Ein Wochenende im weihnachtlichen Erzgebirge
Dieses Wochenende hat es uns ins “Ärzgebirsche” verschlagen, wo es “Brotwurscht”, “allerlaa gute Happen” und “was Guts fern Durscht un zen innerling Uufwärme” gab sowie unendlich viele schöne Holzschnitzereien in Form von Schwibbögen, Fensterbildern oder Räuchermännel. Es folgt eine kurze Bildergeschichte und eine kleine Liebeserklärung an Seiffen.
Zwei Nächte verbrachten wir im Hotel “Alte Schleiferei” in Erlabrunn, in unmittelbarer Nähe von Johanngeorgenstadt, der Heimat des Schwibbogens. Die Unterkunft sowie das Frühstück waren gut, zum Essen im angeschlossenen “Kunos Brauereigasthaus” lieber keinen Kommentar. Aber wir wollten ohnehin nicht die Zeit im Hotel vergeuden und so ging es noch am ersten Abend auf den Weihnachtsmarkt in Schwarzenberg, der sehr schön zwischen den schmalen Gassen am Hügel rund um das Schloss angelegt wurde.
Immer wieder eine kleine Herausforderung: das Entziffern der erzgebirgischen Weihnachtsmarktstand-Beschriftungen!
In den meisten Ortschaften im Westerzgebirge stehen nicht nur überdimensionale Schwibbögen sowie Riesenpyramiden am Dorfplatz, es sind auch fast alle Fenster mit mindestens einem Schwibbogen oder anderen beleuchteten Holzschnitzereien geschmückt.
Unbeschreiblich der Anblick sobald es dunkel wird, viel schöner kann eine Weihnachtsbeleuchtung wirklich nicht sein. Vor allem so gänzlich ohne Kitsch und bunte Blinkdinger!
Am nächsten Tag ging es nach einem langen, ausgiebigen Frühstück mit Sybille, Jan und Huschel zunächst nach Geyer und dann nach Wolkenstein. Dort war zwar mittags nicht viel los, aber es gab ein schönes Restaurant (“Zum Grenadier”) das uns sehr an den Sophienkeller in Dresden erinnerte, sowie ein sehr nettes Geschäft, wo wir erstmals schwach wurden und einem süßen Kantenhocker nicht widerstehen konnten. Unglaublich auch der Blick vom Schloss Wolkenstein: von hier oben erkennt man sogar die Zugspitze (siehe Bild unten; Copyright Jan )
Im Anschluss stoppten wir noch einmal kurz in Schwarzenberg, wo heute deutlich mehr los war als gestern Abend, und dann fuhren wir weiter zu einem der beliebtesten Weihnachtsmärkte des Erzgebirges in Annaberg-Buchholz. Uns gefiel es dort aber irgendwie lange nicht so gut wie in Schwarzenberg. Wir genossen ein paar Feuerzangenbowlen und als es dann leicht zum Nieseln anfing, sind wir zurück zu unserem Quartier gefahren und haben den restlichen Abend im “Kunos Brauereigasthaus” verbracht, wo heute bis nach Mitternacht laute Tanzmusik mit einer Live-Band angesagt war.
Am Sonntag fuhren wir ins Mittelerzgebirge. Dort wartete noch das größte Highlight auf uns: der für seine Holzkunstwerke weit über die deutschen Grenzen hinweg bekannte Kurort Seiffen. Vielleicht war ich schon im “Kaufrausch”, aber hier kam ich mir endgültig vor wie “Alice im Wunderland”. Alle Häuser noch schöner geschmückt, alles noch netter beleuchtet und in den Gassen reihte sich ein wunderbares Geschäft an das andere. Nicht einmal die vielen Busse voller Touristen schreckten uns ab und dass es hier spezielle Parkeinweiser gab (Parkgebühr: 5 Euro). Die Menschenmassen verteilten sich gut zwischen den Geschäften und Weihnachtsstandeln. Und auch das “Peoplewatching” machte Spaß, denn die Menge an Sackerln und Pakerln, die einige schon mit sich herumschleppten waren teilweise echt rekordverdächtig.
Umso mehr erstaunt haben uns die Preise in Seiffen, die sogar noch tiefer lagen als in Schwarzenberg: Glühwein um 0,90 oder 1 Euro, einen herrlichen Caipirinha-Punsch um 2 Euro und die “Brotwurscht” gab es hier schon für 1,50! Welch Vergleich zum Dresdner Striezelmarkt oder zum Wiener Christkindlmarkt vor dem Rathaus!
Natürlich konnten wir angesichts der Fülle an schönen Holzschnitzarbeiten auch nicht widerstehen und griffen am letzten Tag selbst etwas tiefer in die Tasche.
Obwohl Steffen bislang immer der Ansicht war “Schwibbögen seien nur etwas für Omas”, hat er in Wolkenstein einen gesehen, den er plötzlich – ganz ohne mein Zutun – einfach mitnehmen musste. So wunderschön filigrane und fein verarbeite “Schwibbis” wie die von Tietze in Zwönitz hatten wir bislang noch nie gesehen (kein Vergleich zu Ratags!). So kam es, dass von nun an ein 52 cm langer “Doppelter Schwibbogen” ein Dresdner Wohnzimmerfenster ziert…
Die Schnitzerei Ralf Brantz in Schönbrunn bei Wolkenstein (Annaberger Str. 2; Tel: 037369-9703) ist überhaupt eine Empfehlung wert, nirgends waren die Bögen und Räuchermännel so preiswert. Unseren Bogen haben wir anderorts bis zu 20% teurer gesehen. Außerdem bekommt man auf Nachfrage ein wenig Mengenrabatt. So musste ich doch glatt auch noch ein paar andere Kleinigkeiten (+ Geschenke) “mitgehen” lassen…
Ein großes Dankeschön geht an Sybille und Jan für das schöne Wochenende! Wir haben die Zeit mit Euch und Huschel sehr genossen!
Da wir diesmal nur zum Entspannen im Erzgebirge waren, bitte nicht auf die Qualität der Bilder achten. Die allermeisten sind mit sehr hohen ISO-Werten (bis zu 6400) entstanden. Eine richtige Fototour gibt es hoffentlich auch einmal und zwar wenn sich die Landschaft etwas winterlicher/weihnachtlicher zeigt. Wenn es dieses Wochenende noch ein wenig geschneit hätte, wäre der Wintertraum überhaupt perfekt gewesen. Aber auch so haben wir nicht nur viele Holzschnitzereien und schöne Erinnerungen mit nach Hause gebracht sondern den festen Wunsch irgendwann mal den 24. und 25. Dezember in Seiffen zu verbringen…
Weitere Einkaufstipps:
“Es folgt eine kurze Bildergeschichte und eine kleine Liebeserklärung an Seiffen.”
ALso ganz ehrlich, beim letzten wort hab ich erst “Steffen” gelesen Was aber in diesem Blog so unsinnig auch nicht gewesen wäre!
Und wenn ich da mal hinfahre, nehm ich Euch als Dolmetscher mit – ein gar seltsam Idiom
Huschel ist ganz schön groß geworden, toll das sie schon jetzt in eure fotographischen Fußstapfen tritt.
Selbst ich als Sachse hatte bei der Übersetzung einiger Wörter so meine Probleme.
Ich hoffe Isa du konntest dich beim shoppen etwas zurückhalten, siehst ja an Heide was da draus werden kann. (Engel Nr. 45 lebt)
@Thomas (Bär)
Ich hatte auch erst Steffen gelesen.
Hey du
Bei Engelchen und mir besteht keine Gefahr und für die anderen Dinge wie “weitere Schwibbögen” fehlt uns zum Glück inzwischen der Platz. Oder für Pyramiden……
Apropos… Heide muss ich mal heimlich erzählen, dass die kleinen ” ” in Wolkenstein derzeit nur 15 Euro kosten……
Huschel macht das schon ganz gut, sie muss eigentlich nur noch lernen die Finger bissi unterhalb der Linse zu positionieren.
Seiffen/Steffen? So ähnlich ist das aber auch nicht. Werde aber zukünftig aufpassen, an welche Städte ich mein Herz verliere…
Hallo Isa,
der Schwibbogen sieht nett aus (warum wollte ich den jetzt eigentlich gerade mit drei “b” schreiben … beschwipst schreibt man doch ganz anders?! ), aber die knuffigen Räuchermännel haben es mir mehr angetan! Schade, dass auch bei uns zuhause der Platz knapp ist (noch nicht einmal für einen Schwibbogen, weil ja überall so grünes Zeug stehen muss )!
Mit Schnee hätte mir das Ärzgebirsche noch besser gefallen … heute könnte es ja soweit sein ;-)
Susan
Susan, schon wieda Glühwein zum frühn Morschn?
Aber die kleenen Wichdl sin richdsch süß, oda???
Die hab ich och noch nie roochen lossen, viel zu schode!
elbaufwärts,
Isa
Fein, dass Euch unsere “Wochenendeinladung” so gut gefallen hat. Wir fandens auch super schön & die Wilde Hilde war auch in Ihrem Element, besonders bei “Kunos” (he Isa, mach das nicht so schlecht… ) Ich hoffe wir haben Euch mit dem Trip nicht in den finanziellen Ruin gestürtzt? Ich sage nur kleine Huschel & der Schwibbogen…Jan fährt mit mir schon seit 8 Jahren ins Land der Schnitzer und Räucherer. Anfangs hatte ich echt keine Lust, aber ich muss sagen, dass ich es jetzt dort richtig schön finde. Es ist bei uns zur Tradition geworden, die ich nicht mehr missen will. Marlene hat es auch erfasst, hmm überall gibt es leckeres Essen In all der Weihnachtshektik kommt man gar nicht zur Ruhe und Genießen. Im urigen kleinen Erzgebirge kommt endlich die ersehnte Weihnachtsstimmung auf! Ich lach mich jedes Mal wieder über “Brotwuscht”, “Green Klitscher”, “Schwammerlbrie” & Co. kaputt.
Wir gehen mal davon aus, dass ihr nächstes Jahr wieder dabei seid? Vielleicht mit einem Abstecher nach Zwicke? Ich fand den Markt dort auch richtig schön!
Eure 3 aus der Neustadt
Hallo Isabel!
Schade, dass es dir in Annaberg-Buchholz zum Weihnachtsmarkt nicht so toll gefallen hat. Sag doch das nächste Mal Bescheid und ich werde dir bzw. euch die tollen Ecken in Annaberg zeigen :-)
Liebe Grüße aus dem Gebirge in die Landeshauptstadt,
Karo
Hi Karo,
kann nicht ausschließen, dass es uns nächstes Jahr zu Weihnachten nicht wieder ins Erzgebirge zieht. Und dann sicher auch nach Annaberg-Buchholz, denn auf den Turm möchte ich unbedingt rauf (dafür hatte es diesmal irgendwie zuviel genieselt… )
Und auch einem Abstecher nach Zwigge, wo es das beste “Dresdner Handbrot” aller Zeiten gibt!
LG aus dem weißen DD,
Isa