Der wunderschoene Weissensee

Wer auf der Suche nach Erholung und Entspannung ist und den hektischen Alltag weit hinter sich lassen möchte, der ist hier am Ufer des höchstgelegenen Badesee der Alpen am richtigen Fleck!
Kaum ein anderer Badesee in Kärnten hat soviel zu bieten wie der Weißensee. Motorboote wurden verbannt, sein kühles Nass hat Trinkwasserqualität und anstelle von Straßen wird er von hohen Bergen umrundet. Seine gesamte Infrastruktur konzentriert sich auf das West- und das Ostufer. Bei einer Uferlänge von etwa 23 km sind gerade mal 7 km verbaut, der Rest ist so naturbelassen, wie man es nur noch selten wo antrifft. Am Nordufer führt von Neusach ein schöner Wanderweg hinüber zur Ostseite (ca. 2,5 Std.; gutes Schuhwerk). Das Südufer ist überhaupt ausschließlich mit dem Boot zugänglich. Kein Wunder, dass dem See und dem Tal der “Europäische Preis für Tourismus und Umwelt” verliehen wurde.
Hier findet man auch heute noch das, was ich an anderen Kärntner Badeseen so vermisse: eine Vielzahl an Plätzen, an denen man allein und ungestört baden gehen kann. Das Wasser ist weder schlammig noch voller Algen, sondern einfach nur traumhaft klar. Und was mittlerweile noch seltener geworden ist: das Baden ist hier fast überall kostenlos!
Aber keine Vorteile ohne doch einen kleinen Nachteil: Die Wassertemperatur ist aufgrund der Höhenlage (930 m) und der Tiefe (bis zu 99 m) meist um ein paar Grad kühler als bei den übrigen Kärntner Badeseen. 22°C hatte er heute angeblich, 23°C ist im Sommer seine mittlere Wassertemperatur. Zu Beginn recht frisch, nach einiger Zeit aber doch recht angenehm.

Isabel am Nordufer des Weißensees

Abends beim Ronacherfels am Weißensee

Romantischer

Die Ausflugsschiffe am Weißensee fahren auch im Hochsommer leider nur bis kurz nach 18 Uhr. Wir mussten uns also beeilen und sprangen um 17:30 Uhr beim Ronacher Fels an Bord und fuhren bis an das Ostufer. An Bord läuft seit vielen vielen Jahren ein (eher grauenhaft besprochenes :urgs:) Tonband, aber dafür ist es informativ. Man erfährt u.a. dass die schwerste Forelle, die hier am Weißensee schon an Land gezogen wurde, unglaubliche 22 kg wog. Und dass der See seinen Namen von dem weißlich erscheinenden Rand am Ufer hat. Steffen haben die herrlichen Blau- und Grüntöne des Wassers an Norwegen erinnert und ich fing an ihm von Zakynthos zu erzählen. Die Wahrheit wie immer, irgendwo in der Mitte! ;)
Zurück ging es dann zu Fuß vorbei an meiner verlassenen Lieblingshütte direkt am Seeufer. Die Sonne schien uns ins Gesicht, kein Mensch weit und breit, Haubentaucher plätscherten im türkisklaren Wasser – wenn das nicht Erholung ist, was dann! :)

Weißensee Neusach Bootsteg

Weißensee Neusach Haus am Mühlbach

Unterkunft: Am Westufer in Neusach, Techendorf, Gatschach, Oberdorf und Naggl gibt es eine große Auswahl an Hotels, Gasthöfen sowie Frühstückspensionen. Am Ostufer befindet sich einer der drei großen Campingplätze. Wir haben im Haus am Mühlbach in Neusach genächtigt. Eine nette Frühstückspension am Ende der Straße in Neusach. Preis 32 Euro p.P. mit schönem Frühstücksbuffet. Es gibt am Weißensee sowohl noch billigere Unterkünfte als auch weitaus teuere. Es sollte für jeden etwas dabei sein, sofern man rechtzeitig an eine Reservierung denkt! ;;)

Essen: Wer Lust auf eine gute Pizza hat, der sollte sich abends einen Platz in der Pizzeria Kraner´s Alpenhof in Obersdorf reservieren (Tel: 04713/2062). Der Teig ist hervorragend und auch der Belag lässt eigentlich keine Wünsche offen. Nicht schlecht hat es uns auch am anderen Seeufer in Techendorf in der Schuler´s Weinstube geschmeckt.

Almen: Rund um den Weißensee gibt es gleich mehrere. Die Naggler Alm (1324 m) erreicht man von Techendorf über einen 4er Sessellift. Zu Fuß geht es von dort weiter zur Kohlröslhütte (1534 m) zur Hermagorer Bodenalm (1231 m) und zur Fischeralm (1081 m). Oberhalb des Nordufers befinden sich drei weitere: die Alm hinterm Brunn, die Gajacher Alm sowie die Techendorfer Alm.

Tipp: Auch im Winter ist der Weißensee traumhaft schön. Dann verwandelt sich seine Oberfläche in eine spiegelglatte bis zu 50 cm dicke Eisschicht – so durchsichtig, dass man beim Eislaufen die Fische im Wasser beobachten kann.

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