Sunrise am Hewitt Canyon Arch in den Superstition Mountains
Inspiriert zu diesem Besuch hat uns – wie so oft – ein Foto aus David Muenchs hervorragenden Bildband “Windstone“. Es zeigt eine golden glühende Felswand, davor ein stattlicher Saguaro und den dunkelbraunen Hewitt Arch, der entfernt an einen Elefantenrüssel erinnert (der seinen Rüssel neugierig in einen Kinderwagen steckt?). Und fast genauso fanden wir das Szenario vor, als wir kurz nach 6 unser Auto unterhalb des Felsbogens parkten. Der dunkle Arch hebt sich zu dieser Uhrzeit noch gut von der goldenen Felswand ab, sobald ihn die ersten Sonnenstrahlen erreichen, wird er aber immer heller, bis er kaum mehr vom Hintergrund zu unterscheiden ist. Diese veränderten Bedingungen sind auch recht gut an unserer 4-teiligen Bilderserie zu erkennen:
Etwas verwirrt hat uns der Saguaro im Vordergrund, der aus jeder Perspektive in den Himmel ragte. Wie hatte Muench das bloß vernünftig fotografiert? Wenn man keine Vergleichsbild dabei hat, dann lässt sich die Frage erst zu Hause beantworten. Und die Antwort war denkbarst simpel: Muench seine Aufnahme stammte aus dem Jahr 1987. Der Saguaro hatte also genügend Zeit kräftig zu wachsen und so lässt sich das Foto von Muench heute nicht mehr nachstellen. Was aber in keinster Weise tragisch ist, denn auch so war es traumhaft schön in diesem entlegenen Tal am Südhang der Superstition Mountains. Und der vielleicht 5 m hohe Felsbogen sieht zu früher Stunde aus jeder Perspektive recht beeindruckend aus.
Das einzige Manko: Es war unglaublich heiß und die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass sogar mir bereits beim ersten Schritt der Schweiß von der Stirn triefte. Vor Sonnenaufgang schon über 30°C, das ist doch etwas gewöhnungsbedürftig…
Dennoch war die Landschaft so schön, dass wir auch nach getaner “Arbeit” noch länger hier verweilten und uns die prächtigen Saguaros der Umgebung näher anschauen mussten.
Saguaros [sah-uah-rohs] wachsen anfangs nicht sehr schnell, ältere Pflanzen können bei feuchten Witterungen aber knapp 10 cm im Jahr zulegen. Sie werden bis zu 14 m hoch und erreichen ein stolzes Alter von geschätzten 125-175 Jahren. Beachtlich ist vor allem, dass sie den ersten Seitenarm in der Regel erst mit 75 Jahren bekommen. Wenn man jetzt mal überlegt, wie die meisten Saguaros aussehen, sind das ganz schön “alte Herrschaften”…
Leider mussten wir uns nach etwa 1.5 Stunden wieder von den “super Superstition Mountains” verabschieden. Eine lange Fahrt und eine nette Wanderung in der Black Forest im Petrified Forest N.P. stand uns heute noch bevor…
Lage: eine gute Autostunde östlich von Phoenix
Anfahrt: Von Apache Junction geht es zunächst auf der SR 60 nach Südosten bis zum Abzweig auf die asphaltierte Queen Valley Road. Dieser Straße folgt man für 1,7 mi, biegt dann nach rechts auf die unbefestigte Hewitt Station Road ab und nach weiteren 3 Meilen nach links auf die Forest Service Road 172 (in Richtung Woodbury/Superstition trailhead). Kurz darauf kreuzt man einen breiten wash und nach 1,6 mi die Forest Service Rd. 252. Nach weiteren 2,3 mi heißt es, einen geeigneten Parkplatz neben der Straße zu finden für das Auto. Der Hewitt Canyon Arch befindet sich knapp 70 Höhenmeter oberhalb der Straße. Trails gibt es hier keine. (GPS Parkplatz: 33°20’46”N, 111°13’09”W; WGS84).
Achtung! Im hinteren Drittel der Anfahrt ist meistens ein SUV oder zumindest high clearance erforderlich.
Unterkunft: Das Motel 6 Mesa North (336 W Hampton Ave., Phoenix) kann man wirklich niemanden empfehlen. In der näheren Umgebung wechselten sich heute Nacht in regelmäßigen Abständen die Alarmanlagen ab. Erst läutete die von einem Auto, dann wieder von einem anderen und danach noch von dem Fabrikgebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Und zur Draufgabe fuhren auch noch die Züge hier vorbei und wie leise diese in der Nacht sind, weiß jeder der schon mal z.B. an der Route 66 übernachtet hat. Selbst nach dem langen Flug mit British Airways (top wie immer!) von Berlin über London nach Phoenix war heute in dem Motel nicht ans Schlafen zu denken. So gegen 4 Uhr morgens habe ich endgültig kapituliert und noch völlig durch den Wind setze ich mich mit meinem kleinen “Schlepptop” ins Bad. Biene war im Skype online, so vergeht die Zeit recht schnell. Obwohl sehr viel Zeit hatte ich eh nicht, denn schon bald klingelte der Wecker, Steffen wachte auf und es ging los in Richtung Hewitt Canyon Arch.
Eine schöne Location… das wäre was für meine übernächste SW Tour.
Hallo,
der Arch ist Klasse.
Da lohnt sich doch das frühe Aufstehen.
Danke für die Vorstellung.
Gut dass ich noch nicht in den Superstitions war, von dem Arch hatte ich noch nie gehört.
PS: Welches Motel hat Dir denn den Schlaf geraubt?
Isa, hast Du nicht einmal behauptet, ihr hättet keine guten Bilder von dem Arch gemacht ? Das sehe ich aber jetzt etwas anders.
Scheint so, als müssten wir doch noch einmal in die Gegend, dieses Jahr haben wir uns einfach zu lange beim Lost Dutchman aufgehalten.
LG, Tilman
Tilman, Du solltest mich doch langsam kennen und dass wir nie so recht zufrieden mit unseren Fotos sind.
Hier wollte ich vor allem mit der 4er-Bilderserie zeigen, was das Licht für eine Rolle spielt bei diesem Felsbogen und wie man ihn eigentlich schon eine Stunde nach Sonnenaufgang kaum mehr von der Felswand unterscheiden kann.
Sei froh, dass Ihr so lange bei Lost Dutchman geblieben seid. Mit dem herrlichen Blumenmeer, das Ihr dort hattet, kann imo kein Felsbogen mithalten.
Das Bild musste ich jetzt einfach mal verlinken!
LG,
Isa