Datenrettung von einer SanDisk SD-Karte – RescuePRO Deluxe und CardRecovery

Seit über 10 Jahren fotografieren wir beide mit Speichermedien von SanDisk. Viele hunderttausende von Bildern haben sie bereits von unseren Touren sicher nach Hause gebracht. Noch nie hatten wir ein Problem. Aber man sollte niemals nie sagen und einmal passiert es dann doch. Da will man nur kurz eben mal ein Bild am Computer abspeichern und erstarrt dann angesichts der Fehlermeldung, dass die SD-Karte nicht mehr erkannt wird. Und dann war es ausgerechnet nicht die Backup-Karte von der Mark III sondern die der neuen Kamera, die leider nur einen Kartenslot besitzt (-> ausführlicher Blog über die Sony aR7 II).

Ich sichere die Fotos eigentlich auch unterwegs schon ständig doppelt auf zwei externe Festplatten. Aber wie es der Zufall so will, die letzten zwei Urlaubstage mit all den Blümchenbildern vom Carrizo Plain NM waren noch auf dieser SD-Karte und eben nur auf dieser einen Karte, die nun auch von der Kamera nicht mehr erkannt wurde. 128 GB auf einen Schlag vernichtet, für kurze Zeit habe ich nicht gerade glücklich aus der Wäsche geschaut…

Im Netz werden jede Menge Recovery Freewares angepriesen, aber schnell wurde mir klar, dass sich darunter kaum Programme befanden, die es schaffen Sony RAWs zu retten oder gar 128 GB zu verarbeiten. Die Daten direkt auf dem beschädigten Medium wiederherzustellen, wie es einige Tools machen, war auch das Letzte, was ich tun wollte. Wenn das nicht auf Anhieb klappt, ist alles endgültig verloren.

So bin ich der Empfehlung auf der SanDisk-Website gefolgt und bei LC Technology gelandet und habe das RescuePRO Deluxe kostenlos getestet. Ein Vorteil dieser Software ist, dass man schon vorab überprüfen kann, was sie leistet und ob sie tatsächlich in der Lage ist, sämtliche Daten zu retten. Sie ist aber nicht ganz billig, zumal sich ihre Nutzung auf nur ein Jahr beschränkt…
Aber jeder der eine SanDisk Extreme oder Extreme Pro Speicherkarte erwirbt, der erhält auch gleich einen Gutschein mit einer Seriennummer für diese Software und darf sie somit gratis nutzen. Mit der Nummer holt man sich von der lc-tech.com-Webseite den Aktivierungscode und kann dann loslegen mit der (hoffentlich erfolgreichen!) Datenrettung. Und was auch nicht schlecht ist: Die Techniker von RescuePRO stehen einem sogar (ungefragt) mit Rat und Tat zur Seite. Dem Versprechen “unlimited free technical support” kommen sie wirklich nach.
Einen gewaltigen Haken hat diese Software allerdings: Man sollte genau überlegen, auf welchem PC/Mac man diese Software installiert, sie benötigt leider auf der Systempartition (“C:”-Laufwerk am PC) mindestens denselben freien Speicherplatz wie die Summe der GBs, die man retten möchte! Das ist nicht wirklich praktisch… Und ich habe das den Technikern mal gemeldet als Feedback.

Für knapp 40€ (Fixpreis, kein Jahresabo!) gibt es auch noch das Programm CardRecovery von WinRecovery Software, das mir von einem Freund empfohlen wurde, dem es bereits bei einer plötzlich nicht mehr lesbaren Compact Flash Karte voller Canon RAWs und JPGs sehr gute Dienste erwiesen hatte (Download-Link). Auch dieses Programm bietet eine Vorschau dessen, was es alles wiederherstellen kann. Und wenn man damit zufrieden ist, muss man nur noch bezahlen (z.B. mit Paypal) und die Fotos abspeichern. Auch ich habe CardRecovery getestet und kann für diese Software eine klare Empfehlung aussprechen! :stern: :stern: :stern:

D.h., bei mir hat alles reibungslos funktioniert und nach ca. 2,5 Stunden waren sämtliche Bilder von meiner 128 GB Karte wiederhergestellt. Ein großer, GROSSER Stein ist mir vom Herzen gefallen! Glück gehabt! %%- %%- %%-

Empfehlung #1: Man kann gar nicht oft genug Dateien sichern!

Empfehlung #2: Eine SD-Karte verfügt über einen LOCK-Schalter (“Vorhangschloss”). Wenn man den Schreibschutz aktiviert, sollte hoffentlich selbst ein defektes Kartenlesegerät keinen Schaden am Speichermedium anrichten können.

Empfehlung #3: CardRecovery ist ein tolles Recovery-Tool! RescuePRO Deluxe eigentlich auch (die Standard-Version kann lediglich bis 64 GB verarbeiten!), allerdings nur wenn man ausreichend Speicherplatz auf der Systempartition hat und nur in der kostenlosen Version! Daher die kleinen unscheinbaren Zettelchen, die der SanDisk-Verpackung beiliegen, nicht wegwerfen – zumindest spart man sich mit diesem Coupon im Notfall Geld, wenn man ihn aufhebt! Das mal als Tipp, auch wenn wir natürlich hoffen, dass niemand “Notfälle” dieser Art hat! ;)
PS: Ein paar neue USA-Fotos sind bereits auf synnatschke.com zu sehen, als “Bilder des Monats”: Evening light on the Ibex Dunes at Death Valley und Superbloom 2016 at Death Valley National Park. Die restlichen Fotos folgen in Kürze und ein Reiseresümee wird es hier im Blog auch noch geben. :)