Rakotzbrücke: Französische Nächte im Kromlauer Park

Die beleuchtete Rakotzbrücke beim Open-Air-Festival Kromlau Classic im Kromlauer ParkDas konnten wir uns nicht entgehen lassen: eine goldene Rakotzbrücke! Schon tagsüber sehen der Bogen und die kleine Basaltsäuleninsel im See ausgesprochen fotogen aus, aber Fotos auf denen sie abends im Licht erstrahlen, sind bislang eher selten. Denn erst zum dritten Mal fand heute das Open-Air-Konzert “Kromlau Classic” statt, bei dem von der großen Wiese am Kavaliershaus klassische Töne erklingen und bunte Lichterketten den Weg durch den Kromlauer Park bis hin zur beleuchteten Rakotzbrücke weisen.

Friedrich Herrmann Rötschke schuf Mitte des 19. Jahrhunderts in Kromlau einen der größten und schönsten Rhododendronparks Deutschlands und scheute keine Kosten. So ließ er für den Bau der Brücke über den Rakotzteich Basaltsäulen aus der Sächsischen Schweiz und aus Böhmen mit Ochsenkarren herbeigeschaffen. Die im Volksmund auch “Teufelsbrücke” genannte Rundung wurde nach 10-jähriger Bauzeit 1870 fertiggestellt und ist heute neben Bad Muskau und der Waldeisenbahn einer der Touristenmagneten der Region. Und auch die “Französischen Nächte” lockten wieder Tausende von Besuchern an. Eine nette Veranstaltung, die dank Sponsoren sogar kostenlos war! Gemeinsam mit dem Philharmonieorchester aus Zielona Gora standen über 100 Künstler auf der Bühne, u.a. Solisten, das Ballett, der Chor und das Kammerorchester vom Sorbischen Nationalensemble Bautzen. Bekannte klassische Stücke wie der “Die Perlenfischer” oder die “Carmen” von Georges Bizet sowie “Hoffmanns Erzählungen” und “Orpheus in der Unterwelt” von Jacques Offenbach sorgten für ein französisches Flair. Für die Organisation und die aufwändige, kunstvolle Beleuchtung des Parks und der Rakotzbrücke war der Heimatverein “Kromlauer Park und Traditionspflege” verantwortlich.

Bei der Rakotzbrücke ist mir die schwarze Variante lieber als das Foto von der Blauen Stunde, da sich die Spiegelung des Bogens - auch von Aufnahmen unmittelbar in Bodenhöhe - leider nicht symmetrisch in den dunklen Bereich in der Mitte bringen ließ.Bereits am Mittwoch hatte ich mir schon kurz die Stelle angeschaut, von der man die Brücke am besten nachts aufnehmen kann. Der Blick durch die Rhododendren ist leider relativ beschränkt und erlaubt nicht viele Stative nebeneinander. Aber es ging zum Glück alles weitaus entspannter zu als befürchtet. Die paar anwesenden Fotografen verkeilten die Stative ineinander, der eine machte seine Fotos von ganz oben, der andere fast vom Boden aus und so standen wir uns alle nicht im Weg. :)