Oxbow Bend Madness im Grand Teton N.P.
Die sogenannten “prescribed fires” sorgten dafür, dass wir heute bereits am Vormittag in Jackson eintrafen. Während ich mich in der Früh noch sehr über den “Pseudonebel” an der Oxbow Bend freute (genialer Sonnenaufgang!), so war bei uns wenig später nur noch völliges Unverständnis für diese Pyromanie vorhanden. Auch Fotograf David Brookover, mit dem wir uns in Jackson länger unterhalten hatten, beschwerte sich über diese höchstoffiziellen Brandstiftungen. Angeblich fackeln sie seit 4 Jahren die Teton Wälder immer ausgerechnet zur allerschönsten Jahreszeit ab: zum Fall Foliage Peak. Durch die vielen kleinen “Teton fires” (die man mit Helikoptern wieder löschen musste…), dem Arnica Wildfire im Yellowstone und dem ungewöhnlichen Nordwind war heute Morgen südlich der Oxbow Bend bis weit hinter Jackson so gut wie nichts von der Tetonsilhouette zu erkennen. Gestern in der Früh soll sogar die Oxbow Bend unfotografierbar gewesen sein. Viel Glück im Unglück also, aber trotzdem “durften” wir heute all unsere weiteren Fotopläne für den Grand Teton N.P. komplett ad acta legen…
Der Begriff “Oxbow Bend Madness” kommt eigentlich von der unglaublichen Zahl an Fotografen, die sich Ende September immer an dieser berühmten Flussschleife des Snake Rivers versammeln. Heute waren es zu Sonnenaufgang an die 30 oder 40, teils mit Großformatkameras, manchmal sind es angeblich an die 100 Leute. Dann wird es richtig eng!
Pünktlich zu Sonnenaufgang war – wie schon bei meinem letzten Besuch – auch heute ein Biber unterwegs und nachher kam noch ein Kormoranpärchen, das immer wieder erfolgreich mit einem Fisch im Schnabel vor unseren Augen auftauchte. Ein Fotograf erzählte mir, dass gestern hier sogar ein Elch stand. Nun man kann nicht alles haben…
Unterkunft: Am besten geeignet für den Sonnenaufgang bei der Oxbow Bend ist der Campingplatz an der Colter Bay (hier waren wir dieses Mal) oder die Unterkünfte in der Mini-Ortschaft Hatchet am östlichen Eingang zum Grand Teton NP (dort habe ich bei meinem letzten Besuch geschlafen).
Images of Nature: Ein Pflichtbesuch in Jackson war wie immer die Galerie “Images of Nature” von Thomas Mangelsen, einem unserer absoluten Lieblingsnaturfotografen. Er hatte ein paar neue geniale Bilder, z.B. ein Braunbär im Schnee sitzend wie er seine Tatzen hält. Auch immer wieder schön anzusehen sind seine Bald Eagles und die Alaska Aufnahmen. Absolut TOP bis ins letzte Detail!
Hallo,
schöner Bericht über den Grand Teton. Wir waren ja letztes Jahr im Sept. im Teton. Die Sicht war da auch etwas dunstig, vor allem am Jenny Lake. Ob die da wohl auch gezündelt haben?
Wir waren auf dem Signal Mountain CG, der ist noch näher am Oxbow Bend als der Colter Bay und dazu noch viel schöner gelegen als der Colter Grosscampground.
Die Tetons kann man auch sehr schön bei Schwabacher Landing fotographieren, wo sich die Berge im Flusslauf spiegeln oder aus der Cunningham Cabin.
Wart ihr auch an der Mormon Row ? Das Gras war dort im Sept. bei uns ziemlich abgegrast, suboptimal für einen schönen Bildvordergrund.
Bin schon mal gespannt auf die neuen Fotoarbeiten demnächst im Portfolio.
Lieben Gruss
Kate
Hallo Kate, der Signal Mt CG ist sicher auch eine gute Wahl, den hatte ich vergessen zu erwähnen!
Wir wollten ursprünglich auf Empfehlung eines Freundes überhaupt neben einer heißen Quelle bei der Flagg Ranch übernachten, aber der CG war leider schon “closed for the season”.
Schwabacher Landing, Snake River Overlook und Mormon Row kenne ich von meinem letzten Besuch, dieses Mal hat man dort allerdings nur Qualm gesehen und keine Berge.
Darum auch mein Geschimpfe hier über die Pyromanie…
LG,
Isa