Leuchtende Nachtwolken am Himmel über Dresden
Nach einem komplett verregneten Wanderausflug zum Prebischtor in der Böhmischen Schweiz, hatte eigentlich keiner von uns die Hoffnung, dass die tiefhängende, dichte Wolkendecke heute doch noch aufreißen könnte. Aber sie riss nicht nur auf, sondern gab auch den Blick auf noch weiter oben befindliche Wolken frei. Zur “Blauen Stunde” bot sich uns heute (auch wenn da jemand anderer Meinung war… ) ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Eigentlich wollten wir mit Silvi und Tilman nur kurz zu unserem Lieblingsitaliener “Bellagio”, also nicht fragen, wo wir das Stativ gelassen hatten… Als ich wir dann mit unseren Eisbechern fertig waren und plötzlich im Freien die knallorange gefärbten Wolken sahen, bin ich zwar wie eine Verrückte zur Semperoper vorgerannt und kam trotzdem zu spät. Auch im Zwinger war nichts mehr zu machen, zumal dort die gesamte Seite rechts vom Kronentor derzeit renoviert wird. Als wir dann aber alle wieder vereint auf der Brühlschen Terrasse standen, verfärbten sich die Wolken plötzlich erneut und fingen zur Blauen Stunde immer stärker zu leuchten an. Ich konnte nicht widerstehen, da doch meine Kamera stabil auf der Balustrade und auf den Boden zu positionieren. Mit dem Selbstauslöser auch nicht schlechter als mit Stativ, nur die Motivauswahl war halt etwas gar arg beschränkt…
Es waren leider auch keine – wie ich anfangs gehofft hatte – echten leuchtenden Nachtwolken, sondern vermutlich nur Cirrostratus(?) oder Cirrocumulus(?). Diese zeigen sich zwar auch in beachtlicher Höhe (in unseren Breiten oberhalb von 5 km), können aber mit “noctilucent clouds” dennoch nicht ganz mithalten. Echte “leuchtende Nachtwolken” bilden sich nahe der Grenze zum Weltraum in einer Höhe von bis zu 85 km. Sie bestehen aus feinsten Eiskristallen, die am Tag unsichtbar sind, an klaren Sommernächten aber aufgrund ihrer enormen Höhe noch lange nach Sonnenuntergang hell strahlen. Selbst wenn diese nächtliche Erscheinung von ihrer Farbe her (weiß…) lange nicht so beeindruckend wie Polarlichter ist, hoffe ich doch, dass wir irgendwann mal auch “echte NLCs” vor die Linse bekommen!
Ich versteh die Aufregung immer noch nicht so recht. Bei uns hier sah es heute abend schon wieder so aus. Ist für uns nix besonderes…
Schade, dass wir kein making-of bild von deinem Foto machen konnten, das wäre mindestens genauso interessant geworden. Aber keine Angst, ich werde niemand verraten, dass Du das auf dem Boden liegend mit Regenschirm als Stativ-Ersatz aufgenommen hast und die Rentner daneben schon Witze über Dich gemacht haben.
LG, Tilman
PS: Heute abend gab es Zuchini-Tarte. War sehr lecker !
Na ist doch immer schön, wenn man anderen eine Freude machen kann!
Und das ausgerechnet von dem, der am Samstag den Wetter-Pessimismus verbreitet hat und immerzu nur an Fussball gedacht hat…
VLG aber nur an die liebe Silvi!
Isa
Na das hört sich ja lustig an. Da habt Ihr ja ein nettes WE verbringen können. Wer hat den da sein Stativ stehen lassen. Ist ja fast so als würde man sein Kind auf dem Spielplatz lassen und einfach nach Hause gehen Hoffe, dass Du Dein Stativ wieder bekommen hast. Wäre blöd wenn es nicht so wäre. Trotz Deiner Bodenlage ist Dein Bild doch sehr sehenswert. In Sachen P Tor können wir auch nichts gutes sagen. Sind im Herbst 09 auch unterwegs gewesen um es zu besuchen. Leider war dieser Indian Summer ein white Summer Schnee und um die Null Grad waren es an diesem Tag. Zum Glück hatten wir die richtige Kleidung mit an Bord Wir haben dann etwas Glück bei den Tyser Wänden gehabt. Die Wolken verzogen sich kurz und wurden dann ein wenig verzaubert. Ist eine traumhafte Ecke. Wir werden bestimmt noch einmal zurück kommen. Erst geht es in 3,5 Wochen zum Indian Summer an die Ostküste. Hoffe, dass dort nicht zu viel zerstört worden ist. Bei YouTube findet man ja schon sehr viele Videos die nicht so schön sind.
VGA
Hi Andre, das mit dem Stativ hast Du missverstanden, glaube ich fast.
Dass ich irgendwo mein Stativ vergesse, ist eher unwahrscheinlich, vor allem wenn es noch dazu solche Wolken am Himmel gibt. Nein, wir haben es sinnigerweise gleich im Auto gelassen, weil wir es ja zuvor – dank Schlechtwetter – umsonst zum Prebischtor mitgeschleppt hatten und dann eigentlich „nur Eis essen gehen wollten“. Aber frag mal unseren „größten Pessimisten“, wo er denn sogar seine Kamera gelassen hatte…
Hoffe, Irene hat Euch nicht zuviel Laub von den Bäumen geweht! Wir hatten ja leider auch schon einmal ein Bonjour Tristesse, wo das Laub in Colorado nach einem Sturm hauptsächlich nur noch am Boden lag.
Drücke Euch die Daumen!
Isa