Horseshoe Bend
Über 300 m fällt der Blick senkrecht in die Tiefe auf das meist blaugrüne Band des Colorado Rivers, das sich hufeisenförmig durch einen leuchtend roten Canyon schlängelt – kaum ein Besucher, den es bei diesem Anblick nicht den Atem verschlägt. Horseshoe Bend ist einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte am Colorado abseits des Lake Powells oder Grand Canyon Nationalparks und ein absolutes Must See, wenn die Reiseroute durch die Kleinstadt Page im US-Bundesstaat Arizona führt.
Schon oft sind wir an der (völlig ungesicherten) Abbruchkante gestanden, aber solche einmaligen Bedingungen wie Ende September hatten wir noch nie. Der traumhafte Sonnenuntergang, den wir dort gemeinsam mit unserem lieben Freund Tony Kuyper genießen durften, zählt sicherlich zu den Highlights unserer Südwest-Tour 2012. Dabei war es eher ein Spontanentschluss und ein glücklicher Zufall. Wir hatten den ganzen Nachmittag im Rattkesnake und Mountain Sheep Canyon verbracht und waren dann derart spät dran, dass so gut wie alle anderen Sunsetlocations von vornherein ausschieden. Die Wolken versprachen allerdings echt grandios zu werden… guter Rat war teuer auf die Schnelle, aber warum nicht mal den Horseshoe Bend probieren?
Nach diesem Abend mussten wir unsere alte Meinung zur Gegenlichtproblematik am Horseshoe Bend etwas relativieren. Der perfekte Zeitpunkt um die Flussschleife mit einer DSLR-Kamera möglichst problemlos zu fotografieren ist nach wie vor im Juni/Juli um die Mittagszeit, wenn die Sonne die Flussschleife komplett ausleuchtet oder eben an einem bewölkten Tag wie auf meinem Horseshoe Bend Foto aus dem Jahr 2004. ABER… mit etwas Glück und den richtigen Wolken, ist die Dramatik am Abend kaum zu toppen. Und da wird dann der September zu einem ausgezeichneten Fotomonat. Noch später im Jahr steht die Sonne schon zu weit links im Bild und zur Sommersonnenwende etwas zu weit rechts.
Fototipp: Ein gutes Weitwinkelobjektiv ist hier Voraussetzung, wenn man die gesamte Flussschleife einfangen möchte – am besten <24 mm bei Vollformat-Kameras und meist < 15 mm bei Sensoren mit Crop-Faktor.
Update Herbst 2017: Am Horseshoe Bend haben bereits die Bauarbeiten begonnen. Schon bald soll es dort einen neuen Parkplatz und eine neue Aussichtsplattform geben sowie Absicherungen entlang der Abbruchkante. Auch der Trail wird verlegt und verläuft zukünftig nicht über den Hügel sondern mehr ebenerdiger rund um ihn herum. Dann wird dort auch Eintritt fällig, schließlich befindet sich der Horseshoe Bend auf dem Gebiet der Glen Canyon NRA.
Das Bild ist einfach genial Traumhafte Lichtstimmung.
Achja und die Luminosity Masks von Tony Kuyper sind wirklich zu empfehlen.
Danke Richie, schönen ersten Advent Euch beiden!
Hallo Ihr beiden
Schaut ja stark aus. Habe in der letzten Woche auch solche Bedingungen gehabt. Hatte gestern im Bryce bei Minus Temperaturen auch genau solche Lichter beim Sunrise. Muss mir das TM von Tony mal näher anschauen.
VG aus Vegas Andre