Death Valley – Morgen wird es noch heißer…

Sonnenaufgang bei den Sanddünen im Death Valley, tagsüber ist es dort vor allem im Sommer möderisch heiß.Dass die gängigen Klimatabellen und “normalen” Durchschnittstemperaturen in den USA nicht mehr viel mit der Realität vor Ort zu tun haben, fällt uns nun schon seit über 10 Jahren auf. Egal wann wir im Südwesten der USA unterwegs sind, die Temperaturen sind grundsätzlich höher als sie es laut Statistik sein dürften. Und zwar nicht nur um ein paar “Milligrad”, sondern meist wirklich spürbar mehr. Ausnahmen (wie in diesem doch recht ungewöhnlich feuchten Frühjahr) bestätigen hier die Regel. Fakt ist, dass die meisten Temperaturtabellen auf Messungen der letzten 105 Jahre basieren. Und dabei war die erste Dekade in unserem Jahrtausend schon mit Abstand die wärmste im US-Südwesten seit Wetteraufzeichnung mit mittlerweile 19 frostfreien Tage mehr als früher (Quelle) und eine Trendwende ist wahrscheinlich vorerst nicht abzusehen.

Legendär für seine mörderische Hitze ist das Death Valley. Dort kann man sogar im “tiefsten Winter” noch einen Sonnenstich bekommen (selber erlebt auf den gleißenden Salzflächen im Januar 2015!) und den Sommer über wird das Tal leider immer wieder seinem Namen gerecht. Erst wenige Wochen ist es her, dass ein deutscher Tourist, der mit seinem Motorrad an der Harry Wade Road südlich von Badwater unterwegs war, dort sein Leben lassen musste.

Der Monat Juni hat jetzt am ohnehin “heißesten Platz auf Erden” wieder einen neuen Allzeitrekord aufgestellt mit einer Durchschnittstemperatur von 38,8°C – ganze 3,6°C mehr als der alte Rekord (Quelle). Hierbei handelt es sich wohlbemerkt nicht um die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur sondern um den Mittelwert (die Nächte also eingeschlossen). Vielleicht auch interessant in diesem Zusammenhang: Auf mindestens 32,2°C klettert das Thermometer im Death Valley an insgesamt 190 Tagen im Jahr, auf 37,8°C während eines Zeitraums von fast 5 Monaten (Mai-September) und auf jenseits der 43,3°C (täglich!) auch noch ganze 3 Monate lang und zwar von Juni-August. Diese Werte (Quelle) beziehen sich allerdings auf den Zeitraum 1911-2010 und könnten mittlerweile schon etwas höher sein. 56,7°C ist die maximale je im Death Valley gemessene Temperatur. Der Rekord stammt noch aus dem Jahr 1913. Mal schauen, wann der purzelt…

Passend zu dem Thema: Morgen am Samstag fällt von 6 Uhr morgen bis 18 Uhr im Furnace Creek Visitor Center, im Furnace Creek Resort und in Stovepipe Wells der Strom aus! Und der National Park Service warnt aktuell auch vor “EXTREME SUMMER HEAT”. Ich hoffe, dass keiner von Euch gerade dort unterwegs ist bzw. sich tagsüber im Besucherzentrum oder im Zimmer etwas Abkühlung verschaffen wollte… ;)

Auch die Nächte sind im Todestal übrigens gewaltig heiß. Darüber hatte ich bereits einen Blog verfasst:

Death Valley – neuer Allzeit-Temperaturrekord