Zurück in den San Juan Badlands
Im Anschluss an die geniale Balloon Fiesta ging es wieder zurück in unsere Lieblingsgegend, die San Juan Badlands im Nordwesten New Mexicos. Die nächste Schlechtwetterfront war im Anmarsch. Stürmisches Wetter und reichlich Wolken lautete die Vorhersage und das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Seltsame Steinchen, Hoodoos und Badlands bis zum Abwinken (und bis sie einem irgendwann doch im wahrsten Sinne des Wortes mal aus beiden Ohren “rausstauben”… ).
Zuerst waren wir ein wenig XXL-golfspielen, dann gab es wieder ein paar (teils scenic, teils “unsinnige”) Scouting-Hikes und zum Abschluss noch einen herrlichen Sonnenuntergang bei den Cracked Eggs in der Bisti Wilderness Area mit einem sagenhaften “Nachglühen”. Desto länger man sich mit Fotografie auseinandersetzt, umso mehr entwickelt man persönliche Vorlieben. Für mich ist dieses sanfte Licht nach Sonnenuntergang, wenn sich Wolken rosarot verfärben und das Abendrot sich an den Formationen reflektiert, oftmals noch weitaus schöner als die Stimmung während der “Magic Hour” bzw. “Golden Hour”. Als würde die Sonne zwischen Sunset und der sog. “Blauen Stunde” noch einmal für kurze Zeit aufgehen. An manchen Tagen ist dieses späte Licht sogar so stark, dass es richtige Schatten wirft, und doch deutlich sanfter als von direkt einfallenden Sonnenstrahlen. Das Glühen der Badlands und hellen Steinformationen ist dann so kräftig, dass es selbst dem freien Auge nicht entgeht.
Es wundert mich, dass in den ganzen Fotobüchern, die wir bislang haben, auf dieses “Glow Hour” Phänomen so gut wie gar nicht eingegangen wird, denn es ist meiner Meinung nach einzigartig – im Prinzip eine Art “Alpenglow” (diesen Begriff hat Galen Rowell einst geprägt), aber goldener und in tieferen Höhenlagen.
Zu den Bistis gibt es an dieser Stelle leider noch ein kleines Update:
Schlechte Nachrichten für alle die – so wie wir – den sagenhaften Felsbogen von Linde Waidhofer gerne gesehen/fotografiert hätten (Update 2018: die Fotografin hat das Foto leider nicht mehr online )…
Er stand einst mitten im Alamo Wash am Weg zu den Cracked Eggs – kaum zu übersehen! Einige landschaftliche Merkmale sind auch heute noch eindeutig zuzuordnen (die roten Hügel und der verräterische Doppelhoodoo gleich neben dem Balanced Rock). Das Foto passt leider nicht ganz, aber es stand auch hinter mir weit und breit kein Felsbogen im Flussbett. Ich habe die Stelle durch Zufall entdeckt und wir hatten es zu eilig am Weg zu den “Eiern” (wird beim nächsten Mal nachgeholt!). Beim Balanced Rock habe ich das ehemalige Motiv ein wenig besser festgehalten, aber auch hier hat eindeutig die Erosion gesiegt.
In diese Gegend sind wohl die allermeisten von uns viel zu spät gekommen. Die Bilder dürften vor vielen, vielen Jahren aufgenommen worden sein, sonst würde das Motiv sicherlich viel öfter auf Fotos zu sehen sein (wir kennen nur das von Linde, angeblich gibt es auch eines von Fatali). Ich bin mir eigentlich sogar sicher, dass es diesen Arch und den Balanced Rock bereits im März 1999 nicht mehr gab. Ich war damals schon an dieser Seite des Alamo Wash und hätte ihn eigentlich sehen “müssen”.
Das ist ja ein Ding mit dem Felsbogen. Aber da nehme ich wirklich an, daß es die Erosion war. Mal sehen, wann’s am Landscape Arch kracht!
Hab mir das geniale Bild von der Linde Waidhofer noch mal genauer angesehen. Es scheint ja fast, als ob da 2 Arches zusammengewachsen sind! Unterhalb dieser merkwürdigen Ausbuchtung steht ja ein kleiner Fels, der mal bis zum Felsbogen gereicht haben könnte. Wäre doch eine Erklärung für die merkwürdige Form des Bogens? Aber wahrscheinlich hat danie ein Experte dran geforscht, so unbekannt, wie das ist.
Und nu ist es eh’ zu spät!
Hatte Linde ja auch mal deswegen angeschrieben. Sie hat bereits vermutet, dass der Arch schon lange nicht mehr steht. Sehr schade, war in der Tat ein echtes Prachtexemplar.
Andererseits macht gerade die Vergänglichkeit solche Dinge unglaublich wertvoll und einzigartig. Gilt natürlich nicht nur für Felsbögen, aber ich will jetzt auch nicht zu philosophisch hier werden.
LG, Tilman
Hallo Ihr Zwei,
noch immer unterwegs im Westen ? Beneidenswert.
Die Golfbälle sehen ja echt interessant aus.
Schade dass die Erosion immer wieder die schönsten Formationen holt.
<>
Das kommt mir irgendwie bekannt vor:
Als ich meine Pläne für die letzte Tour in New Mexico meinem Mann zeigte, meinte er nur, er hätte keine Lust, tagelang staubtrockene Hoodoos zu schauen.
Wir haben dann auch mit Ruinen (Chaco) und Lava (El Malpais) für Abwechslung gesorgt wobei im Nachhinein ein weiterer Tag staubtrockene Hoodoos wohl interessanter gewesen wäre als Lava.
Hi Isabel,
Is it possible to get the English version of your blog
on 1.Bisti Badlands 2. Ah-Shi-Pah and 3. San Juan
regions ? Thanks in advance for your help!!!
Hi,
yes there is an English version of our trip report from the Ah-Shi-Sle-Pah area:
https://blog.synnatschke.de/usa/new-mexico/ah-shi-sle-pah-wilderness-study-area/
And I hope Google Translate (https://translate.google.com/?hl=en) does a good job here:
http://www.synnatschke.de/bisti/bisti.html
(just enter the web address and choose “Translate” English)
Hope it works, otherwise pls let me know.
Isabel