Der Wohnhafen Scado am Geierswalder See
Auch wenn wir ihn schon unzählige Male abgelichtet haben, so ist der Geierswalder See einer jener Plätze in der Lausitz, zu denen ich immer wieder gern zurückkehre. Am 22. Juli diesen Jahres wurde das zweite schwimmende Haus im Wohnhafen Scado installiert und wir waren schon neugierig wie dieses wohl aussehen wird, vor allem im beleuchteten Zustand. Und so hatten wir heute Abend hier einen Fototermin zum Sonnenuntergang.
Ich möchte auch nicht ausschließen, dass wir nächstes Jahr irgendwann eines dieser Häuser für einen Kurzurlaub in der Lausitz mieten. Zusammen mit einer Grill-Tour auf dem BBQ-Donut und etwas Relaxen an der Pier 1 Bar sicher ein netter Ausflug. Mal sehen, wer sich aller dazu mal überreden lässt!
Nach (unserer Meinung eher uninteressanten) Motiven wie das Schloss Königs Wusterhausen, den Naturpark Dahme-Heideseen, das Oderbruch oder Schlaubetal, denen wir uns an den letzten Wochenenden widmen mussten, standen heute endlich wieder ein paar kleine Highlights am Programm. Früh morgens ging es zur Landmarke am Sedlitzer See, ein kurioses architektonisches “Wunderwerk” der IBA, das Unsummen an Geld verschlungen hat, aber zukünftig Touristen anlocken soll. Der Beiname “Rostiger Nagel” sagt schon viel über sein Aussehen. Aber von der Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe hat man einen schönen Rundblick auf das umliegende Lausitzer Seenland und im Inneren findet man das eine oder andere lustige Fotomotiv – zumindest wenn man so wie ich ein kleines Faible für skurrile Treppenaufgänge hat.
Gleich im Anschluss ging es zu den Biotürmen in Lauchhammer, die normalerweise nur an Wochenenden für Besucher zugänglich sind. Wir hatten diese Überbleibsel einer Großkokerei also ganz für uns alleine und nicht nur das: wir durften zum Fotografieren auf das Dach der Türme hinauf, was absolut genial war und ganz neue Perspektiven auf dieses “Castel del Monte der Lausitz” eröffnete. Thomas hatte wieder ein paar “schiefere Ideen” und ausnahmsweise musste ich mal als “Modell” herhalten.
Mittlerweile knurrte uns (trotz penetranten Phenolgeruchs) schon der Magen und so legten wir eine (sehr lange) Rast in der Brasserie am Buchwalder Seestrand ein, einem herrlich gelegenen Restaurant mit großer, schöner Sonnenterrasse über dem Wasser des Senftenberger Sees. So angenehm kann ein Arbeitstag sein…
Am Abend kam dann aber das Highlight des Tages: einer der unglaublichsten Sonnenuntergänge, die ich bislang erlebt habe. Nach einem kurzen Abstecher zum Strand des Geierswalder See zogen wir uns ins Auto zurück: ein Wolkenbruch! Ich hatte schon die Befürchtung, dass es sich die Eigentümer der Scado-Häuser angesichts des Wetters möglicherweise anders überlegen könnten und nicht wie vereinbart knapp vor Sonnenuntergang eintreffen würden. Thomas war auch schon recht pessimistisch und wollte am heutigen Tag eigentlich gar nicht mehr aus den schützenden Blechwänden hinaus. Aber als ich dann kurz vor Sonnenuntergang vor lauter Begeisterung plötzlich ganz wild im Regen herumgehüpft bin, sprang auch er gleich wieder aus dem Auto. Das Schauspiel, das sich uns bot war einfach unbeschreiblich! Es regnete leider noch recht stark, aber die Sonne hatte sich am Horizont ein Loch durch die dunkelgraue Wolkendecke “gebohrt” und ließ für knapp fünf Minuten den gesamten Himmel in einem fantastischen, grellen Pink erstrahlen. Wirklich genießen konnten wir diesen kurzen Augenblick nicht, denn bei uns entbrannte ein regelrechter Kampf mit Regenschirm und Sonnenblende gegen die von allen Seiten eintreffende Nässe, die man aber hoffentlich auf den Fotos nicht erkennen kann!
Auch wenn sich die Motivfindung etwas hektisch gestaltete, war es ein traumhafter Abend! An dieser Stelle deshalb noch 1000 Dank für das Regenschirmhalten an Thomas und an die nette Eigentümerin der Häuser!
Text: Oliver Gerhard & Susanne Sigmund
Bilder: Synnatschke Photography
1. Auflage 2011; 118 Seiten, 163 Bilder, 5 gr. Karten
ISBN-13: 978-3770192762
Weitere Infos zu dem Reiseführer gibt es -> hier
Wie ich an den Bio-Türmen sehen kann näherst Du Dich so langsam der “modernen” Fotografie an. Allerdings sieht das immer noch viel zu kontrolliert schräg aus, außerdem passt die Schärfe, äh… Unschärfe noch nicht so ganz. Rechts oben hättest Du zudem noch wunderbar ein Stück Sonnenblende einbauen können.
Aber das ist natürlich ein Lernprozess, den man nicht so einfach von heute auf morgen macht…
LG, Tilman
Hi Isa,
schon verrückt, dass diese Türme von Lauchhammer jetzt “foto-tauglich” sind … ich kenn die noch ganz gut von früher
Aber dieses Bild vom Sonnenuntergang am Geierswalder See ist ja wirklich der absolute Wahnsinn!!!!
Susan
Das stimmt, da passt das grüne Smilie gut! Was uns ein Einheimischer über die Gegend zu DDR-Zeiten erzählt hat, da könnte einem echt ganz anders werden! Und wie gesagt es stank eigentlich auch jetzt noch recht ordentlich nach Phenol!
Der Sonnenuntergang hätte auch Dir sicher supergut gefallen, Susan! Und Holger wäre begeistert gewesen von den Farben aus Deiner Kamera!
@GST
Wie es scheint muss ich mit Dir noch ein “schiefes” Wörtchen reden!
Oder noch besser: ich veröffentliche hier dann einfach mal sämtliche Fotos, die ich am Samstag ganz “zufällig” von ein paar “zugebecherten” Paddlern gemacht habe…