Columbia River Gorge – neue Fotos online!

Von allen Richtungen strömt das Wasser durch die Seitenschluchten der Columbia River Gorge.Die Columbia River Gorge National Scenic Area in den Kaskaden östlich von Portland mag auf ersten Blick enttäuschen, zumal dort nicht nur der große Strom durch das breite Tal “rauscht” sondern auch der rege Verkehr auf Interstate und Eisenbahntrasse. Wer sich aber zu Fuß in eine der zahlreichen Seitenschluchten begibt und dabei einige Höhenmeter überwindet, der taucht alsbald in einen beeindruckenden Märchenwald ein, der selbst mit den berühmten Rain Forests im Olympic National Park mithalten kann. Es plätschern idyllische Bächlein zwischen üppigen Farnen, dichtes Moos überzieht gleichermaßen Steine wie Bäume und imposante Wasserfälle donnern über hohe Klippen. Die Seitenschluchten der Columbia River Gorge sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber, Wanderer und Fotografen!

Starke Kontraste werden von vielen als klares NO GO angesehen. Ich hingegen habe solche Stimmungen aber manchmal gerade gern. Beamartig schien die Sonne bei den Fairy Falls in der Columbia River Gorge auf die zwei Steine im Vordergrund. Von der Belichtungsreihe entschied ich mich hier ganz bewusst für die dunkelste Variante und gegen jegliches Aufhellen oder Überblenden.Steffen könnte hier wohl einen ganzen Urlaub zubringen und wochenlang nichts als Wasserfälle und Regenwald fotografieren. Gleich etliche der schönsten Fälle liegen allerdings abseits der offiziellen Wege und sind über teils sehr steiles, rutschiges Gelände zu erreichen. Bei mir heißt das dann leider soviel wie: “täglich grüßt die Höhenangst”! An einem Gorge Tag, an dem wir beide auf unterschiedlichen Wegen unterwegs waren, bin ich ohne Steffens Hilfe leider von einem Wasserfall sogar unverrichteter Dinge zurückgekehrt. Da können die Lichtbedingungen noch so genial und der Wille noch so stark sein… :(

Es gibt aber noch einen Grund, warum mir das Fotografieren in der Gorge oftmals nicht ganz soviel Spaß macht wie sonst. Anders als an den Stränden, wo man meist unendlich viele Möglichkeiten hat Brandung, Wolken, Sonne und Lichtstimmung einzufangen, sind hier der Kreavität doch deutliche Grenzen gesetzt. Auch wenn die Columbia River Gorge unter deutschen Touristen noch relativ unbekannt ist, so wird sie heiß geliebt von den amerikanischen Naturfotografen. Es gibt kaum einen Blickwinkel, aus dem die bekanntesten Wasserfälle noch nicht abgelichtet wurden und da auch noch Blumen und Blätter im Vordergrund von Wind, Regen und Gischt immerzu wackeln, ist es hier alles andere als leicht etwas Neues zu zeigen. Vieles ist doch in irgendeiner Form schon mal da gewesen. Und das ist dann der Punkt, an dem man als Fotograf mit dem Ergebnis einfach nie so ganz zufrieden sein kann. So manch innovativer Gedanke kommt einem leider auch hin und wieder erst im Nachinein, wenn man sich etwas intensiver mit seinen eigenen Aufnahmen auseinandersetzt. Jetzt aber nicht weiter schlimm, denn das heißt, wir müssen da doch bald noch einmal hin und “50% von uns” freut das natürlich sehr! B-)

Wasserfälle und Flussläufe verändern sich ständig. Noch 2009 versperrte ein großer Baumstamm den Blick auf die Punchbowl Falls, die Kaskaden unterhalb der Elowah Falls wurden 2010 durch einen Erdrutsch stark verändert und auch dieser schöne Farn in der Columbia River Gorge, den Steffen im Mai 2010 verewigt hat, war ein Jahr später schon nicht mehr an dieser Stelle zu finden.Es gibt aber abgesehen von der herrlichen Natur noch einen Aspekt, den auch ich an der Columbia River Gorge richtiggehend liebe. Anderorts meist undenkbar – da hat jeder von uns viel zu sehr seinen eigen(sinnig)en Kopf und seine eigenen Ideen – aber hier auf den Steinen mitten im Flussbett oder am Abhang balancierend wachsen Steffen und ich immer zu einem Team zusammen. Darum wundert Euch bitte nicht, viele Bilder gleichen sich in unseren Fotoalben und zum Teil wissen wir selber gar nicht mehr, wer welches Foto eigentlich aufgenommen hat. Oder wer im entscheidenden Moment gerade nur die Linse putzen und den Regenschirm halten durfte… ;)

Ein Mix unserer Fotos vom Mai 2010 und Juni 2011 ist nun online unter:
Waterfalls and Streams of the Pacific Northwest (38 Fotos)
Zu den Columbia River Gorge Bildern haben sich hier allerdings auch ein paar wenige aus dem Umpqua Forest, Olympic NP und Palouse “dazugeschmuggelt”.

Übernachtungstipps: Mit den üblichen Rabatt-Coupons (Roomsaver usw.) gibt es im Holiday Inn Express in Troutdale (Exit 17, I-84) für rund $60 nicht nur ein sehr schönes, ruhiges Zimmer, sondern auch ein üppiges Frühstücksbuffet und an der Rezeption den ganzen Tag über z.T. sehr gute Tee-Sorten und abends sogar eine warme Suppe. Unser absolutes Lieblingsquartier in dieser Gegend! Das Best Western in Troutdale soll aber auch sehr gut sein.

Weitere Fotos von unserer Frühlingstour 2011 gibt es -> hier.