Die beliebtesten Nationalparks der USA
Auch wenn es ein eingefleischter Südwestfan angesichts des großes Andrangs rund um die Aussichtspunkte und auf den Park- oder Zeltplätzen kaum glauben mag, so war auch letztes Jahr wieder weder der Grand Canyon N.P. noch der Zion oder Yosemite der beliebteste Nationalpark der USA. Sie liegen allesamt weit abgeschlagen hinter einem rund 2100 km² großen Naturschutzgebiet an der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten North Carolina und Tennessee, dem Great Smoky Mountains National Park, der mit knapp 9,5 Mio. Besuchern 2009 fast doppelt so stark frequentiert wie der zweitplatzierte Grand Canyon war. Es sind nicht die Wanderer am berühmten Appalachian Trail, die für diese erstaunlichen Zahlen sorgen, sondern die Blechlawinen, die vor allem im Sommer durch die “rauchigen” Berge rollen. Schätzungen zufolge tummeln sich dort bis zu 90.000 Besucher an einem Wochenende – bedingt u.a. durch die große Bevölkerungsdichte sowie durch die relativ zentrale Lage zwischen den großen Metropolen im Osten der Vereinigten Staaten (jeweils 200 mi von Atlanta, Charlotte und Nashville entfernt bzw. 500 mi südlich von Washington DC).
Interessant ist die Verteilung der Besucher auch bei den Nationalparks im Westen der USA. Dass der Grand Canyon (4,3 Mio.), der Yosemite (3,7 Mio.) und der Yellowstone (3,3 Mio.) ganz weit oben platziert liegen, das sollte eher nicht verwunderlich sein, aber dass der Olympic N.P. im Pazifischen Nordwesten mit ebenfalls 3,3 Mio. Besuchern alljährlich bereits auf Rang 5 folgt, hätte ich eher kaum vermutet. 2008 übertraf seine Besucherzahl sogar die des Yellowstone Nationalparks! Überraschend auch der Cuyahoga Valley N.P. auf Platz 8 und der Hot Springs N.P. auf Platz 13, von denen ich bislang so gut wie nie gehört/gelesen hatte. Beide wiesen im Jahr 2009 mehr Besucher auf als weltberühmte Parks wie der Bryce Canyon oder der Arches. Würde man hier ev. nur die Zahlen an Touristen aus dem Ausland vergleichen, sähe die Statistik vermutlich etwas anders aus.
Von rückgehenden Besucherzahlen aufgrund der weltweiten Rezession kann in allen Naturschutzgebieten (N.P., N.M., N.H.S. etc.), die unter der Obhut des National Park Service stehen, zum Glück keine Rede sein. In Summe verzeichneten sie 2009 285 Mio. Besucher, ein Plus von 10 Mio. (+4%) gegenüber dem Vorjahr. Der Allzeitrekord von 287,2 aus dem Jahr 1987 wurde somit nur knapp verfehlt (Quelle). Als Ursache hierfür werden u.a. die drei Free-Fee Weekends im letzten Sommer vermutet, der Grand Canyon und Yellowstone Besuch von Präsident Obama sowie der schwache Dollar, der das Land für Touristen besonders attraktiv macht.
Die TOP 30 Übersicht der meistbesuchten Nationalparks der USA im Jahr 2009:
- Great Smoky Mountains N.P., TN: 9.491.437
- Grand Canyon N.P., AZ: 4.348.068
- Yosemite N.P., CA: 3.737.472
- Yellowstone N.P., WY: 3.295.187
- Olympic N.P., WA: 3.276.459
- Rocky Mountain N.P., CO: 2.822.325
- Zion N.P., UT: 2.735.402
- Cuyahoga Valley N.P., OH: 2.589.288
- Grand Teton N.P., WY: 2.580.081
- Acadia N.P., ME: 2.227.698
- Glacier N.P., MT: 2.031.348
- Joshua Tree N.P., CA: 1.304.471
- Hot Springs N.P., AR: 1.284.707
- Hawaii Volcanoes N.P., HI: 1.233.105
- Bryce Canyon N.P., UT: 1.216.377
- Mount Rainier N.P., WA: 1.151.654
- Shenandoah N.P. , VA: 1.120.981
- Haleakala N.P., HI: 1.109.104
- Arches N.P., UT: 996.312
- Sequoia N.P., CA: 965.170
- Badlands N.P., SD: 933.918
- Everglades N.P., FL: 900.882
- Death Valley N.P., CA: 828.574
- Saguaro N.P., AZ: 665.234
- Petrified Forest N.P., AZ: 631.613
- Capitol Reef N.P., UT: 617.208
- Kings Canyon N.P., CA: 609.296
- Wind Cave N.P., SD: 587.868
- Theodore Roosevelt N.P., ND: 586.928
- Mesa Verde N.P., CO: 550.377
Quelle: https://irma.nps.gov/Stats/
Die allermeisten Nationalparks aus dieser Liste sind uns bekannt. Steffen hat auch bereits den Great Smoky Mountains N.P. einen Besuch abgestattet, bei mir könnte es da noch etwas länger sehr lange dauern. Aber bei einem der an vorderster Front gerankten NPs und bei zwei oder drei weit abgeschlagenen Schutzgebieten, die nicht einmal im Top 30 vertreten sind, werden wir versuchen noch diesen Frühling die Besucherzahlen ein klein Wenig zu erhöhen…
Das mit dem Besucherrechord 1987 wundert mich nicht, denn da war ich 6 Monate in den USA unterwegs und habe einige NP`s besucht

Olympic NP auf Platz 5 überrascht mich auch.
Da wir uns im YNP meistens im Nord Osten aufhalten, bekommen wir von den Massen auch nichts mit. Ok, im Januar ist sowiso nichts los…
Wir werden weiter für Besucherzahlen sorgen.
Allen eine schöne Zeit in den NP`s
Gruß nach DD
Thomas
Zitat “Ok, im Januar ist sowieso nichts los…”
noch immer SEHR! Und wenn noch mehr solcher wunderschönen “YNP im Winter” Dokus wie unlängst im TV gezeigt werden, wird die Zahl der Interessenten in ganz D sicher exponentiell steigen.
Wenn sich das nicht auch irgendwann mal ändert, zumindest im Gebiet rund um den Old Faithful. Reizen tut mich persönlich der Winter im Yellowstone trotz Eurer Temperatur-“Parität”-Schilderungen
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass wir irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft die Winterbesucherzahlen um 2 vergrößern können…
LG,
Isa
Interessant wäre tatsächlich eine Aufschlüsselung nach Einheimischen und Ausländern.
Einige Parks bieten natürlich auch Landschaften, die es so ähnlich auf beiden Seiten des Atlantiks gibt und die man deswegen eher auf seiner Seite besucht, etwa die alpinen Hochgebirgslandschaften.
Ein weiterer Punkt ist, daß es im Osten relativ wenige NPs gibt, die dann natürlich umso mehr Menschen aus der weiteren Umgebung anziehen – da kann sich nichts verteilen. Daß Cuyahoga Valley, Great Smoky Mountains, Hot Springs Shenandoah und Acadia zu den meistbesuchten Parks gehören, wundert mich daher eigentlich nicht; eher bin ich erstaunt, daß Congaree nicht in der Liste auftaucht.
Das stimmt schon, was der ” Bär ”
da sagt.
Wenn es nach In und Ausländern gegliedet wäre, denke ich, dass der Grand Canyon weit an erster Stelle wäre. Der GSM NP müsste schauen, ob er überhaupt in die Top 10 kommt.
Thomas
Hallo Bären und Wölfe


also der Congaree N.P. ist schon dabei. Aber er liegt sehr weit hinten. Mehr als die Top 30 wollte ich hier nicht aufzählen, die Liste ist eh so schon sehr lang.
Und Thomas erzähl mir lieber nichts von 6 monatigen Reisen. Die Herbsttour ist jetzt leider wieder schon so lang her und die “Fernsucht” entsprechend groß. Steffen und ich könnten augenblicklich wieder die Koffer packen und für ein paar Monate in Übersee fotografieren gehen…
Hallo,
ich glaube, es gibt noch eine Erklärung für die Popularität einzelner Parks: die Nähe zu amerikanischen Großstädten.

Da es an der Ostküste bekanntlich mehr Metropolen gibt als im Westen, erklärt sich daraus auch die Popularität des Great Smokey Mountains NP. Die vielen Menschen an der Ostküste haben weniger Parks auf die sie sich verteilen können als im Westen, also fahren sie Stoßstange an Stoßstange durch das für sie Naherholungsgebiet der GSM.
In den Top 5 finden sich ansonsten meine Lieblinge wo ich schon mehrmals war und immer wieder hinfahren könnte: Yellowstone, Yosemite, Grand Canyon.
Den Olympic NP kenne ich (noch) nicht, vielleicht nächstes Jahr.
Der Yellowstone National Park hat uns total begeistert. Die Bisons haben vor unserem Fahrzeug die Straße überquert und bei den Geysiren haben wir morgens die Fußabdrücke von Bären gefunden – ein wirklich lohnendes Urlaubsziel!

Mein Favorit ist auch der Yellowstone Nationalpark. Geysire, heiße Quellen, ein tiefer Canyon, ein Fluss mit mehreren Fällen, Wälder, Seen, Berge, Wildnis und Wildtiere… alles farbenfroh und beeindruckend!
Denke auch, dass der Grund für die Führungsposition des Great Smoky Mountains National Park die Nähe zu dicht besiedelten Regionen im Osten der USA ist. Der ist von vielen Großstädten aus leicht und verhältnismäßig schnell zu erreichen, und das ideale Ziel für Autotouristen. Zum Grand Canyon dagegen ist die Anfahrt auch für Amerikaner aufwändig und weit – auch wenn er eines der spektakulärsten Reiseziele des Landes ist.