Sächsische Schweiz – die Bastei im Winter
Sie ist das Wahrzeichen und das Tor zur Sächsischen Schweiz, die kunstvolle Sandsteinbrücke aus dem Jahr 1851, die mehrere Felsnadeln und eine tiefe Schlucht oberhalb der Elbe überspannt. An Wochenenden im Sommer oder Herbst ist die kleine Aussichtsplattform, von der sich der klassische Blick auf die Bastei eröffnet, selbst bei Schlechtwetter meist hoffnungslos überfüllt. Während der kalten Jahreszeit und unter der Woche geht es dort zum Glück schon deutlich gemütlicher zu und so verbrachten wir heute einen richtig netten Vormittag in der Vorderen Sächsischen Schweiz.
Die Sonne geht Anfang Dezember zwar erst kurz vor 8 Uhr auf, aber da wir schon das Morgenrot fotografieren wollten, der Zustand der Straßen nach den ergiebigen nächtlichen Schneefällen fraglich war und man grundsätzlich nie früh genug auf der Aussichtsplattform stehen kann, klingelte der Wecker schon recht zeitig. Eine Stunde vor Sonnenaufgang trafen wir am Parkplatz ein und freuten uns wie ein Kaiser: Es war das erste Mal, dass wir dort kein einziges Auto vorfanden!
Und so kam es, dass der kurze Weg vom Berghotel Bastei hinüber zu den Wehltürmen noch tief verschneit war ebenso wie sämtliche Pfade in Richtung Gans-Felsen. Ausgesprochen schön, nur leider schwer zu fotografieren, war auch der Blick von der leicht zugänglichen Basteiaussicht knapp 200 m oberhalb der Elbe.
Nachdem wir schon halb erfroren waren, genossen wir einen (guten!) Kaffee im Berghotel und wagten uns noch ein zweites Mal in die winterliche Felslandschaft hinaus. Bis das Licht schließlich zu grell wurde und wir einem Früstück/ Mittagessen in der Hocksteinschänke nicht mehr widerstehen konnten/wollten…
Lage/Anfahrt: Von Dresden erreicht man die Bastei am besten über die Autobahn A17 und die Orte Pirna/Lohmen (alternativ am rechten Elbufer über die S167 von Loschwitz/Pillnitz). Kurz vor dem Berghotel gibt es einen Parkplatz mit begrenzter Kapazität. Bei großem Andrang bzw. von Mai bis September in der Zeit von 8-18 Uhr muss man tagsüber das Auto bereits am Groß-Parkplatz an der S165 abstellen und die letzten 3 km mit einem Shuttlebus zurücklegen. Vom näheren Parkplatz, an dem wir meistens stehen, sind es nur noch weniger hundert Meter bis zum Hotel und der Basteiaussicht oberhalb der Elbe. Direkt vor diesem Aussichtspunkt geht es links kurz bergab und knapp 150 m weiter auf einem Seitenweg hinüber zur kleinen Plattform auf den Wehltürmen.
Fototipp: Im späten Frühling und im Sommer wird die Basteibrücke und die umliegenden Felsnadeln zum Sonnenaufgang schön vom ersten Licht angestrahlt. Im Herbst liegen sie im Halbschatten, dafür ist das bunte Laub der umliegenden Wälder umso schöner (sofern man vor lauter Nebel überhaupt etwas sieht… ). Im Winter steht die Sonne dann so tief im Südosten, dass sie direkt über der Felsenburg Neurathen aufgeht und wir hatten – im Gegensatz zu unseren herbstlichen Massenauflauf-Nebel(nicht)sonnenaufgänge – dieses Mal großes Glück und zwar gleich doppelt. Denn viel mehr als 3-4 Fotografen gleichzeitig mit einer Weitwinkellinse passen kaum auf die Aussichtsplattform. Jeder weitere muss sich leider bei der Motivauswahl schon arg beschränken, auch wenn es die Birkenäste, die hier noch im Herbst den Blick blockierten, seit den heftigen Schneefällen nicht mehr gibt. Deshalb der Tipp: wer unter der Woche keine Zeit hat, der sollte sehr (sehr!) früh dort sein…
Etwas mehr Nebel und ein paar Wölkchen am Himmel hätten sich zwar heute auch nicht schlecht gemacht, aber die Bastei liegt ja nur knapp 30-45 min von Dresden entfernt (je nachdem wo man wohnt) und wir werden sicher noch so das eine oder andere Mal in die Sächsischen Schweiz aufbrechen.
Einfach nur GROSSARTIG !
Natürlich super, wenn man für solche herrlichen Momente eine kurze Anfahrt hat ;-).
Beste Grüße
Lothar
Fantastische Fotos habt ihr in der Eiseskälte dort gemacht. Schön, dass ihr euch endlich mal dazu überwinden konntet, hat sich auf alle Fälle gelohnt.
Für das Sommersonnenaufgangsbild kommen dann wir vorbei, ihr könnt schon mal einen Platz auf der Aussichtsplattform reservieren !
LG, Tilman
Hey Ihr beiden, danke für die netten Kommentare!
Lothar, die kurze Anfahrt ist mittlerweile OK, aber im Herbst haben wir irgendwie bevorzugt gleich vor Ort zu schlafen. Leider sind ja die allermeisten der tollen Aussichtspunkte nicht so leicht zu erreichen wie dieser. Zum Gleitmannshorn, Brosinnadel usw. geht man eine gute Stunde in der Finsternis. Und richtigen Nebelbildern laufen wir auch noch immer hinterher, das muss nächstes Jahr mal was werden…
@Tilman: Du wolltest ja nächstes we nicht…!
Lieben Gruß aus DD,
Isa
Einfach traumhaft.. steht auch noch auf unserer Liste! Danke für den tollen Bericht und die eindrucksvollen Bilder!
Jörg
Na da hat sich das frieren aber wirklich gelohnt. Geniale Bilder
Bei mir müssen glaube ich auch noch Thermoschuhe auf die Einkaufsliste. Gestern bei Sonnenuntergang hier bei uns hatte ich fast taube Zehen
Richie, ich habe auch noch nicht die Schuhe gefunden, die meine (immerkalten) Zehen über längeren Zeitraum warm halten, nicht mal meine neuen superdicken, Moonboot ähnlichen Lowa-Wanderschuhe helfen wirklich lange. Vorgestern nach einem Nachmittag+Abend im Schnee und auf einem windigen Aussichtsturm hat es meine Finger und Zehen auch wieder mal so erwischt, dass alles am nächsten Morgen noch kribbelte.
Wenn der Winter nur nicht so schön wäre……
Wünsch Dir ein schönes we! (…hoffentlich alle wieder gesund!?)
Und Jörg, Dir auch lieben Dank für den netten Kommentar hier!