Fritz Poelking ist verstorben
Fritz Pölking, einer der bekanntesten und renommiertesten Naturfotografen Deutschlands ist tot. Er starb am 16.07.07 im Alter von 71 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts. Berühmtheit erlangte der gelernte Konditor vor allem durch seine grandiosen Tierfotos. Schon 1977 erhielt er dafür die begehrte Auszeichnung “Wildlife Photographer of the Year”, die größte Ehre für jeden Naturfotografen. Gleich drei Mal durfte er sich “Naturfotograf des Jahres” in Deutschland nennen (1977, 1981, 1992). Pölking war seit 1993 Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen e.V. und wurde auch bei den “Glanzlichtern” wiederholte Male ausgezeichnet. Dies sind jedoch nur einige wenige Beipiele aus seiner großen Sammmlung an Ehrungen.
Unter www.fototv.de kann man sich ein Interview mit Fritz Pölking ansehen, in dem er u.a. seinen zögerlichen Wechsel von “Analog” zu “Digital” in den Jahren 2003/2004 schildert. Sehr interessant! (man muss sich leider einloggen um das Video ansehen zu können)
Er hinterlässt eine Vielzahl an Büchern, allesamt sehr empfehlenswert. Zwei meiner ersten Bücher von Fritz Pölking waren “Tierfotografie” und “Nahfotografie in der Natur” (beide Augustus Verlag). In den letzten Jahren habe ich mir noch zwei weitere Bücher von ihm zugelegt, die mir besonders gut gefallen. Diese möchte ich hier kurz vorstellen:
gebundene Ausgabe, 174 Seiten, Augustus Verlag,
September 2002, ISBN: 3804351417
Ein herrliches Buch, in dem der Fotograf schildert, wo und wie viele seiner Tierfotos entstanden. Hier werden sowohl Locations in Europa als auch in Afrika beschrieben. Und auch der Süden Floridas, eines von Pölkings Lieblingsgebieten, kommt nicht zu kurz. Fazit: sehr empfehlenswert für alle die sich etwas intensiver mit Tierfotografie auseinandersetzen möchten. Aber Achtung: In diesem Buch gibt es keine(!) allgemeinen Tipps rund um das Thema Fotografieren!
gebundene Ausgabe, 223 Seiten, Kilda-Verlag,
März 2006, ISBN: 3889492029
80 Seiten lang ist der allgemeine Teil in dem Pölking über Ausrüstung, Motivgestaltung, Bildbearbeitung, Speichermedien und vieles mehr schreibt. Danach beginnt eine kleine Weltreise. Von Januar bis Dezember werden die schönsten Plätze unserer Erde vorgestellt. Wann man am besten wohin fährt und vielerlei Tipps rund um diese sehenswerten Locations.
Seine Reisen in diesem Buch sind sehr USA-lastig, was mich besonders erfreut hat. Im Februar wurden die wunderschönen Sümpfe und Vogelkolonien Floridas besucht, im März das Colorado Plateau (u.a. die Wave), im Mai der Yellowstone NP, im Juni der Antelope Canyon, im August die Fledermäuse in Austin, im Oktober die herrlichen San Juan Mountains sowie der Bryce und Zion und im Dezember der Bosque del Apache Park.
Auch die anderen Tipps “Sächsische Schweiz Ende Oktober”, “die Kraniche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft im November” usw. sind sehr interessant und machen das Buch zu einer äußerst empfehlenswerten Lektüre.
Für die Anmerkung auf Seite 199 wollte sich Steffen noch bei ihm bedanken. Jetzt ist es leider zu spät. Man sollte niemals etwas aufschieben im Leben!
Diese Meldung trifft mich wie ein Schlag. Ich habe Fritz und seine Frau Giesela persönlich in den Coyote Buttes kennen gelernt. Im vergangenen Jahr habe ich beide auf einem Seminar für Naturfotografie in Köln wiedergetroffen. Ein schönes wiedersehen. Fritz war sehr interessiert an Details zur Subway Tour, welche er für den Herbst geplant und hoffentlich auch vorgenommen hat. Ich habe beide als sehr liebenswürdige Menschen kennengelernt! Fritz, ich wünsche Dir alles Gute und Giesela mein aller herzlichstes Beileid! Stefan
Hi Stefan, wusstest Du das noch nicht, das mit Pölking? :-(
Hast Du Dir das verlinkte Video angeschaut? Das stimmt einem sehr traurig, wenn man hört, was er alles noch so vor hatte!
Ob er in der Subway war, das weiß ich leider nicht. Karsten müsste das aber wissen!
Meines Wissens wollte Fritz zwar liebend gerne die Subway besuchen (hatte sich auch vor einiger Zeit bzgl Trail und Anforderungen bei mir erkundigt), ließ dann aber aufgrund des anspruchsvollen Hin- und Rückwegs doch schweren Herzens die Finger davon. War ihm mit der umfangreichen Fotoausrüstung einfach zu heftig. Die Entscheidung ist ihm aber sicherlich nicht leicht gefallen.
Karsten
Auch ich habe Fritz und Gisela in den Coyote Buttes kennengelernt. Genauso wie Stefan fand ich beide sympatisch und freundlich. Besonders hat mich die Bescheidenheit beider beeindruckt, mit der sie Ihre Fotokenntnisse beschrieben haben. Hätte Gisela nicht das Stativ erwischt, hätten wir uns wohl auch noch gemeinsam den Sonnenuntergang in der Wave angesehen. Aufrichtiges Beileid auch von mir an Gisela. Fotos sind tolle Erinnerungen und Fritz hat viele,viele tolle Fotos für Naturfans geliefert.