Ein Wochenende im weihnachtlichen Erzgebirge

Weihnachtliche Pyramide im ErzgebirgeDieses Wochenende hat es uns ins “Ärzgebirsche” verschlagen, wo es “Brotwurscht”, “allerlaa gute Happen” und “was Guts fern Durscht un zen innerling Uufwärme” gab sowie unendlich viele schöne Holzschnitzereien in Form von Schwibbögen, Fensterbildern oder Räuchermännel. Es folgt eine kurze Bildergeschichte und eine kleine Liebeserklärung an Seiffen. :x

Das Hotel Alte Schleiferei, unser Quartier in ErlabrunnZwei Nächte verbrachten wir im Hotel “Alte Schleiferei” in Erlabrunn, in unmittelbarer Nähe von Johanngeorgenstadt, der Heimat des Schwibbogens. Die Unterkunft sowie das Frühstück waren gut, zum Essen im angeschlossenen “Kunos Brauereigasthaus” lieber keinen Kommentar. Aber wir wollten ohnehin nicht die Zeit im Hotel vergeuden und so ging es noch am ersten Abend auf den Weihnachtsmarkt in Schwarzenberg, der sehr schön zwischen den schmalen Gassen am Hügel rund um das Schloss angelegt wurde.

Der Weihnachtsmarkt in Schwarzenberg wurde rund um das Schloss angelegt...

...und verteilt sich auf viele enge Gassen.

Viele kleine schöne Weihnachtstände

...mit erzgebirgischer Holzkunst

Immer wieder eine kleine Herausforderung: das Entziffern der erzgebirgischen Weihnachtsmarktstand-Beschriftungen! B-)

Die Sprache hat hier so ihre Eigenheiten …

…und so manche Buchstaben kommen darin gar nicht vor…

…aber mit etwas Phantasie eigentlich doch ziemlich leicht verständlich! :-)

 

Speisekarte im Erzgebirsche

Ob es bei dem Schnäppchenpreis noch Einwohner in meiner Heimatstadt gibt? ;-)))

In einige Kopfbedeckungen passte sogar der ganze Weihnachtsmann hinein…

...und für andere musste man sich sogar ein Extragestell besorgen! ;-)

In den meisten Ortschaften im Westerzgebirge stehen nicht nur überdimensionale Schwibbögen sowie Riesenpyramiden am Dorfplatz, es sind auch fast alle Fenster mit mindestens einem Schwibbogen oder anderen beleuchteten Holzschnitzereien geschmückt.

Festlich geschmückte Fenster im Erzgebirge

Hin und wieder sieht man auch Nussknacker oder Kerzenhalter…

…meistens zieren aber Schwibbögen die Fenster.

Unbeschreiblich der Anblick sobald es dunkel wird, viel schöner kann eine Weihnachtsbeleuchtung wirklich nicht sein. Vor allem so gänzlich ohne Kitsch und bunte Blinkdinger!

In so manchem größeren Einfamilienhaus steht wirklich eine halbes Vermögen hinter den Fenstern!

Schwibbögen gibt es auch aus Metall...

...und diese werden oftmals direkt an den Hauswänden angebracht.

Am nächsten Tag ging es nach einem langen, ausgiebigen Frühstück mit Sybille, Jan und Huschel zunächst nach Geyer und dann nach Wolkenstein. Dort war zwar mittags nicht viel los, aber es gab ein schönes Restaurant (“Zum Grenadier”) das uns sehr an den Sophienkeller in Dresden erinnerte, sowie ein sehr nettes Geschäft, wo wir erstmals schwach wurden und einem süßen Kantenhocker nicht widerstehen konnten. Unglaublich auch der Blick vom Schloss Wolkenstein: von hier oben erkennt man sogar die Zugspitze (siehe Bild unten; Copyright Jan ;) )

Mittelalterlich geht es zu im Erlebnisgasthaus...

...Zum Grenadier im Schloss Wolkenstein

Unglaublich auch der Blick vom Schloss Wolkenstein: von hier oben erkennt man sogar die (rote) Zugspitze!

Im Anschluss stoppten wir noch einmal kurz in Schwarzenberg, wo heute deutlich mehr los war als gestern Abend, und dann fuhren wir weiter zu einem der beliebtesten Weihnachtsmärkte des Erzgebirges in Annaberg-Buchholz. Uns gefiel es dort aber irgendwie lange nicht so gut wie in Schwarzenberg. Wir genossen ein paar Feuerzangenbowlen und als es dann leicht zum Nieseln anfing, sind wir zurück zu unserem Quartier gefahren und haben den restlichen Abend im “Kunos Brauereigasthaus” verbracht, wo heute bis nach Mitternacht laute Tanzmusik mit einer Live-Band angesagt war.

In Annaberg-Buchholz gab es ein großes Angebot an Pyramiden...

…und wunderschönen Schwibbögen.

Und so manches Menge Fenster an dem ich nicht vorbeikam ohne ein Foto zu machen.

Am Sonntag fuhren wir ins Mittelerzgebirge. Dort wartete noch das größte Highlight auf uns: der für seine Holzkunstwerke weit über die deutschen Grenzen hinweg bekannte Kurort Seiffen. Vielleicht war ich schon im “Kaufrausch”, aber hier kam ich mir endgültig vor wie “Alice im Wunderland”. Alle Häuser noch schöner geschmückt, alles noch netter beleuchtet und in den Gassen reihte sich ein wunderbares Geschäft an das andere. Nicht einmal die vielen Busse voller Touristen schreckten uns ab und dass es hier spezielle Parkeinweiser gab (Parkgebühr: 5 Euro). Die Menschenmassen verteilten sich gut zwischen den Geschäften und Weihnachtsstandeln. Und auch das “Peoplewatching” machte Spaß, denn die Menge an Sackerln und Pakerln, die einige schon mit sich herumschleppten waren teilweise echt rekordverdächtig. :)
Umso mehr erstaunt haben uns die Preise in Seiffen, die sogar noch tiefer lagen als in Schwarzenberg: Glühwein um 0,90 oder 1 Euro, einen herrlichen Caipirinha-Punsch um 2 Euro und die “Brotwurscht” gab es hier schon für 1,50! Welch Vergleich zum Dresdner Striezelmarkt oder zum Wiener Christkindlmarkt vor dem Rathaus!

Blick auf die Seiffener Kirche

Sogar der Biergarten hat in Seiffen seine eigene Pyramide.

Eines der zahllosen Geschäfte in Seiffen

Natürlich konnten wir angesichts der Fülle an schönen Holzschnitzarbeiten auch nicht widerstehen und griffen am letzten Tag selbst etwas tiefer in die Tasche. :)
Obwohl Steffen bislang immer der Ansicht war “Schwibbögen seien nur etwas für Omas”, hat er in Wolkenstein einen gesehen, den er plötzlich – ganz ohne mein Zutun :lala: – einfach mitnehmen musste. So wunderschön filigrane und fein verarbeite “Schwibbis” wie die von Tietze in Zwönitz hatten wir bislang noch nie gesehen (kein Vergleich zu Ratags!). So kam es, dass von nun an ein 52 cm langer “Doppelter Schwibbogen” ein Dresdner Wohnzimmerfenster ziert… :x

Der Doppelte Schwibbogen dem wir nicht widerstehen konnten. :-)

Alle guten Dinge sind drei. Nun hat sich auch noch der Kekserlbäcker zu meiner kleinen Räuchermann-Sammlung gesellt.

Von den Fensterbildern konnte ich mich aber zum Glück gerade noch rechtzeitig losreißen. :-)

Die Schnitzerei Ralf Brantz in Schönbrunn bei Wolkenstein (Annaberger Str. 2; Tel: 037369-9703) ist überhaupt eine Empfehlung wert, nirgends waren die Bögen und Räuchermännel so preiswert. Unseren Bogen haben wir anderorts bis zu 20% teurer gesehen. Außerdem bekommt man auf Nachfrage ein wenig Mengenrabatt. So musste ich doch glatt auch noch ein paar andere Kleinigkeiten (+ Geschenke) “mitgehen” lassen… :)

Danksagung:

Ein großes Dankeschön geht an Sybille und Jan für das schöne Wochenende! Wir haben die Zeit mit Euch und Huschel sehr genossen! :)

Ts ts ts... wen man hier alles wiedertrifft… ;-)))))))))

Auch Huschel gefiel die Riesenpyramide vor dem Hotel

Besonders süß waren die hoteleigenen Hasis.

Da griff sogar unsere kleine Starfotografin zum Fotoapparat

Da wir diesmal nur zum Entspannen im Erzgebirge waren, bitte nicht auf die Qualität der Bilder achten. Die allermeisten sind mit sehr hohen ISO-Werten (bis zu 6400) entstanden. Eine richtige Fototour gibt es hoffentlich auch einmal und zwar wenn sich die Landschaft etwas winterlicher/weihnachtlicher zeigt. Wenn es dieses Wochenende noch ein wenig geschneit hätte, wäre der Wintertraum überhaupt perfekt gewesen. Aber auch so haben wir nicht nur viele Holzschnitzereien und schöne Erinnerungen mit nach Hause gebracht sondern den festen Wunsch irgendwann mal den 24. und 25. Dezember in Seiffen zu verbringen… :x

Weitere Einkaufstipps:

Der Schwibbogen für das mobile Fahrzeug - gesehen und verewigt in Seiffen… :-)

Und hat man schon alle Geschenke für Weihnachten, so kann man im Erzgebirge auch jederzeit schon mit dem Oster-Shoppen beginnen.

Selbst Ostereier gibt es schon im Angebot - gesehen und verewigt am 5.12.2009 bei einem Netto im Erzgebirge… :-))))