Was mit Fotos alles passieren kann…

Wer wollte nicht schon immer für Gemüse in Prag werben? Immer wieder erstaunlich die Geschichten, die man in den Medien liest oder die man von betroffenen Bekannten hört. Die einen Bilder landen ungefragt in Reisekatalogen, in Kalendern, andere wiederum in russischen Bildagenturen, auf fremden Webseiten oder gar am Cover von Foto-Büchern.
Ganz besonders grotesk ist das, was einer amerikanischen Familie widerfahren ist. Es war einst nur ein Bild auf einer privaten Weihnachtskarte und im Weblog, nun ziert es die Straßen von Prag und die 4-köpfige, lachende Familie wirbt für einen Gemüsehändler. Hier berichtet Danielle Smith über ihr unfreiwilliges “modeling debut“. Die Geschichte ist auch durch die Presse gegangen, kein Wunder! Und nicht nur Danielle fragt sich, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass solch dreiste Bildentwendungen überhaupt auffliegen…

Und weil uns immer wieder Leute darauf ansprechen, wieso wir unsere Aufnahmen nicht etwas größer in unseren Fotogalerien zeigen: Selbst in dieser Auflösung sind schon zwei davon ungefragt als Minibild in einem Kalender gelandet. Und dass die eigenen Fotos in andere Blogs oder Webseiten eingebaut werden, das ist fast schon etwas Alltägliches. Die Wenigsten fragen nach Erlaubnis, einige schneiden gar das Copyright aus den Bildern. Besonders beliebt waren z.B. zu Silvester die Dresdner Stadtfest Feuerwerkfotos. Aber trotzdem ist das alles noch “relativ harmlos”, wenn man bedenkt, was sonst noch so alles mit Bildern passieren kann…
In der Fotocommunity gibt es immer wieder Opfer, aber zum Glück fliegen zumindest einige der Betrüger auf. Dort schaffte es z.B. einer unbewusst auf das Cover eines National Geographic Buches und ein zweiter gewann unwissend mit seiner sw-Aufnahme bei einem großen Fotowettbewerb eine Reise im Wert von 5000 Euro (dieser Link von 2005 wurde leider schon gelöscht).
Das Zauberwort heißt nicht selten “Genuine Fractals” oder ähnliches. Mit solch Software lassen sich viele Fotos wieder ordentlich “aufblasen”, selbst die kleinen Bilder auf den Webseiten oder Familienportraits auf privaten Weihnachtskarten. Ich kann an dieser Stelle eigentlich nur einen Kommentar in Danielles Blog zitieren: “That’s scary!;)