Fern Canyon im Prairie Creek Redwoods S.P.
Wenn die Erwartung nicht allzu hoch ist, dann sind die Freude und das Staunen oftmals umso größer. So z.B. bei unserem Besuch im Fern Canyon im Norden Kaliforniens, eine der vielen positiven Überraschungen während unserer Frühjahrestour 2011! Anhand der Bilder, die wir bislang gesehen hatten, dachten wir zunächst, dass man für diese “eher kurze Schlucht” nicht sonderlich viel Zeit einplanen müsste… Aber weit gefehlt, nicht mal der immer stärker werdende Regen konnte uns zum Umkehren bewegen oder gar unsere Ersterkundung des Canyons vermiesen!
Dass wir Canyons lieben, ist wahrscheinlich kein Geheimnis, aber dieser sticht doch auf eine ganz andere Art und Weise hervor. Anstelle von rot glühendem Sandstein erwarten einen im gemäßigten Regenwald des Prairie Creek Redwoods S.P. saftiges Grün und von einer wunderschöne Farnart überzogen Wände, dem “Northern Maidenhair” bzw. Five-fingered Fern. Zu Beginn des Fern Canyons, als Steffen schon begeistert im kleinen Bach herumhüpfte, dachte ich mir noch “na ja” und widmete mich ausschließlich den herrlich leuchtenden Farnblättern. Aber desto tiefer wir in die bis zu 20 m hohe Schlucht eindrangen, desto uriger wurde es. Immer mehr umgefallene, mit Moos überzogene Baumriesen versperrten das Weiterkommen und überbrückten schließlich sogar die eng beinander liegenden, senkrechten Wände. Schon bald stand fest: Hier müssen wir unbedingt noch einmal her!
Das wohl Schönste an dieser Schlucht ist, dass man hier eine perfekte (Ausweich-)Location hat, wenn das Wetter an der Küste mal etwas neblig oder trüber sein sollte (was im Nordwesten der USA ja durchaus vorkommen soll… ). Leichter Nieselregen mag die Aufnahmen stimmungsvoll machen, aber die besten Fotobedingungen herrschen hier, wenn sich nur etwas Nebel über den engen Canyon legt und man nicht – so wie bei unserem Besuch – ständig gegen die von allen Seiten eintreffende Nässe ankämpfen muss…
Bei direktem Sonneneinfall verliert die grüne “Wildnis” sicher viel von ihrer Magie, außer es bilden sich Beams durch den Nebel aus. Solche Bedingungen wünschen wir uns mal für unseren nächsten Aufenthalt! Fürs Erste waren es primär jede Menge schöne Erinnerungen, die wir aus dem Fern Canyon mitgenommen haben.
Eintritt: $8/PKW (auch gültig für weitere State Parks am selben Tag)
Anreise: Den Ausgangspunkt für die Wanderung durch den Fern Canyon erreicht man über die Davison Road, die rund 50 Meilen nördlich von Eureka bzw. 25 mi südlich von Crescent City vom Hwy 101 abzweigt. Diese meist gut instandgehaltene, unasphaltierte Straße (RVs nur bis zu 24 ft; keine Trailers!) erinnert von ihrer Beschaffenheit an die Howland Hill Road im Jedediah Smith Redwoods S.P. weiter nördlich und endet nach 7 mi am Trailhead in Strandnähe. Von dort sind es nur noch 400 m bis zum Canyoneingang (ebener Weg, keine erwähnenswerte Höhenmeter!) und ab dann heißt es: Jetzt wird’s nass! Die Mitnahme von Poncho und Regenschirm empfiehlt sich selbst bei angekündigtem Schönwetter. Die Witterung kann sich hier in kurzer Zeit schlagartig ändern!
Wanderwege: Die Fern Canyon Loop ist ausgehend vom Trailhead insgesamt 3,5 km lang (ca. 1-2 Std, 100 Höhenmeter). Hin geht es entlang des Home Creek am Boden der Schlucht, zurück zum Strand dann über den James Irvine Trail im Osten des Canyons. Info, Karte
Die Wanderung lässt sich aber auch noch deutlich verlängern, indem man dem Home Creek noch weiter nach Osten folgt und erst über den Clintonia Trail (12 km Rundweg) oder den Miner’s Ridge Trail zurückkehrt (19 km Rundweg). Info
Weitere Infos: offizielle Webseite des State Parks mit Broschüre und Karte
Nett sind auch die vielen imposanten Roosevelt Elks, die man entlang der Zufahrtsstraße sowie in der Nähe des Strandes immer wieder in größeren Mengen antrifft und die zum “intakte-Natur”-Gefühl beitragen!
Hallo Isa,
sieht ja wirklich toll aus … also ist Regen auf manchen Bildern doch nicht so ein Problem – auf manchen jedoch schon (ich weiß es!!!).
Aber, dass es so viele verschiedene Farne gibt .. ui, für mich war Farn = Farn ;-)
Susan
Susan, Du bist ja suuuperschnell. Hatte diesen Bericht eben erst online gestellt. Cool!
Regen im Nordwesten ist nicht ganz so schlimm wie am Comer See, aber dafür hatte ich halt keinen Clooney……
LG nach nebenan
Isa
Ja, ist echt nett dort. Bei uns hat leider voll die Sonne reingeschienen, da kann man das Fotografieren fast abhaken.
Dafür waren die restlichen Tage an der Küste schlecht, aber das war dann leider auch nicht gewollt.
Dass der Canyon nicht natürlichen Ursprungs ist wusste ich gar nicht. Danke für die Info !
Gruß, Tilman
Im Fern Canyon hattet Ihr Sonne und am Strand dafür dann nicht? Das ist echt extrem viel Pech!
Ihr hättet Euch vielleicht doch uns anschließen sollen (und manchmal auch bissi weniger “NBA gucken”… )
Das mit dem “nicht natürlichen Urspung” hatte ich vor Ort auch noch nicht gewusst, umso erstaunter war ich dann beim Berichtschreiben, als ich das rein durch Zufall im Netz fand. Vor allem die “Maschinen” mit denen nach Gold “gespritzt” wurde, find ich herrlich (deshalb auch der Wiki-Link ).
VLG aus DD (gestern hatten wir perfektes Fern Canyon Wetter hier…)
Isa
Der Bericht kommt genau zur richtigen Zeit. Wir sind gerade im Norden von Nevada (wollen Opale suchen im Virgin Valley) und werden nächste Woche an der nordkalifornischen Küste sein. Der Fern Canyon stand schon auf unserem Program, aber jetzt ist die Vorfreude noch größer.
Liebe Grüße, Brigitte
Hallo Brigitte, ich wünsche Euch eine erfolgreiche Suche nach diesen herrlich bunten Steinen (das wäre auch mal was für Steffen und mich! ) und eine schöne Zeit an der kalifonischen Küste!
LG, Isa
Hi Isa,
mit der Opalsuche wurde es leider nichts. Wir sind panikartig mitten in der Nacht aus dem einzigen Motel weit und breit geflüchtet, weil in den Holzwänden überall kratzende Geräusche zu hören waren. Uns sind gleich alle nur möglichen Horrorfilme eingefallen und wir sahen uns von Invasionen von Insekten umgeben. Nachdem wir dann tatsächlich zwei recht große Käfer in unseren Betten zu Besuch hatten, haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind zweieinhalb Stunden in die nächste Stadt gefahren, wo wir Nachts um 1 Uhr ein schönes und vor allem ungezieferfreies Zimmer bekamen. Fernab der Zivilisation durch die mondhelle, sternenklare Wüstennacht zu fahren, war aber auch ein besonderes Erlebnis. Das „Outback“ von Nevada bzw. Oregon mit seinen schroffen Felsen, tiefen Canyons und topfebenen Mesas hat uns bei Tag sehr gut gefallen und das Virgin Valley erinnerte uns an die Bistis und andere Badlands. Schade nur, dass es dort keine brauchbaren Übernachtungsalternativen gibt und unser SUV ist zum Übernachten nicht geeignet. Wir wären gerne länger geblieben. Jetzt geht’s erst Mal an die Westküste. Zum Abschluss unserer Rundreise fahren wir in unser geliebtes Valley of Fire – diesmal haben wir Eurem genialen eGuide dabei.
Liebe Grüße, Brigitte
Hallo Brigitte, Käfer im Bett klingt gar nicht gut! Hoffe mal, das waren wirklich Käfer und keine… Wanzen!?
Da läuten bei mir gleich sämtliche Alarmglocken, wir haben mit denen leider schon 2x Bekanntschaft machen müssen. In Paris waren sie nur unscheinbare 3 mm groß und dunkel, die im Motel 6 in Bishop hingegen hatten XXL-Format, locker 1 cm oder größer und fast eher wie ein Käfer.
Da kann man echt nur möglichst schnell die Flucht ergreifen! Habe leider schon einige Horrorgeschichten gelesen, wie Leute diese Gruseltierchen mit ihren Koffern dann mit nach Hause genommen haben und dort auch nur mit viel Aufwand wieder los geworden sind.
In diesem Sinne ja keine Tierchen mehr in den Hotelzimmern und eine schöne Zeit in CA und im Valley of Fire! Du hast ja den eGUIDE schon seit einiger Zeit, d.h. da fehlt das neueste Update: die Ranger haben die Fire Wave ausgeschildert ausgehend vom Parkplatz #3, aber das werdet Ihr sicher vor Ort sehen.
Lieben Gruß in den Südwesten!
Isa