Herbst in der Sächsischen Schweiz
Oft waren wir diesen Herbst nicht in der Sächsischen Schweiz, zu wenig verlockend erschienen uns die Laubfärbung und das Wetter. Und hätte uns diese Woche nicht ein lieber Freund besucht, so gäbe es vermutlich heuer überhaupt keine Herbstfotos aus unserer Gegend. Etwas Dramatik versprach am Montag die herannahende Schlechtwetterfront und so machten wir uns noch mitten in der Nacht gemeinsam auf den Weg in die Sächsische Schweiz. Es war noch stockfinster, als wir eine Stunde später das Auto an der Schrammsteinbaude abstellten. Der Zahlautomat am Parkplatz war (ähnlich wie wir beide ) noch nicht ganz “funktionsfähig” und streikte. Aber wir hatten nicht viel Zeit, gute 45-50 Minuten braucht man hinauf zur Schrammsteinaussicht und wir wollten noch in der Dämmerung dort oben sein.
Schnell schnallten wir unsere schweren Stative und Rucksäcke um und mit der Stirnlampe ging es dann flotten Schrittes über – gefühlt 1.000 – Stufen und Treppen immerzu bergauf, zuerst durch den Lattengrund zum Obrigensteig und weiter über die “Vordere Promenade” und die Leitern des Wildschützensteigs.
Anfahrt/ Wanderweg: Parkplatz an der etwas steileren Stichstraße nach Ostrau, die östlich von Bad Schandau von der B 172 nach Norden abzweigt; Zahlautomat am oberen Parkplatz direkt bei der Schrammsteinbaude, Trailhead nur wenige Meter bergab vom unteren Parkplatz entfernt; Kartenempfehlung: “Hintere Sächsische Schweiz” No 91 von der Sachsen Kartographie GmbH.
Eine dichtere Wolkenfront verdunkelte den östlichen Horizont, aber zum Glück stimmten die (düsteren) Wettervorhersagen nicht ansatzweise. Die Sonne schaffte es immer wieder kurz hervorzuschauen und tauchte nicht nur die Felsnadeln der Schrammsteine in ein sanftes Morgenlicht, sondern auch die schönen, uns schnell entgegen ziehenden Wölkchen darüber. Und aus Tschechien, kroch recht viel Nebel elbabwärts und teils auch fingerartig in die Seitentäler hinein. Morgenstund’ hat Gold im Mund! Wir waren happy, das frühe Aufstehen hatte sich irgendwie doch gelohnt und wir bannten so einiges auf Film und Kamerasensor.
Nach dem Sonnenaufgang an der offiziellen Schrammsteinaussicht sind wir noch diverseste Klettersteige neugierig entlang gewandert und dabei zwar in einigen engeren Slot Canyons “verendet”, fanden aber auch den ein oder anderen herrlichen Ausblick. Mittags und nachmittags waren dann einige weitere Höhenmeter angesagt und wir genossen noch die Panoramaaussicht u.a. vom Pfaffenstein und dem Gohrisch. Und weil der Tag so schön war und die Wetterprognose auch nicht gar so schlecht, saßen wir etliche Stunden später mitten in der Nacht erneut im Auto, aber diesmal in Richtung Bastei. Wir waren die Ersten auf der sonst an Wochenenden so hoffnungslos belagerten Aussichtskanzel und es sollte sich nur noch ein netter Einheimischer zu uns dazugesellen. Ganz schön weit im Süden ging die Sonne schon auf, aber immerhin sie ging auch am zweiten Morgen wieder auf!
Leider zog sich der Nebel rund um die Bastei aber viel schneller als am Vortag zurück und es war spürbar kälter geworden. Nach einem kurzen Besuch der Felsenburg sowie des zweiten Aussichtspunkts direkt oberhalb der Elbe, waren wir zu faul und zu “durchgefroren” für das ganze Programm (Wehlnadel, Höllenhund etc.) und saßen stattdessen schon bald im Panoramarestaurant bei Kaffee, Kuchen und Suppe. Ausklingen ließen wir dann den Tag bei weiteren Cappuccinos und “interessanten Klobildern” in Stolpen und Dresden. Gestern und heute vermieste uns die Schlechtwetterfront weitere Ausflüge und wir haben uns nur den schönen Graffitti der sächsischen Landeshauptstadt gewidmet (und natürlich auch sämtlichen Kaffeehäusern…). Mehr dazu folgt dann noch zu einem späteren Zeitpunkt…
Und das war’s aber leider wahrscheinlich auch schon mit dem Abenteuer “Sächsische Schweiz” für heuer. Ein Herbst, der keiner war… Die Laubbäume sahen (wegen dem warmen September und Oktober?) einfach lange nicht so schön aus wie in den Jahren zuvor und die Blätter waren entweder noch grün oder sie fielen gleich langweilig braun von den Ästen. So richtig leuchtend schön Goldenes oder Rötliches gab es in den Wäldern nur an recht wenigen Stellen, leider…
Aber wir brauchen ja auch im kommenden Jahr wieder etwas Beschäftigung!
– Unsere Bilder aus der Sächsischen Schweiz
– Elbsandsteingebirge – Herbstlaub und Nebelstimmung (2013)
– Die Sächsische und Böhmische Schweiz im Herbst (2012)
Hallo Isa,
tolle Bilder sind es trotzdem geworden, auch wenn der Herbst dieses Jahr wirklich nicht perfekt ist…
LG
Susan
Hallo Susan, sonnige Grüße elbaufwärts!
(ganz schön kalt heute…)
Ich wollte mich morgen eh bei Dir melden, rat mal wieso!?
Sind doch ein paar schöne Fotos geworden. Es kann halt nicht jedes Jahr bei uns so gut sein. Dein Highlight ist die Getränkerückgabe
VGA
Ja, die Getränkerückgabe ist schon DAS Highlight der Sächs. Schweiz!
Und in den USA war – anders als bei uns – das Herbstlaub heuer richtig nett, wie ich auf “timeless” sehen kann!
Mal wieder großartige Bilder ! Freut mich, dass ihr so gute Bedingungen hattet.
VG, Tilman
Für mich sind das wunderschöne Herbstfotografien vom Elbsandsteingebirge. Sehr inspirierend. Die morgendlichen Strapazen haben sich definitiv gelohnt und der Blick auf die Schrammsteine ist großartig.
Viele Grüße aus Zwickau, Nick.
Lieben Dank, Nick und Grüße nach Zwigge. Und Dir auch noch viel Spaß beim Wandern und Fotografieren!
Und ja Tilman, ich hab’ mich auch sehr gefreut, dass die Sonne gleich 2x so brav aufgegangen ist. Irgendwie weiß sie immer, wenn netter Besuch da ist, was sie “zu tun hat”. War ja damals im Winter bei der Bastei auch so, als Besuch aus Innsbruck da war.