Dresden – Stadtfest 2007

17.08 – 19.08.2007 – Dresdner Stadtfest, ein Resümee

Meine “neue Heimat” – wie Steffen immer so schön sagt – verwandelt sich alljährlich Mitte August in einen bunten Jahrmarkt. Den Neustädter Markt überragt dann ein mächtiges Riesenrad mit Blick auf die Altstadt und vom Theaterplatz dröhnt eine große Showbühne. Der schöne Schlossplatz wird zum mittelalterlichen Dorf und hinter dem Kulturpalast herrscht lateinamerikanisches Flair mit Sambatänzerinnen und kubanischen Zigarrendrehern.

Fettbemmen

Rahmfleckbäckerei

Knobibrot

Sächsische Fürsten

Aus jeder Straße und Gasse in der Altstadt quillt das Leben. Leute aus aller Welt und ganz Deutschland reisen an, um in Dresden ausgiebig zu feiern. Über 400.000 waren es dieses Jahr laut Schätzung der Polizei.
Für die ganz Kleinen gab es ein handbetriebenes Karussell und auch die Jugend kam auf ihre Kosten. Am Samstagabend sind am TheaterplatzLiquido” aufgetreten und am Sonntag die Band “Ich+Ich“.

Bowle

Os brasileiros

Kubanische Zigarrendreher

Handbetriebenes Karussell

Offiziell beginnt das Stadtfest am Freitagabend um 19 Uhr. Bereits am frühen Morgen wurde schon fleißig gewerkelt und die vielen Marktstände aufgebaut. Vor allem jene am Schlossplatz gefallen mir immer wieder. Es sind urige kleine Fachwerkhäuser und Bäckerstuben. Ein Spanferkel dreht sich am Grill, schmackhafte Rahmflecks (Brotteig mit Füllung) kommen frisch aus den altertümlichen Backöfen und herrlicher Federweißer wird aus riesigen Bottichen eingeschenkt.

Fescher Pirat

Spaßvogel

Wilde Gesellen

Keramikhändler

Lieber kein Kommentar zum süffigen “Wilde Beeren Federweißer” der “Alles in Gärung” Hütte. Der war einfach viiiiel zu gut…… ;;)
Federweißer ist übrigens das, was man in Österreich als “Sturm” bezeichnet, eine frisch perlende Zwischenstufe bei der Weingärung. Perfekt ist er, wenn weder zu süß noch zu sauer. Und ich weiß es noch aus Studentenzeiten. Es “stürmt” nicht nur im Kopf, wenn man davon zuviel erwischt… :)
Im Normalfall eher kein “richdsches Männergesoff“. Steffen seine große Leidenschaft waren vielmehr die riesigen 1/2 m langen Bratwürste. Letztes Jahr hatte er sich noch eine mit meinem Vater friedlich geteilt, diesmal hat man(n) gleich zwei Stück alleine verdrückt… Mich kann man ja mit den Dingern eher jagen… :)

Hanf(f)laden

Der süffige Wilde Beeren Federweißer

Alko"höll"ische Gärung

Weinhändler

Zu den Höhepunkten des Dresdner Stadtfestes zählt mit Sicherheit die Flottenparade. Dieses Jahr sind die 9 historischen Raddampfer sowie die zwei modernen Salonschiffe am Samstagabend um 18:30 Uhr in Richtung Pillnitz gestartet. Wer sich das Spektakel von der Carolabrücke anschauen möchte, der muss rechtzeitig dort sein. Wir fanden nur noch einen Platz in zweiter Reihe. Da die Sonne schien und krasses Gegenlicht herrschte, waren schöne Bilder ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit. Vor der Linse wird sich die Dampferparade am 1. Mai 2008 (hoffentlich) wesentlich besser machen, zumal die Schiffe dann vormittags um 10 Uhr starten und bei Schönwetter im allerbesten Licht liegen müssten.

Flottenparade

Dresden Stadtfest 2007

Rückkehr der Raddampfer

Nett anzusehen war das Spektakel aber auch heuer schon. Die Boote legen keinesfalls alle gleichzeitig vom Terrassenufer ab. Vielmehr fahren sie hintereinander rückwärts. Sieben von ihnen positionieren sich auf der Elbe in Reih und Glied zwischen der Augustus- und der Carolabrücke – ganz hinten die zwei großen modernen Schiffe, davor drei schöne alte Raddampfer und in erster Reihe noch zwei weitere. Mitten im vielen Dampf und lauten Getöse landeten etliche Fallschirmspringer auf dem Deck der “Gräfin Cosel“. Und immer wenn man schon fast geglaubt hat, “wenn der jetzt nicht danebenplumpst…“, wurde man eines besseren belehrt… B-)

Sonnenuntergang von der Carolabrücke

Schön war auch die Rückkehr der Dampferflotte. Steffen und ich hatten uns bereits zum Sonnenuntergang mit Stativ an der Carolabrücke positioniert. Es ist und bleibt der schönste Ort, um die Silhouette von Dresden im Abendlicht zu fotografieren. Die Wolken ließen zwar an dem Abend etwas zu wünschen übrig, aber dafür wurde am rechten Flussufer ein kleines Ballonglühen veranstaltet. Immer wieder leuchteten uns die “Gelben Seiten” schön entgegen.
Lustig war auch, als plötzlich Dutzende von Fackelträger in Badesachen unterhalb der Carolabrücke standen. Mir war an dem Abend sogar mit meiner Fleecejacke kalt, aber die stiegen tapfer ins Wasser, schwammen zum Teil fast bis an das andere Ufer hinüber und brachten die Elbe mit ihren Fackeln zum Leuchten.

Ballonglühen

Fackelumzug

Feuerwerk

Gegen 22 Uhr kam der erste Raddampfer zurück. Mit einem lauten “Smoke on the water” wendete das Schiff unter unseren Augen. Mal ganz etwas anderes als das sonst übliche Dixieland! :) Als dann alle Dampfer wieder angelegt hatten, war die Geräuschkulisse phänomenal, zumal jede Schiffkapelle ein anderes Lied spielte. Vom rechten Elbufer startete pünktlich um halb 11 ein Feuerwerk. Der nächtliche Himmel über Dresden verwandelte sich in ein buntes Lichtermeer. Eine wahrlich schöne Stadt, in die mich mein Schicksal vor nun mehr als über einem Jahr verschlagen hat! :x ;)

Feuerwerk am Samstagabend

Am Sonntag haben wir ab 11 Uhr Jan´s Purzeltag beim Brunch im Maximus gefeiert. :party: :)
Danach ging es zu einem weiteren “Highlight” des Stadtfestes. Ich schreibe das schon mal absichtlich in Anführungsstrichen… ;)
Der berühmte Fürstenzug sollte dieses Jahr zum zweiten Mal zum Leben erweckt werden. Jene stolze Gestalten, die sonst nur auf Meißner Porzellan Fliesen die Augustusstraße zieren, waren an dem Tag ab 13:30 Uhr zu Fuß und zu Pferd in der Altstadt unterwegs. 45 kostümierte Reiter und tapfere 49 Fußgeher – darunter die bedeutendsten Regenten von Sachsen, zahlreiche Banner- und Stabträger, Pferdehalter sowie ein Mohr mit einem Hund.
Wir hatten uns ein wenig mehr erwartet vom historischen Festumzug und waren, ehrlich gesagt, nicht sehr begeistert. Eine sehr originelle Idee und tolle Kostüme keine Frage, aber die Umsetzung war leider nur mäßig überzeugend. Wer nicht in unmittelbarer Nähe der großen Festbühne am Theaterplatz stand, erfuhr nicht einmal, wer da gerade vorbeispazierte oder ritt. Mir haben vor allem die Darsteller ein wenig Leid getan in ihrem mächtigen “Gwand” (eines von Steffens Lieblingswörtern… O:-) ). Zwei Stunden mussten sie so durch die Innenstadt ziehen und es hatte über 30°C im Schatten! Sicher mit ein Grund, wieso wir sieben das kühle Bier gleich nebenan beim Feldschlößchenstand als wesentlich interessanter befunden haben. ;)

Lebender Fürstenzug

Lebender Fürstenzug

Lebender Fürstenzug

Fazit: So urig schön und wunderbar stimmungsvoll wie der Dresdner Historische Weihnachtsmarkt im Stallhof ist das Stadtfest nicht – sogar bei weitem nicht! Aber gefallen haben uns die letzten drei Tage dort trotzdem! :)