Auf Ruinensuche in der Grand Gulch und Cedar Mesa Area
Da uns die Hoodoos und trockenen Badlands langsam in der Tat aus den Ohren “herausstaubten”, brauchten wir endlich wieder etwas Abwechslung. Anasazi Ruinen sind Steffens große Leidenschaft und wenn sie so richtig urig sind, dann bin ich auch gern dabei, wenn es wieder heißt in sämtlichen Seitenschluchten alle Canyonwände auf verschiedenen Etagen nach kleinen Granaries und größeren Wohnkomplexen abzusuchen.
Die Doll House Ruin war recht leicht gefunden (vielen lieben Dank an unseren Tippgeber!). Das Logbuch vor Ort ist wohl einzigartig für diese Region: die Anzahl an Leuten, die dieses ausgesprochen gut erhaltene “Puppenhaus” seit 2004 besucht haben, ist extrem überschaubar! Der (leicht zittrigen) Handschrift nach zu schließen, waren es zum Teil ältere Leute, die ihren Weg hierher fanden. Darunter auch sehr bewegende Zeilen von einer Witwe, die während einer mehrtägigen Wanderung durch Zufall zu dieser Ruine kam und sich nichts mehr wünschte, als sie mit ihrem Mann teilen zu können.
Und die meisten anderen, die eine Notiz hinterließen, äußerten die Bitte diese Location so unberührt wie möglich zu lassen. Ich bin leider etwas skeptisch, ob sich dieser Wunsch in einer Welt, wo die GPS-Koordinate jedes noch so unscheinbaren Steines sofort ins Internet “muss”, wirklich erfüllen lässt…
Die anderen Ruinen beschäftigten uns dann fast einen ganzen Tag lang, weil es zu denen – auch nach langer Sucherei im www – keinerlei sinnvolle Infos gab. Dafür fanden wir nicht nur den großen Gebäudekomplex mit den zwei Bighornschafen (Bighorn Sheep Ruin), sondern gleich noch mehrere schöne Ruinen, darunter eine, die mir ganz besonders ans Herz gewachsen ist: eine kleine Granary unter einem wahrlich riesigen Felsbrocken. Eine tolle Überraschung, noch nie hatten wir ein Foto davon gesehen! Die Decke direkt oberhalb der Ruine glühte wie beim “House on Fire” und hatte eine Struktur, die uns sehr an die “Honeycomb Ruin” erinnerte.
Das sind ja irre schöne und originelle Ruinen, die ihr da wieder entdeckt habt.
Ich kannte bisher noch keine einzige von denen, dabei hab ich mich auch schon viel mit der Gegend beschäftigt.
Da gibt es sicherlich noch sehr viel zu erkunden in dem Gebiet.
Bald sind wir auch 2 Tage in der Cedar Mesa Gegend, hoffentlich bringen wir ähnlich schöne Fotos mit, wenn auch von etwas bekannteren Locations.
LG, Tilman
Ich wollte dir bloß einmal DANKE sagen für deine tollen Berichte. Mach bitte weiter so … Es macht mir immer viel Spaß in deinem Blog zu lesen.
Tolle Location. Wie war denn der Zustand der letzten Meilen bei Euch? Wart Ihr am Vor-oder Nachmittag beim Doll House? LG, Thomas
Die Straße war eigentlich schwer in Ordnung, bis auf ein paar Schneereste. Wir waren am frühen Nachmittag dort an einem bewölkten Tag. Lichttechnisch ist die Ruine leider eher problematisch (der Baum direkt davor wirft ordentlich Schatten…).
Besten Dank, Isa. Ich werde Ende Mai wieder hinfahren, um ein paar Digitalfotos zu schiessen. Ich war 2003 dort, hatte dazumal aber bloss eine analoge Kamera und zuwenig Zeit. Zudem war der Weg ab den “Ohren” zum TH für einen Blazer (Vorgänger vom TB) stellenweise ziemlich rau.