Das etwas andere Deutsch
Heiko und Steffen´s Kommentare inspirieren mich wieder mal zu einem kurzen Linktipp… Deutsche Sprache, schwere Sprache. Für Ausländer, die unsere Grammatik und die Aussprache lernen müssen, auf jeden Fall. Das hatte ich bereits zu Schulzeiten in Brasilien und Portugal mitbekommen. Aber noch schlimmer sind die unterschiedlichen Dialekte. Wenn viele von uns in ihrer Mundart sprechen, so geht es den meisten Ausländern nicht anders, als wenn ich mich mit meinen (eher sehr amerikanischen) Englischkenntnissen in die Londoner Szene begebe. Man versteht nur Bahnhof, sofern man den überhaupt versteht…
Auch als ich mit Steffen zum ersten Mal in der USA war, hieß es zu Beginn immer nur “50% verstanden, Sinn erfasst“. Und da half selbst der kleine “Sächsisch” Langenscheidt, den er mir extra mitgebracht hatte, nicht viel.
Dabei merkt man Steffen sein Sächseln kaum an und ich rede – da ich immer nur auf Deutschen Schulen im Ausland war – eigentlich auch sehr Hochdeutsch (Steffen: “Denkt sie, stimmt aber nicht…”). Umso erstaunlicher, dass selbst so anfangs eine gewisse Sprachbarriere vorhanden war. Und mittlerweile vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht über irgendeine sprachliche Feinheit geschmunzelt hätten. Oft sind es nur Kleinigkeiten wie Artikelprobleme oder Redewendungen wie “da fährt die Eisenbahn drüber” und “das heißt nichts“, manchmal aber doch beachtliche Unterschiede. Ich bestelle in einem Restaurant “eine” Cola, esse dazu “eine” Joghurt, kauf mir ein “Gwand” und setz im Winter ein “schierches” “Hauberl” auf. Steffen geht dafür “auf” Arbeit, “macht dumm” und ist “knülle“, wenn es draußen gar “bullig” ist.
Wir sind aber inzwischen sogar schon so weit, dass wenn Steffen einen Bericht im Netz liest einen Österreicher sofort erkennt und selber dauernd “derrisch” ist oder “babatsch” sagt. Und jenes “ni“, das mich anfangs bei ihm so narrisch gemacht hat, weil ich “ni” wusste, ob er etwas grundsätzlich ni”E” oder ni”CHT” mag… dieses “ni” hat inzwischen auch mein kärntner “nit” ersetzt.
Interessanterweise klang der sächsiche Dialekt seit Anfang an in meinen österreichischen Ohren immer ein wenig vertraut. Hier in Dresden gibt es “Semmeln” und “Zwetschgen“, das “Klumpat” heißt “Gelumpe“, das “homma nit” wird zum “hammani“, die “Goschen” zur “Gusche” und man tut sich sogar “verfransen“. Kein Wunder, dass ich mich in meiner neuen Heimat doch sehr schnell wohlgefühlt habe! Und dass Sprache niemals eine Barriere sein kann, das…… das wissen wir aber alle!
Hier nun der Linktipp damit ich im Blog oder auf meiner Seite auch weiterhin ein paar unverständliche Worte von mir geben darf…
(und natürlich für alle die einen Österreichurlaub planen!)
PS: Und extra für Heiko hier ein Artikel im Standard über die Eitrige, den Schoarfen, den Buggl und das (ungenießbare) 16er Blech!
Die Chroniken von Christoph Winder sind übrigens alle nicht schlecht, ganz im Gegenteil! Herrlicher (österreichischer) Journalimus der mich immer wieder zum Schmunzeln bringt!
Danke für die Aufklärung Isa

Und vor dem 16-er Blech möchte ich alle warnen, dieses Bier (Ottakringer) gehört der Name Bier entzogen!!!
Kleines Rätsel am Wochenende:
Isa, was ist eine Blättlok ?
Hallo Isa,
das ist doch mal richtig was zum schmunzeln … dass es so viele Gemeinsamkeiten zwischen säggsch und österreichisch
gibt, hätte ich ja gar nicht gedacht.
… da führt ja jetzt nun gar kein Weg mehr dran vorbei.
Ich muss wirklich mal nach Wien
Und hier AUF Arbeit, wo ich eineN Joghurt esse, da kann ich ja auch mal gut meine Gusche halten – ni woahr?!

Susan
PS: Heiko: oje, noch nicht einmal ich weiß, was eine Blättlok ist
…. klär uns auf
… bitte 
Susan
Hi Isa & Susan!
Ein Blättlok müßte eigentlich Plättlok geschrieben werden, aber mit B und P haben wir Sachsen beim Sprechen ja so unsere Eigenheiten

Man könnte auch “Glattmach-Lokomotive” sagen oder einfach nur Bügeleisen
@Isa& Steffen

Ich mußte bei diesem Beitrag zwecks Spam erstmals addieren im zweistelligen Bereich, die Anforderungen werden langsam höher
@ Heiko: Wir haben die Hürden extra für Dich etwas höher gelegt
Heiko, was Du da wieder für Wörter herauskramst!? Solche “gar eigenartigen Dinge” kennt Steffen nur vom Hören und Sagen…

PS: Musst Dir mal die Aussprache mancher Wörter hier durchlesen… soooo süß!

Werd jetzt auch gleich mal meine “Bieramidngärdsen” anzünden…
Wunderschöner Artikel, Isa.
Über die regionalen Unterschiede im Dialekt habe ich ja in der Sonderbar schon mal etwas gesagt, der Dresdner sagt z.B. ´nu´ für ja, der Leipziger ´haaa´, der Dresdner sagt ´ni´, der Leipziger ´nisch´
Das mit der Blättlok kannte ich auch noch nicht, habe es aber phonetisch herausgefunden
Aber wisst Ihr, was ein Hiedrachbraddl ist???
Nu kloar

Aber weiß es Susan auch?
So etwas lernt man u.a. im Sophienkeller…
Ein Hiedrachbraddl kenn ich auch
, Susan, brauchst du einen Telefonjoker? 
Guten Morgen liebe Sprachkundler,
also ich steh noch total auf dem Schlauch … wird wohl irgendwas zum Futtern sein, ein Braten, aber was für einer?!?!
Susan
Hi Susan!
Eine kleine Hilfe:
Hie-drach-braddl
Hallo Heiko,
ich nehm den Telefonjoker … sonst sitze ich 2008 noch hier und rätsel
Susan
Na bevor Susan noch im alten Jahr bleiben muss und hier kostbare Telefonjoker aufgebraucht werden, meld ich mich mal freiwillig aus dem Publikum.

Ein Hiedrachbraddl (Andreas schreibt man das wirklich so?) ist das was man braucht, wenn man zum Beispiel sonntags sich das Frühstück ans Bett bringen lässt……
Isa, meine Rettung -DANKE! …. ich konnte die letzten Tage schon gar nix anderes mehr machen, weil ich immer nachgedacht habe, was das wohl sein soll
Und ganz ehrlich: noch nie gehört
… ein Hintrag-Brettl also … ist aber ganz klar, dass ich das nicht kenne, denn ich krieg doch nie was ans Bett gebracht


Susan
OK, Isa gilt hiermit als eingebürgert
Für Susan habe ich dann noch die 100€-Frage:
Was versteht man unter einem Rahziehglasl?? :))=))
Bei einem “Glasl” denkt Susan sicher nur an das eine…

Isa, du kennst mich schon ganz gut
Andreas, bist du dir denn wirklich sicher, dass du mich nach sächsischen Begriffen fragst???? Das habe ich doch alles noch nie gehört!!! Vielleicht ist das leipziger Sächsisch???

Ich brauch Hilfe!!
Susan
Susan, bist Du Dir sicher, daß Du nicht auch erst kürzlich eingewandert bist


Nein, im Ernst. Es ist wohl eher etwas vogtländisch (aber damit durchaus auch sächsisch).
Mit ein wenig Überlegung kommst Du aber drauf. Ansonsten verrate ich es Dir gerne bei einem Glasl Strawberry Daiquiri
Andreas, also im Vogtländischen bin ich wirklich noch nicht ganz so sicher

Aber wahrscheinlich würde ich es gesprochen auch eher verstehen als im Geschriebenen … aber ich find das schon noch raus!!!!!
Susan
@Andreas: Ich weiß es, ich weiß es ….



Man muss nur wissen, wen man fragen muss
Ein “Rahziehglasl” ist ein Fernglas … nicht sehr logisch, aber wahr
Und jetzt versuch ich es mal: wißt ihr denn, was “Rohwel” oder “Sprengstütz” bedeuten?
Susan
Hallo Susan und alle Mundartfans,
offensichtlich ist die Gartensaison nicht mehr weit, denn wie sonst kommt jetzt die Gießkanne (Sprengstütz, zum sprengen = berieseln von Pflanzen) und die Schubkarre (Rohwel = Radwelle) ins Spiel.
Ich weiß ja nicht, wie lange wir Isas und Steffens Blog noch dafür mißbrauchen dürfen, aber solange kein Protest kommt, raten sie ja vielleicht noch mit.
Ich stelle da mal die “Schdäbbnbah” in den Raum…
Der Blog fühlt sich keineswegs missbraucht
, ganz im Gegenteil! Ich staune immer wieder, Sprengstütz und Rohwel noch nie gehört und auch Schdäbbnbah (wie spricht man das aus?
) ist mir gänzlich unbekannt. Mal sehen, was Steffen oder Heiko dazu sagen. 
Nach gut einem Monat löse ich hier mal auf:
Schdäbbnbah oder etwas mehr hochdeutsch Steppenbahn ist ein Trampelpfad.
OK, das war offensichtlich sehr schwer.
Ich denke, mit dem Begriff “Zerrwanst” könnt Ihr eher etwas anfangen, oder?
Andreas, das ist zu einfach ;-)
Akkordeon :-))))))
Susan, der aber leider so schnell kein neues Worträtsel einfällt
Hey Ihr beiden seid schlimm, ganz ganz schlimm! Protest! Ich bin noch nicht mal ganz da und Susan löst das neue Rätsel bevor ich´s überhaupt lesen kann!



Wie kann aber “Zerrwanst” ein Akkkordeon sein? Klingt für mich eher nach einem Verb?
Diese sächsische Sprache…
Na was ein Wanst ist, dürfte doch bekannt sein, oder?
Und an einem Zerrwanst zerrt man halt immer hin und her
Tja, die sächsische Sprache, aber das fand ich wirklich nachvollziehbar
… außerdem findet mans auch bei google 

Zurzeit kann ich eher mit hannoveranischen (heipt das so?!) Begrifflichkeiten dienen, aber die sprechen ja dort doch eher “hochdeutsch” – also vollkommen langweilig
Susan