Night of Light 2020 – Dresden taucht in ROT
Gestern Abend sorgte die Aktion “Night of Light” deutschlandweit für Aufmerksamkeit. Sie sollte auf die katastrophale Lage der Veranstaltungsbranche hinweisen. Aufgrund der monatelangen Beschränkungen durch Covid-19 und des weiterhin bestehenden Verbots von Großveranstaltungen sieht sich einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft in seiner Existenz bedroht. Die Farbe “ROT” symbolisiert den flammenden Appell zur Rettung von gut 1,5 Mio. Beschäftigten, die zuletzt 129 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschafteten (Quelle). Seit Mitte März sind sie faktisch erwerbslos – nicht nur die Künstler, sondern jeder, der direkt oder indirekt mit Großevents zu tun hat. Neben Konzert-, Festival- und Eventagenturen sind das auch sämtliche Ausstatter und Dienstleister beim Bühnen- und Messebau, bei Tagungen, Kongressen und Volksfesten sowie Veranstaltungstechniker bis hin zu den Angestellten von Catering und Floristik. Neben einer gigantischen Anzahl an Jobs steht hier auch die kulturelle Vielfalt in unserem Land auf dem Spiel.
Auch wenn in manchen Bereichen langsam wieder Hoffnung auf etwas “Normalität” einkehrt, so liegt diese bei Veranstaltern noch in weiter Ferne. Dass entgangene Einnahmen bei ihnen tatsächlich verloren bleiben und im Nachhinein nicht einfach kompensiert werden können, verschärft außerdem die Lage. Eine Branche sieht also im wahrsten Sinne des Wortes ROT. Viele der davon betroffenen Gebäude wurden gestern deutschlandweit entsprechend angestrahlt. Zu den leuchtenden Mahnmalen der Stadt Dresden zählten die Kunstakademie auf der Brühlschen Terrasse (zu sehen auf den Fotos oben) sowie das Schloss Albrechtsberg, Residenzschloss, Kongresszentrum, Gewandhaus, der Kulturpalast, das “Lebendige Haus” am Zwinger, der Fernsehturm sowie etliche Firmensitze auf der Könneritzstraße und im Ostragehege.
Wir haben uns gestern schon vor Sonnenuntergang zu den vielen Leuten am Elbufer gesellt. Zu Beginn war die Beleuchtung noch relativ unauffällig, aber zu später Stunde sah nicht nur die Kunstakademie und die Raddampfer, sondern auch die Elbe knallrot aus. Schon fast beängstigend! Aber für uns boten sich da auch jede Menge Motive. Vor allem die schwarzen Silhouetten der Menschen am Ufer und vor den roten Strichen im Wasser faszinierten uns eine zeitlang. Ganz gut ins Bild gepasst hat auch das derzeitige Hochwasser an der Elbe: So vielen Leuten steht das Wasser bis zum Hals!
In der Hoffnung, dass für alles bald eine Lösung gefunden wird und auf dass alles möglichst rasch wieder besser wird!!!
Erinnert mich an den Vulkan Erta Ale in Äthiopien, wo die Lava den aufsteigenden Rauch bei Nacht rot anleuchtet.
Viele Grüße
Peter
Was Du wieder für Assoziationen hast, Peter!
Aber Du hast recht, das Rot sah schon richtig giftig aus. Mich hat es eher an Coca-Cola-Werbung erinnert.
LG unbd schönes we
Isa