Nationalparks im Westen der USA:
Schon bald deutlicher Anstieg der Eintrittspreise
Nach und nach sickern immer mehr News rund um das Thema “Preiserhöhung” durch. Betroffen sind in erster Linie die Eintrittspreise der Nationalparks (meistens gültig für 7 Tage) sowie die Gebühren fürs Campen und einige Ranger geführte Aktivitäten. Sie werden schon heuer oder in den kommenden Jahren spürbar in die Höhe schnellen. Seit den 1990er Jahren wurde mancherorts nicht mehr an den Preisen gedreht, nun sind zwischen +20% und +150% geplant, teilweise aber auch jahreszeitabhängig! Und der Erwerb eines “America the Beautiful” Passes (derzeit $80; siehe Abbildung oben), der freien Eintritt in die meisten Einrichtungen des National Park Services (NPS) und der National Forests gewährt, dürfte sich nun wohl mehr denn je rentieren! Je nach “entrance fee” mitunter schon ab drei besuchten Nationalparks, vor allem wenn der Yellowstone NP auf der Wunschliste steht.
Eine Komplettübersicht gibt es von Seiten des NPS leider noch nicht. Die geplanten Änderungen kann man bislang nur den “News Releases” auf den einzelnen Nationalpark-Seiten entnehmen. Bei Parks wie z.B. dem Yosemite, die in der Vergangenheit bereits $20/Pkw kassiert haben, ist eine Erhöhung auf $25 während der “ruhigeren” Jahreszeit (Nov-März) und $30 von April bis Oktober geplant. Aber bei anderen wie dem Theodore Roosevelt Nationalpark in North Dakota, wo der Eintritt bislang lediglich $10 gekostet hat, wird man zukünftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen: ab diesem Jahr $20 und ab 2017 sogar $25. Auch im Yellowstone und Grand Teton NP könnte dies der Fall sein: Hat man dort seit 2006 nur $25 für den 7-Tages-Pass/Pkw für beide Parks bezahlt, sind jetzt $50 im Gespräch. Zusätzlich soll es nur für den Yellowstone NP noch einen 3-Tages-Pass für $30 geben.
Im Theodore Roosevelt NP sind die neuen Eintrittspreise bereits beschlossene Sache (Links), bei anderen Parks fehlt großteils noch die offizielle Bestätigung. Es kann also durchaus sein, dass so manche Preiserhöhung doch noch geringer ausfällt als geplant. Hier aber mal eine kurze Übersicht der voraussichtlichen Änderungen in den wichtigsten Nationalparks im Westen der USA. Alle Angaben vorerst ohne Gewähr, aber vielleicht hilft das bei der Planung und vor allem bei der Entscheidung “National Park Pass JA/NEIN”:
- Yellowstone und Grand Teton NP: $25->$50; alternativ wird vermutlich bald auch ein 3-Tages-Pass nur für den Yellowstone für $30 angeboten.
- Auch im Rocky Mountains NP soll es zusätzlich zum bisher üblichen 7-Tages Pass ($20->$30) nun einen 1-Tages-Pass zum alten Preis geben.
- Zu einer Preiserhöhung von $25->$30 dürfte es in folgenden Nationalparks kommen: Bryce Canyon (wahrscheinlich ab Mai), Grand Canyon und Zion NP. Im Yosemite NP sowie Sequoia/Kings Canyon NP sind während der Sommermonate sogar +$10 geplant, $20->$30.
- $25 (anstelle von $10) soll zukünftig jeweils der Eintritt in den Arches NP und den Canyonlands NP kosten. Nur im Winter dürften dort weiterhin noch die alten Preise gelten, wohl ein Versuch den Besucherandrang während der Sommermonate etwas zu reduzieren bzw. “umzulenken”. Dieselbe Preiserhöhung (+150%) wird vermutlich auch im Crater Lake NP angewandt, allerdings ohne Winterermäßigung (nicht weiter verwunderlich, dort gibt es ja auch noch im Juni Schnee und gesperrte Straße! ).
- Im Capitol Reef NP könnten die Gebühren für den Scenic Drive von $5 auf $15 ansteigen. Die $ sind dann aber meiner Meinung nach besser anderorts investiert! Wunderschön und kostenlos ist nicht nur die Straße durch den Park, sondern auch das Cathedral Valley, der Burr Trail und Notom-Bullfrog Road!
- Der 7-Tages-Eintritt in den Glacier NP könnte schon bald im Sommer $25->$30 kosten und im Winter $15->$20.
- Im Olympic NP, Mt. Rainier NP und Joshua Tree NP wurde eine Erhöhung von $15->$25 vorgeschlagen, im Dinosaur NM und Petrified Forest NP $10->$20.
- Die Preise in der Glen Canyon National Recreational Area (Lake Powell!) werden voraussichtlich während der nächsten 3 Jahr etappenweise steigen: 2015 $15->$20, 2016 -> $25 und 2017 -> $30.
- Im White Sands NM möchte man das Bezahlsystem anpassen: anstelle der derzeitigen $3/Person soll zukünftig wie in anderen Parks per “Autoladung” kassiert werden, in diesem Fall sollen es $20 sein.
- Keine Änderungen sind (meines Wissens) vorerst vorgesehen im Death Valley, Mesa Verde NP sowie im Badlands NP oder Mount Rushmore NM.
- Und im traumhaften GSENM sowie am Canyon de Chelly oder in der Mojave National Preserve wird weiterhin kein Eintritt erhoben.
Angesichts dieser Liste und des (teils nicht gerade geringfügigen…) Preisanstiegs, kann ich mir fast nicht vorstellen, dass – wenn alle Parks die geplanten Änderungen umsetzen – der eingangs erwähnte National Park Pass wirklich weiterhin nur $80 kosten wird… Also mal schauen, was das neue Jahr noch so alles bringt!
Die Campinggebühren werden wohl vielerorts auch so um die 20-25% erhöht, was in der Regel kaum mehr als ein paar Dollar ausmacht (z.B. Echo Park im Dinosaur NM $8->$10). Es gibt aber einige Ausnahmen, so könnten am Fruita Campground im Capitol Reef NP zukünftig schon bald $20 anstelle von $10 fällig werden und bei Lees Ferry steigen die Tarife während der kommenden Jahre vermutlich von $12->$20. Die Preiserhöhung bei den Stellplätzen mit “electric hookup” dürfte in manchen Parks auch etwas deutlicher ausfallen ($20->$30 z.B. im Zion NP). Aber die meisten NP Campingplätze sind – vor allem im Vergleich zu den State Parks in CA – nach wie vor recht günstig.
Fee Free Days: Es gibt immer wieder Tage oder sogar Wochenenden, an denen in allen Parks kein Eintritt kassiert. Dies wird schon bald am “Presidents Day Weekend” (14-16.2) der Fall sein und danach am 18./19. April. Die komplette Übersicht gibt es hier.
Mein NP Pass läuft im April ab!
*missfällt mir*
Danke für den Bericht!
Ich bin auch mal gespannt, ob der im Sommer noch immer dasselbe kosten wird.
LG,
Isa
Es wird ja leider vieles teurer und nur weniges billiger. Besonders schlecht ist diese Preiserhöhung natürlich für die, die jetzt in die USA wollen und sich das Geld dafür in Euro angesparen mußten.
Skuril finde ich die Idee eines 3-Tage-Passes nur für den Yellowstone. Zum einen würde der nps damit das “Hektikreisen” befördern, zum anderen gibt es ja gar keine Kontrollstation zwischen Yellowstone NP, Rockefeller Parkway und Grand Teton NP.
Das ist ein guter Einwand, Thomas. Dort steht meines Wissens tatsächlich (noch) keine Kontrollstation. Die müsste erst errichtet werden oder es gibt so wie in manch anderem NP dann etwas für die Windschutzscheibe, wie im Death Valley zum Beispiel.
Jedenfalls teile ich Deine Meinung, dass 3 Tage im Yellowstone einfach zu wenig sind.
Lieben Gruß in den NW!
Isa
Dieser Artikel der Salt Lake Tribune deutet ebenfalls an, daß es zu Preiserhöhungen beim nps kommen wird:
http://www.sltrib.com/lifestyle/outdoors/2143061-155/national-parks-managers-hope-to-spiff
Würde es da Sinn machen, den 80 USD Pass jetzt noch online zu Kaufen, wenn man im Sommer 3 Wochen in den Westen will?
Hallo Chris, ich würde abwarten. Es ist ja noch nicht 100%ig sicher, dass es 2015 zu den Preiserhöhungen kommt (Yosemite ist inzw. aber auch fix) und von offizieller Seite wird ja behauptet, dass der Interagency Pass nicht teurer wird. Vielleicht ist der dann nächstes Jahr fällig!
Nun ja, es kann sich ja jeder leisten wenn er eine USA Reise macht. Sicher macht es keinen Spass mehr zu bezahlen. Doch wenn ich das mit Canada vergleiche, dann ist es in den USA doch sehr “günstig”. Zum YNP, dann wird man beim rausfahren kontrolliert, denn es sind ja überall Eingangshäuschen. Manchmal müssen wir auf dem Weg nach Gardiener, MT auch am Eingangshäuschen beim verlassen des Parks unseren Pass zeigen. So könnte man das auch beim South Entrance machen.
Als wir 2012 den YNP nach Süden verlassen haben, war da kein Eingangshüschen, nur ein Hinweisschild, daß man jetzt vom YNP in den Rockefeller Parkway wechselt. Ebenso an der Grenze von Rockefeller Parkway und Grand Teton NP. Die 3 bildeten eine “Bezahleinheit”, vergleichbar mit Sequoia und Kings Canyon NPs.
Das könnte man natürlich aufheben und Kontrollhäuschen aufstellen, aber es wäre zusätzliche Bürokratie, die auch wieder kostet.
Zu Deiner Andeutung bzgl. Kanada: Wieviel kostet es denn dort?
Die Nationalparks mit dem NP Pass finde ich eigentlich nach wie vor sehr preiswert, vor allem wenn man bedenkt, was man da an toller Natur geboten bekommt! Und für welchen Blödsinn man anderorts weitaus mehr Geld ausgibt…
Kanada empfand ich als deutlich teurer als die USA, fängt schon beim Mietwagen und den Hotels an. Außer das hat sich in den letzten Jahren doch noch geändert.
Hallo Isa!
Erstmal vielen Dank für euren Super-Reiseführer. Note: 1 ***
Gleichfalls für die wunderbaren Berichte, Ausführungen und wertvollen Tipps u.dgl. Schmökere immer wieder gerne darin und finde immer die richtigen Antworten.
Meine Frau und ich möchten Ende Mai/Anfang Juni 2017 eine Tour, beginnend von LA über LV, Page, GC NP, MV, Canyon de Chelly,Albuquerque, Santa Fe, Gila Cliff Dwellings, Chiricahua NM, Tombstone, Coronado NF, Tucson, Saguaro NP nach Phoenix, machen.
Weiss man schon etwas Neues über den Preis des “America the Beautiful” – Passes??
Danke im vorfaus für etwaifge infos und ……. weiter so.
Erwin, aus München
Hallo Erwin,
vielen lieben Dank für Deinen supernetten Kommentar!
Der Pass kostet dieses Jahr nach wie vor $80 (LINK) und lohnt sich mehr denn je. Ich aktualisiere gerade wieder die Reiseführer und da gab’s wirklich ordentliche Preissprünge. Die Strecke von Las Vegas zum Valley of Fire über den Lake Mead hatte ich hier in dem Bericht z.B. gar nicht erwähnt, dort werden jetzt anstelle von $10 auch schon $20 kassiert.
Wieviel der NP Pass nächstes Jahr kosten wird, das kann man schwer sagen (weiß keiner außer ev. der eine oder andere NPS-Mitarbeiter…).
In LA, LV, Page etc. wird es bei Euch schon ordentlich warm sein, aber für die (dann blühenden!) Saguaros habt Ihr wirklich die beste Jahreszeit ausgesucht.
LG und viel Spaß noch beim Planen!
Isa