Pismo Beach Monarch Butterfly Grove

Nach der Überdosis Pink im Madonna Inn gleich zum frühen Morgen sehnten wir uns beide wieder nach etwas Natur. Zum zweiten Mal in diesem Urlaub sollten nun die Monarchfalter am Programm stehen. Nur 12 mi südlich von San Luis Obispo fuhren wir wieder vom Hwy. 1 ab bis zum Pismo North Beach Campground, den uns der Biologe im Monarch Grove Sanctuary wärmstens empfohlen hatte. An der Pismo State Beach versammelt sich alljährlich die größte Anzahl von Monarchfaltern in Kalifornien. Letzten Winter waren es 28.500, aber in der Vergangenheit oftmals schon deutlich über 100.000! Auch hier haben sie sich ein kleines Eukalyptuswäldchen ausgesucht und es flatterten bereits deutlich mehr Schmetterlinge durch die Luft als in Pacific Grove. Die Zählung vom letzten Wochenende ergab immerhin schon 4.865 Stück! Zweimal durften wir miterleben, wie sich ein ganzer “Cluster” aus Monarchfaltern auflöste, wir kamen uns vor wie in einem Märchenwald. Einfach nur wunderschön!

Aber auch wenn man den monarch butterflies in Pismo Beach sehr nahe kam, so war ihre Mimikry wieder nahezu perfekt und es dauerte zu Beginn ein wenig bis wir die zahlreichen Cluster in den Bäumen ausmachen konnten. Zum Glück gibt es hier einige Volunteers, die den Besuchern helfen sie von abgestorbenen Blättern zu unterscheiden…

Ausgesprochen interessant war der „Monarch Talk“, der tgl. um 11 und um 14 Uhr stattfindet. Eine halbe Stunde lang hat uns eine ältere Dame voller Enthusiasmus von ihren kleinen Lieblingen erzählt. Man erfährt alles über den Lebenszyklus der Monarchfalter, wie wichtig die Seidenpflanzen für die Raupen sind und dass Vögel Falter nur einmal im Leben kosten, denn sie enthalten eine Substanz, die gar nicht bekömmlich ist. Sie schilderte auch wie die Monarchen auf dem Weg von Kanada nach Kalifornien immer wieder eine Rast entlang der Küste einlegen, hier und da „einen Onkel und eine Tante am Weiterflug aufgabeln“ und dass weibliche und männliche Monarchfalter meist rund um den Valentinstags anfangen sich heftig für einander zu interessieren. Sie erzählte das alles mit einer Hingabe, dass man gar nicht anders konnte als ihr gespannt zuzuhören.

Nur schwer konnten wir uns hier nach 1,5 Stunden losreißen. Aber wir mussten leider weiter, denn um 15 Uhr erwartete uns bereits Laurent in Los Angeles und das Unausweichliche stand uns heute Abend noch bevor: der Flieger nach Hause um 21 Uhr. Selbst ein langer Urlaub hat leider einmal ein Ende…
Auf der Diamond Lane legte unser Spurensucher noch die letzten Meilen hin. Es waren ganz schön viele geworden und er hatte uns nie im Stich gelassen. Und auch LH war zuverlässig und es gab heimwärts ein ebenso ungenießbares Essen wie am Hinflug. Bloß gut, dass wir den ganzen Tag schon nichts gegessen hatten und dass es am Abflugsterminal keinerlei Restaurants gab… Dafür half ein recht lustiger Spielfilm die Zeit zu vertreiben (“The Proposal” mit Sandra Bullock und Ryan Reynolds; Preview und Interview), der (ausnahmsweise ) uns beiden ganz gut gefallen hat. Wir landeten zum Glück überpünktlich in München, wo wir nur knapp eine 3/4 Std zum Umsteigen hatten. In Dresden erwartete uns am Flughafen dann Regen, Regen und nochmals Regen … Welch perfektes Kontrastprogramm zu Kalifornien und welch passende Einstimmung für zu Hause und den bevorstehenden Winter…
(PS: Es folgt in Kürze noch ein ausführliches Reise-Fazit!)

Eintritt: kostenlos

Offizielle Webseite: http://www.monarchbutterfly.org/butterfly-grove/

Anfahrt: Von der Interstate 101 geht es über die Ausfahrt 191A direkt weiter auf den Hwy 1, wo man keine 2 mi später direkt hinter dem Pismo North Beach Campground die vielen Butterflies-Schilder kaum übersehen kann. Parkplätze gibt es meist reichlich entlang der Straße. Wer am Campground in unmittelbarer Nähe der Monarchfalter zelten möchte, sollte die Stellplätze #76, 77 oder 78 wählen. Von dort geht es nur noch über eine kleine hölzerne Brücke und schon steht man inmitten des Schmetterlingswalds.