Kleine Warnung an Webseitenbesitzer

Ein äußerst “interessantes” Schreiben erreichte mich letzte Woche auf dem Postweg – abgestempelt mit Briefmarke wohlbemerkt und nicht per E-Mail! Es ist unglaublich, aber manche Unternehmen werden immer dreister... Der Brief enthielt eine Warnung, dass das Nutzungsrecht meiner Domäne abläuft und dass ohne Zahlung meine Domain www.isaczermak.com ab Mitte Januar zu erlöschen droht. Ich hätte Zeit bis 10. Dezember um mich bei der “Domain Registry of America” zu melden.
Ich bin sofort stutzig geworden, zumal ich die Gebühr erst vor zwei Wochen überwiesen hatte. Sicherheitshalber kontaktierte ich meinen Provider, erhielt aber nur die Bestätigung für meine Vermutung. Und auch Google zeigte mir die Ausmaße dieser üblen Spam-Aktion.

Die Firma “Domain Registry of America” (DROA) hat Millionen sogenannter “Domain Name Expiration Notices” verschickt. Durch seine Aufmachung erweckt das Schreiben den Eindruck, es käme von einer offiziellen Registrierungsbehörde für Domains, eine Behörde die es in dieser Art allerdings nicht gibt.
Das oben genannte Unternehmen hat sich auf ablaufende Domains spezialisiert. Sie schreiben deren Inhaber systematisch an und versetzen sie in Angst. Alles klingt so, als müsste man diese Summe sofort begleichen um den Verlust seiner Domain abzuwenden.
In Wahrheit ist eigentlich fast immer das Webhoster bzw. Provider für die Verlängerung der Domain zuständig. Sie ist einmal im Jahr fällig, aber an das Providerunternehmen und nicht an Behörden, die es nicht gibt!
Nur wer es ganz genau durchliest, wird merken, dass es sich bei dem Schreiben nicht um eine Rechnung handelt sondern um ein “Angebot” zu DROA zu wechseln. Die Marketingstrategien werden leider immer dreister und man sollte lieber 100x nachfragen, bevor man solchen Unternehmen auf den Leim geht.
Und so ganz nebenbei: In dem Schreiben steht, dass man bei der DROA Geld sparen kann. Etwas das auch in keinster Weise stimmt. Die von denen geforderte Summe wäre um fast 20% teurer als mein Domainprovider…
Gegen das Unternehmen und seine “Verkaufsmethoden” wurde schon vor Jahren eine Klage eingereicht (u.a. hier nachzulesen).

Wenn sich so etwas aber nicht in irgendeiner Art und Weise rentieren würde, dann wären solche Schreiben wohl kaum mit der regulären Post gekommen, sondern kostenlos nur per E-Mail. Da auch ich in Österreich solch einen wunderbaren Brief erhalten habe, hier diese kleine Warnung an alle Webseiteninhaber mit den Endungen .com, .net oder .org! Solange das Schreiben nicht vom eigenen Domainprovider stammt, kann (und sollte) man es getrost entsorgen! ;)