17 Mile Drive bei Monterey

Die Lone Cypress, das Wahrzeichen des 17 Mile Drive bei MontereyZu einem Monterey-Aufenthalt gehört unserer Meinung nach die Fahrt entlang der legendären 17 Meilen zwischen Pacific Grove und Carmel-by-the-Sea einfach dazu. Diese Autoroute abseits des Hwy. 1 südlich von San Francisco gilt aber als durchaus umstritten und einige Reiseführer raten sogar eher davon ab, zumal man hier für die Fahrt durch das Villenviertel der Superreichen auch selber noch reichlich tief in die Tasche greifen darf. Wir fuhren die Strecke aber nun schon zum zweiten Mal entlang, sie scheint uns also doch irgendwie recht gut zu gefallen. :)

Steffen und ich wollten heute Morgen einfach nur die Seele baumeln lassen und etwas frische Meeresluft schnuppern. Immer wieder lustig zu beobachten, wie sich Erdhörnchen und Seevögel um die letzten Picknickreste streiten, und immer wieder schön der Anblick wie nach und nach dichte Nebelschwaden vom Pazifik über unsere Köpfe hinweg ziehen. Kein Wunder dass es hier so herrlich grün ist und kein Wunder dass sich im wildromantischen Del Monte Forest so viele betuchte Leute niedergelassen haben. Gut versteckt zwischen knorrigen, vom Wind geformten Zypressen reihen sich ihre Villen entlang des immer enger werdenden 17 Mile Drive. Es scheint fast so als hätte man hier die Straße dem Wäldchen angepasst, kaum Bäume gefällt und wirklich keine Kurve ausgelassen. Und war der Wald an einigen Stellen doch zu dicht, wusste man sich auch da zu helfen: manche Zypresse wurde einfach von Asphalt umgeben und steht nun mitten auf der Straße.

An der Pebble Beach hat sich Steffen für ein Foto ein wenig aufgepebbled. :-)Der 17 Mile Drive schlängelt sich vom Highway 1 Gate oder dem Eintrittshäuschen am Sunset Drive in Pacific Grove vorbei an 21 ausgewiesenen Punkten bis nach Carmel (Karte). Zu den Sehenswürdigkeiten entlang dieser Strecke gehören auf jeden Fall die Villen der High Society und die schön angelegten Greens der weltberühmten Pebble Beach Golfplätze. Aber es gibt auch jede Menge Natur. Von dem auf der offiziellen Begleitbroschüre als Punkt 6 und 7 ausgewiesenen Point Joe eröffnet sich der Blick auf die tosende Brandung und die „restless sea“ der Spanish Bay, in der früher viele Schiffe auf Grund gelaufen sind. Nur wenig später ragen zwei prominente Felsen aus dem Meer: der von Komoranen, Pelikanen und Seemöwen besetzte Bird Rock (Punkt 10) sowie der meist von Kalifornischen und Steller’s Seelöwen beanspruchte Seal Rock (Punkt 11). Lustig ist auch die Pebble Beach, an der kaum Sand zu finden ist dafür jede Menge „pebbles“ (große runde Kieselsteine). Hier mussten wir einfach eine längere Rast einlegen. :)

Nach dem Cypress Point Lookout (Punkt 14) erreicht man schon bald den offiziellen Höhepunkt der Rundtour: eine einsame Zypresse trotzt hier seit mehr als 250 Jahren Wind und Wetter auf einem vorgelagerten Felsen. Die Lone Cypress (Punkt 16), das Wahrzeichen der Pebble Beach Company, ist nicht nur durch ein unschönes Gemäuer geschützt, sondern auch die Fotos davon stehen unter Copyright. Sie dürfen von Fotografen nicht kommerziell genutzt werden (Link). Der Eiffelturm lässt grüßen…

Verlässt man den 17 Mile Drive über das Carmel Gate, so sollte man im Anschluss noch unbedingt den Scenic Drive entlang des traumhaft weißen Strands von Carmel entlang fahren. Begeistert hat mich hier vor allem die Vielzahl an Hexenhäuschen und kleinen Schlösschen mit gewellten Dächern, die fast so aussehen als wären sie von Walt Disney höchstpersönlich entworfen worden. Wobei ich das jetzt in keinster Weise negativ meine. :)

Eintritt: $9,25/PKW, kostenlos für Fußgeher, Anrainer und Fahrradfahrer
Motorräder sind nicht erlaubt; geschlossen während des Pebble Beach Pro Am und des US Open

Tipp:: Auch wenn es auf der offiziellen Broschüre vermerkt steht, so wissen viele nicht, dass man die $9,25 bei jeder Rechnung über $25 in einem der Pebble Beach Company Restaurants entlang des 17 Miles Drive abgezogen bekommt.
A richdsches Schnäpple also:)