Nacedero del Urederra und sein türkisblaues Wasser

Das kristallklare, türkisblaue Wasser entlang der Wanderung zum Nacedero del UrederraKristallklares und herrlich türkisblaues Wasser gibt es an vielen Orten dieser Welt, sei es bei den Plitvicer Seen in Kroatien, im chinesischen Jiuzhaigou National Park, beim Triglav Nationalpark in Slowenien oder den Cataratas de Agua Azul in Mexico. Mit der Iberischen Halbinsel wird man solche Landschaften vermutlich aber eher weniger in Verbindung bringen, deshalb auch die Idee mit dem Bilderrätsel hier im Blog. :)

Das Naturschutzgebiet rund um die Quelle des Urederra (Nacedero del Urederra) im “Parque Natural de Urbasa-Andia” ist ein echtes Paradies für Wanderer und Fotografen. In der offiziellen Sprache der Basken (Euskara) bedeutet der Name des Flusses “schönes Wasser”. Der ca. 4 km lange Wanderweg beginnt in der kleinen Ortschaft Baquedano und ist gut ausgeschildert (immer links halten!). Er verläuft zunächst wenig spektakulär auf einem Feldweg und dann weiter im Wald immer dem Flusslauf entlang bis zum letzten bzw. ersten Wasserfall des Urederra unterhalb der steilen Klippen. Immer wieder verleitet das türkisblaue Wasser zu kurzen Abstechern in Richtung Fluss. Wundert Euch aber nicht, diese strahlend weißen Ablagerungen im Wasser sehen in natura eher beige aus. Wir waren da anfangs etwas enttäuscht, aber kaum hatten wir den Live View unserer Kameras an, so sahen wir wieder ihre herrliche weiße Farbe, die diese Landschaft noch eine Spur außergewöhnlicher macht. Es ist wohl alles eine Frage des Weißabgleichs und Polarisationsfilters, den man dort eh auf keinen Fall vergessen sollte!

Viele kleine grüne Inselchen schmücken den Flusslauf des Urederra. Ein Rotkelchen saß hier keine 40 cm von Isa entfernt, zu blöd dass sie da ausgerechnet den Weitwinkel drauf hatte... ;-)Die Wanderung ist weder sehr lang noch sonderlich anstrengend, aber man braucht ein Permit bzw. eine “autorización de entrada”. 450 Personen dürfen täglich in das Schutzgebiet hinein, aber selbst dieses recht große Kontigent an Bewilligungen kann schnell erschöpft sein, z.B. am Osterwochenende. Auch jetzt Ende Oktober war erstaunlich viel los, weil zu dieser Jahreszeit zur Farbenpracht des Wassers noch das golden leuchtende Herbstlaub hinzukommt. Und wer – so wie wir – ganz früh starten möchte, sollte sich auch außerhalb der Saison schon im Voraus um seine kostenlose (!) “reserva” kümmern. Das Eintrittshäuschen am offiziellen Parkplatz der Wanderung in Baquedano öffnet nämlich seine Pforten meistens erst spät, so gegen 9:30 Uhr!

Einer der zahlreichen kleineren Wasserfälle entlang des Flusslaufes des Urederra, für diese Swirls ist Steffen hier tief im Wasser gestanden... ;-)40% der Bewilligungen werden vor Ort vergeben, die restlichen 60% erhält man im Internet unter folgendem Link: www.nacederourederra.com. Wie so ziemlich alles in Spanien, gibt es auch diese Formulare nur auf Spanisch… Aber sie sind selbst ohne größere Sprachkenntnisse relativ leicht auszufüllen: “sexo” = hombre (Mann), mujer (Frau); “nombre o razón social” = Name; “país” = Alemania (Deutschland), Austria (Österreich), Suiza (Schweiz) usw.; “Pasaporte” = Reisepassnummer; “correo electrónico” = E-Mail-Adresse; “confirmar correo” = nochmal die E-Mail-Adresse. Im nächsten Fenster muss man nur noch das Datum auswählen und einen Sicherheitscode eingeben. Hier sieht man auch die verfügbaren Tickets bis zu 6 Monate im Voraus! Wer erfolgreich war, erhält kurz darauf die Bestätigung per E-Mail. Diese druckt man aus und nimmt sie einfach mit auf die Wanderung. Leute, die sich vor Ort in Baquedano ihre Permits besorgen, bekommen einen gelben Aufkleber auf die Jacke. Apropos Jacke, Ende Oktober ist es im Gegensatz zu Bilbao (dort hatten wir 30°C!) schon recht kühl und neblig. Bei nur 13°C hat auch ein Pulli nicht geschadet.

Unsere erste Tour zum Nacedero del Urederra war leider nur sehr kurz, aber uns hat es dort recht gut gefallen, so dass es hoffentlich ein baldiges Wiedersehen gibt (auch mit dem Rotkelchen, das hier uns teilweise auf unserer Wanderung begleitet hat :x ). Und der nächste Besuch darf auch gern ohne Herbstlaub sein, denn dann sehen die weißen Ränder rund um die grünen Inselchen, die man entlang des gesamten Flusslaufes immer wieder antrifft, doch noch eine Spur surrealer aus.

Und Euch wünschen wir an dieser Stelle ebenfalls noch viel Spaß beim Urlaubsplanen, Wandern und Fotografieren! :)

Lage/Anfahrt: Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz in Baquedano. Der kleine Ort befindet sich in der Provinz “Navarra”, gut 1,5 Stunden südlich von Bilbao in Nordspanien. Hier die Anfahrtskarte:

Wanderung: 8,5 km bis zur Quelle und retour, knapp 200 m Höhendifferenz; eine gute Topomap von der Route und die offizielle Informationsbroschüre

-> the English version of the “Nacedero del Urederra” at synnatschke.com


Und hier noch die Siegerehrung des Bilderrätsels :stern: :stern: :stern:
(Teil 1) (Teil 2)

Die Goldmedaille geht nach Westen an Lothar, die Silbermedaille in den Norden an Sandra und Bronze in den Süden nach Bayern zu Richie. Herzlichen Glückwunsch! Und auch noch lieben Dank an alle anderen fürs Mitraten hier im Blog und per E-Mail, einige Vorschläge waren wirklich lustig! Oder was sich einige an zusätzliche irreführende Tipps einfallen lassen haben, nicht wahr, Peter!? :-h

Apropos, sorry nochmal an alle, die wussten dass wir in Spanien unterwegs waren und nicht mitmachen durften! B-)

Wer sich über den Bananen-Hinweis gewundert hat: Es ging bei dem Foto nicht um die Bananen selbst, diese sollten nur für etwas Verwirrung sorgen. :lala:
Es handelte sich – wenn man genauer hinschaut – um Bio-Bananen und BIO ist das Flughafenkürzel von Bilbao, dem Ausgangspunkt unserer Fototour durch Nordspanien. Wir waren dann auch an der Küste in Kantabrien und Asturien, aber mehr dazu zu einem späteren Zeitpunkt.
Auch der Satz mit den “Kuhglocken” war etwas “gemein” und hat einige von Euch bissi in die Irre geleitet. Aber hier beim Bild unten könnt Ihr die Auflösung dazu sehen. Wir haben unseren Augen kaum getraut! Andere Länder, andere Sitten. Schon lustig, was die Spanier so alles aufführen… ;))
Und passend zu dem Thema gleich noch ein zweites Bild: Oliven mit “Essiggurkaln” gefüllt! In Spanien ist nichts unmöglich (außer vielleicht Englisch sprechende Unterkunftsgeber, Restaurantbesitzer, Flughafenmitarbeiter, Autovermieter etc. etc. zu finden… B-) )! Aber gut geschmeckt haben diese verrückten Dinger, sogar Steffen ist danach süchtig geworden! =:)

Kuhglocken… wer findet den Fehler!? ;-)

Unsere Stärkung vor dem Sonnenuntergang bei Barrika: Gordal Oliven gefüllt mit Essiggurken… (in fantastischer Handyfotoqualität ;-) ...)

Und wenn wir schon bei Kuriositäten sind, das gab es im Carrefour: Isabel eingelegt in Pflanzenöl