Dresden – Brühlsche Terrasse am frühen Morgen
Ich war die letzten Tage meist immer recht früh schon in der Stadt unterwegs. Während die Besucher von der Bunten Republik Neustadt noch mit ihren Bierbechern langsam heim torkelten, stand ich bereits unten am Elbufer mit meinem Stativ und wartete auf den Sonnenaufgang. Wenn man schon wegen des Jetlags immer gegen 3 oder 4 Uhr aufwacht – und das unabhängig davon, ob man sich um 20 Uhr oder erst um Mitternacht ins Bett gelegt hat – dann wollte ich wenigstens etwas Sinnvolleres machen als nur stundenlang schlaflos auf die Zimmerdecke zu starren… (oder eine ordentliche Portion Spaghetti kochen, alles schon mal dagewesen und angeblich nicht nur in Dresden… ).
Die Bedingungen waren diese Woche aber leider meist nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Mal so gut wie wolkenlos, mal leider völlig zugezogen. Heute zeigte sich die Sonne nach Sonnenaufgang immer wieder nur für ein paar Sekunden. Die Wartezeit verbrachte ich mit der Suche nach neuen Perspektiven und als ich dann die “gelben Tupfen” entdeckt hatte, war ich wieder ganz in meinem Element. Keine Ahnung wie lange ich zwischen den Blumen gelegen bin… Aber es war echt lustig. Sahen sie von oben doch eher unscheinbar aus, so wirkte es vom Boden aus fast so, als würde die ganze Elbwiese blühen. Es kam dann sogar ein netter Herr vorbei, der sich erkundigen wollte, ob es mir denn eh gut geht. Vielleicht durchaus eine berechtigte Frage angesichts der vielen Beduddelten, die heute früh hier überall herumgesprungen sind…
Nach einem wieder nicht so tollen Cappuccino (Starbucks macht ja hier in Dresden erst dann auf, wenn man keinen Kaffee mehr braucht… ) ging es zurück zu den Blümchen. Aber die Sonne wollte heute einfach nicht so recht… Sie schien erst dann hinter den Wolken hervor, als ich erneut auf der Brühlschen Terrasse stand. Der Blick auf den “Balkon Europas” mit der Frauenkirche, Zitronenpresse und Kunstakademie hat mich schon immer fasziniert. Aber auch dort findet man noch neue Perspektiven und von der konnte ich mich dann eine gute 3/4 Stunde lang nicht trennen. Der ständig wechselnde Wolkenmix sah einfach fantastisch aus, und die Zeit verging wie im Flug. Ganze 6 Stunden war ich unterwegs, um 10 Uhr hatte ich es dann aber schon recht eilig, da wir um 12 Uhr zum Brunch verabredet waren.
Juni/Juli ist die beste Zeit um die Dresdner Stadtsilhouette zum Sonnenaufgang zu fotografieren, denn nur dann geht die Sonne so weit im Norden auf, dass die Brühlsche Terrasse schön angeleuchtet ist. Zumindest wenn sie scheint…
Warum mir aber in all den Jahren bisher nicht eingefallen war, dass man dem Jetlag auch etwas Positives abgewinnen könnte…!?? To be continued…
Auch wenn es nicht die erhofften Lichter waren schauen Deine Shoots doch sehr nett aus. Habe auch gerade meine wenigen Shoots vom Dresden Einsatz in die Page geladen.
VGA
Hallo Isa,
also doch … Morgenstund hat Gold im Mund :-)
Richtig schön, leider kann ich mich nie um solch eine Uhrzeit aufraffen zum Fotografieren.
Vor allem die Spiegelung auf der Brühlschen Terrasse hat es mir angetan ….
Susan
Susan, ich habe inzwischen noch mehr Spiegelungen, auch von der Hofkirche usw…
Du glaubst gar nicht, wie herrlich sich unsere schöne Stadt überall früh morgens gespiegelt hat vor ein paar Tagen nach dem vielen Regen. Muss mal ein Portfolio “die Lacken von Dresden” machen oder so…
@Andre: das Licht bei den Blümchen war bis auf wenige Sekunden leider echt Mist und wenige Tage später stand die Elbe wieder höher, so dass es sie nicht mehr gab. Da muss ich wohl bis nächstes Jahr warten und – zumindest nach derzeitiger Planung – habe ich da eher keinen Jetlag um diese Jahreszeit. Aber mal schauen…