche, sondern auch gleich in der Nacht vom Freitag auf Samstag (Normalpreis: $149!). Dass er uns dann auch die Parkgebühr von $10 pro Tag nicht berechnete, rundete unseren nahezu perfekten Aufenthalt noch ab! :)
Was will man mehr, der heuer angeblich erste warme und sonnige Tag in Seattle, wir hatten den Mount Rainier zu Gesicht bekommen, ein schönes billiges Quartier, ein herrliches Essen, besser konnte eine Reise eigentlich kaum ausklingen! :stern: