Havasupai – die nur noch schwer und teuer zu erreichenden Wasserfälle…
Lang, lang ist es her, dass ich dort unten war bei den “Havasupai”, den “Leuten am grünblauen Wasser”, und in ihrer einzigartigen Schlucht im Westen des Grand Canyons. Als Bernhard und ich in der Dämmerung aufbrachen lag im März 1999 oben am Canyonrand beim Hualapai Hilltop Trailhead noch etwas Schnee, unten genossen wir dann angenehme Badetemperaturen und wir ärgerten uns schon vor Ort, dass wir nicht noch eine zusätzliche Übernachtung gebucht hatten. Das Zimmer in der (sehr einfachen) Lodge war OK, das Essen katastrophal, dafür der Flug mit dem Helikopter zurück zum Rim umso perfekter. Wir hatten ganz spontan einen Platz ergattert!
Eigentlich wollte ich auch mit Steffen da irgendwann mal zwei Nächte im Herbst hin, die neuen Sinterterrassen bei den Havasu Falls fotografieren, bei den wunderschönen Mooney Falls wieder die steile Travertinwand hinunterklettern und die restlichen Wasserfälle bis zum Colorado anschauen, für die beim ersten Besuch keine Zeit mehr blieb. Aber ob es jetzt je dazukommen wird, das glaube ich fast nicht …
Letztes Update: Januar 2023.
Vieles hat sich geändert seit meinem Besuch, zu viel leider …
Die Bilder von den idyllischen Wasserfällen, die zwischen hoch aufragenden roten Canyonwänden in sagenhaft blaue Pools stürzen, locken inzwischen derart viele Besucher aus aller Welt an, dass sich die Modalitäten während der letzten Jahre dramatisch verändert haben und die Preise explodiert sind. Allein der Eintritt in die Havasupai Indian Reservation hat sich in kurzer Zeit vervielfacht und ist von $35/Person (2016) auf $90/Person (2018) gestiegen!
2023: Der Eintritt (pro Person) ist nochmals erhöht worden -> auf $100 Mo-Do und $125 Fr-So.
Der Andrang ist trotz der Preise enorm und der Ausflug in den Havasu Canyon setzt mittlerweile eine sehr langfristige Planung voraus, weil Tagesausflüge nicht erlaubt sind und für die Nacht unten in Supai das Permit bzw. eine Reservierung vorliegen muss. Den Stichtag für die Vergabe der Hotelzimmer bzw. der Campingplätze darf man also auf keinen Fall verpassen:
- Das Zimmer in der einfachen Havasupai Lodge am Dorfrand kostet knapp $400 (inkl. Eintritt) und ist meist ab 1. Juni um 8 Uhr für das Folgejahr reservierbar. Das geht – nach wie vor – nur per Tel: (928) 448-2111 (Info).
2020: $440 und man hat einfach den früher im Zimmertarif enthaltenen Eintritt gestrichen. So fällt die exorbitate Preiserhöhung nicht so auf!? Zukünftig zahlen 2 Personen also $660 fürs DZ.
2023: Wegen der neuen Regel (mind. 3-Nächte!) werden dort nun $1.980 + Eintritt fällig. Ich lasse das mal lieber unkommentiert … - Die Campingplätze (350 Stück/Tag!) sind nach dem Freischalten des Kalenders zu Saisonbeginn i.d.R. nach wenigen Minuten für das gesamte Jahr ausgebucht.
Kostenpunkt: $140,56/Person, bei zwei Nächten $171,12 und für maximal (!) 3 Nächte $201,67; alles inkl. Eintritt und Steuern.
Fr+Sa+So und an Feiertagen zahlt man nochmal $18,34 Aufschlag pro Nacht.
Aktuelle Infos zum Stichtag und Reservierung unter www.havasupaireservations.com.
Hier hat man 2019 einen Mindestaufenthalt von 3 Nächten eingeführt und gleich mal ordentlich die Preise nach oben geschraubt (sagenhafte +50%!). D.h., der Ausflug mit Zelt kostet nun $300-$375 – und das auch wenn man nur eine Nacht bleiben möchte!
2023: Neuer Preis $395 + Eintritt
Am 1. Februar 2018 (Stichtag für die gesamte Saison 2018!) klappte das mit dem Freischalten des Kalenders vorerst nicht so ganz, dafür waren die Plätze aber – kaum war der Kalender sichtbar – horrend schnell weg. Nicht ganz so wie beim Lake O’Hara oder bei den Coyote Buttes, aber wer 2019 in den Havasu Canyon will, sollte sich wirklich zum Stichtag den Wecker stellen oder jetzt am 1. Juni 2018 schon in der Lodge anrufen!
Wer noch nicht dort war und unbedingt hin möchte, für den ist a.s.a.p. wahrscheinlich keine schlechte Idee, denn so rasant wie sich die Dinge im Havasupai Indianerreservat derzeit ändern, wer weiß, wie es dann 2020 aussieht … Und vor allem wie tief man dann ins Portemonnaie greifen muss …
Was ich dabei besonders “scharf” finde: Die Campground-Reservierung ist non-refundable and non-transferable! D.h., bei Planänderung, Krankheit, Schlechtwetter etc. bleibt man auf den gesamten Kosten sitzen und kann die Permits nicht mal jemanden anderen schenken. Der Reisepass wird kontrolliert bei Ankunft in Supai.
Die Lodge-Zimmer dürfen (Stand: Februar 2018) ja wenigstens noch bis zu zwei Wochen vorher kostenlos storniert werden!
1999 haben wir übrigens zu zweit knapp $300 für den gesamten Trip INKL. Nacht in der Lodge, INKL. Essen und INKL. Hubschrauber(raus)flug gezahlt! Für damalige Verhältnisse auch kein “Schnäppchen”, aber noch durchaus noch schwer in Ordnung und ein tolles Erlebnis. Ich möchte es echt nicht missen!
2023: Inzwischen würde sich das Ganze leider wohl eher auf $3000 belaufen.
Was mal bei all dem nicht vergessen darf: Anders als bei preislich ähnlich liegenden Unterkünften wird hier wirklich “nur Natur” geboten. Und auch die Idylle des abgelegenen Dorfs wird leider nach wie vor von Alkoholabhängiglkeit und Drogenproblemen etwas überschattet.
Apropos… abschließend hier noch ein Tipp:
Im Helikopter ($85/Person) erspart man sich den anstrengenden Rückweg. Es sind ja doch immerhin 13 km und 800 Höhenmeter.
Die gute Nachricht: Die Heli-Flüge sind first-come, first-served und Airwest fliegt (angeblich) so lange bis alle Gäste, die mit wollen, oben am Rim sind bzw. bis es dunkel wird. Der Preis ist, glaube ich, seit nun fast 20 Jahren nahezu unverändert geblieben. Das ist schon erstaunlich! Die schlechte Nachricht: Airwest fliegt auch den Sommer über nur an bestimmten Wochentagen, derzeit nur So, Mo, Do und Fr (Stand Februar 2018; Info) und man wartet wohl manchmal wirklich endlos lange. Es passen ja immer nur wenige in den Hubschrauber und die Einheimischen haben dabei Vorrang.
Und dann gibt es theoretisch noch den Pferde-/Maultiertrip, den man im Voraus buchen muss (Info). Die Tiere sollen aber leider unter denkbarst widrigsten Umständen gehalten werden und viele Besucher sehen schon aus diesem Grund davon ab, solche Touren zu buchen. Die meisten wird aber vor allem auch der Preis abschrecken: $235 one-way oder $470 für den Rundtrip.
Noch ein Grund mehr, nächstes Wochenende 6 Richtige mit Superzahl zu erzielen!
Realistisch gesehen: Da werde ich wohl nie hinreisen können!
Schon arg oder?
Ich möchte diesem aktuellen Bericht unsere Erlebnisse im Jahre 2007 hinzufügen. Möglicherweise haben wir nur Pech gehabt und heutzutage ist es bestimmt ganz anders …
Nach 4,5 Stunden und 297 Meilen Fahrt sind wir da. Und es geht zu wie auf dem Las Vegas Strip. Wir haben Glück, dass wir neben dem Trailhead einen Parkplatz erwischen, – teilweise parken die schon eine Meile vorher. Als wir die Mulis in der prallen Sonne sehen, denken wir uns bereits unseren Teil, aber es wird viel schlimmer kommen. Die Stiefel geschnürt und losgegangen. Jetzt haben wir natürlich die größte Mittagshitze, es ist 12.45 Uhr. Links und rechts des gut ausgebauten Weges, der jetzt runter in den Grand Canyon führt, liegt Müll. Wir schimpfen auf die Touristen und auf diejenigen, die durchaus etwas dafür tun könnten, dass es sauber bleibt. Permanent pfeift der Helikopter über unsere Köpfe, – für 80 USD pro Strecke fliegen sie die Touristen ein und aus (Achtung: keine Vormerkung oder Buchung – First in, first fly). Der Heli geht auch nicht jeden Tag (wegen Reichtum geschlossen?).
Eigentlich sind wir noch guten Mutes, als wir unten in der Wash unserem Ziel, dem Indianerdorf Supai näher kommen. Lange genug habe ich uns vorher angemeldet (geht nur telefonisch), um überhaupt eine Permit und eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. Dass in entsprechender Location das Ganze etwas mehr kostet als es wert ist, ist auch klar.
Nach drei Stunden, kurz bevor Supai beginnt, sozusagen am Dorfeingang, ist’s bereits vorbei mit der Herrlichkeit. Es liegt ein totes Pferd mitten auf dem Weg. Und es ist nicht erst seit einer Stunde tot. Wer jetzt ein wenig empfindlich ist, der liest am besten nicht weiter. Mir liegt jedoch schon daran, die Situation so wiederzugeben, wie sie war. Also der Bauch des Pferdes war offen und daraus entweichen ganze Schwärme von Fliegen. An einigen Weichteilen hängen die Hunde des Dorfes und der Gestank tut sein übriges, so dass wir kurz vor dem Kotzen sind. Als wir diesen ersten Schock überwunden haben, kommen wir ins Dorf. Uns war schon klar, dass es sich hierbei nicht um Beverly Hills handelt, aber wir haben so etwas noch nie gesehen. Dreck ohne Ende in dem diese Leute auch noch hausen. Die Hütten haben weder Fenster noch Türen, man sieht teilweise die Indianer auf ihren Couchen sitzen. Die Pferde haben nichts auf den Rippen, man kann die Knochen wirklich abzählen, so dürr sind die Viecher. Sie wühlen im Staub, um irgendetwas Fressbares zu finden. Kein Wunder, wenn die sterben, die verhungern einfach. Und ich dachte immer, dass die Indianer sehr auf ihre Tiere schauen. Es ist kaum zu beschreiben, was hier abgeht. Am Marktplatz sitzen dann die Indianer mit ihren Whiskey-Flaschen. Zwar wird man nicht belästigt, aber alleine das Bild. Zahnärzte scheint es hier in der Gegend auch nicht zu geben. Alle Menschen hier sind, im Gegensatz zu den Tieren, sehr gut genährt. Das mag daran liegen, dass ganze Indianerstämme die Zuckerkrankheit haben, – jedoch mir fehlt inzwischen, auch im nachhinein betrachtet, der Glaube an diese Theorie.
Unser Zimmer in der Lodge ist einfach eingerichtet und sauber, aber wir würden am liebsten gleich wieder zurückgehen, wenn es nicht so weit wäre. Im einzigen Cafe im Dorf haben wir dann einen Burger gegessen, aber geschmeckt hat er vor dem Hintergrund des Erlebten nicht. Im Store gab es nicht mal Wasser (ausverkauft; anstatt Wasser wohl lieber Touristen eingeflogen); das kann ja heiter werden.
Ab 17.30 Uhr liegen wir auf unserem Zimmer (zwei Nächte inklusive Permit 356 USD) und überlegen, was wir machen sollen. Eines ist klar, jetzt zu flüchten funktioniert nicht. Spazierengehen in diesem Dreck wollen wir auch nicht. Wir beschließen morgen unseren ureigensten Protest, ihr werdet sehen!.
Montag
Um 5 Uhr sind wir wach, auch dank unserer Nachbarn über uns. An schlafen war nicht mehr zu denken. Wir machen uns fertig, denn wir haben gestern noch beschlossen, dass wir keine Minute länger in diesem Saustall bleiben.
Eigenlicht wäre ein Kaffee nicht schlecht gewesen, aber da hier alles erst um 7 Uhr öffnet, sagen wir uns, dass die 4 Flaschen Wasser für den Aufstieg reichen müssen. Wir wären auch ohne Wasser gegangen, geflohen aus dem Paradies, das keines ist. Das Zimmer ist zwar bezahlt und auch für die Wasserfälle tut es uns sehr leid, aber wir wollen hier nur noch weg!.
Während unserer Flucht aus dem Dreck (das Pferd liegt immer noch da, die Hunde haben immer noch Hunger) haben wir die verwegene Idee, eine Gegenveranstaltung zu organisieren.
Tolle Canyons und tolle Wasserfälle gibt es auch anderswo, nicht überlaufen, völlig umsonst und absolut sauber. Ich pfeife auf Havasupai!
Herzliche Grüße
Peter
Hi,
also es ist schon echt schockierend wenn man liest was es heutzutage kostet um zu den Havasupai zu kommen.
Wir waren 2010 dort und das reserviere war überhaupt kein Problem. Da wir am Campingplatz waren und kein Zimmer brauchten war die Reservierung per Telefon in 5min erledigt. Was es gekostet hat weiß ich nicht mehr genau. Jedenfalls nicht annähernd soviel wie heute.
Ich muss jetzt auch mal unsere Erlebnisse dieses “Paradise” wiedergeben.
Wir sind in der Nacht vorher am Parkplatz des Trailhead angekommen und haben die paar Stunden im Auto geschlafen. Gegen 4:30Uhr ging es dann raus und um 5Uhr liefen wir los. Die Wanderung war eigentlich ganz toll. Bis wir im Canyon immer wieder Dreck wie Bierdosen und anderen Müll gesehen haben. Leider haben wir auch sehr viele schlafende und betrunkene Einwohner des Dorfes im Canyon angetroffen. Auch waren viele Hunde unterwegs.
Das Dorf selber war überall voller Müll. Wir waren echt ein bisschen schockiert. Auch waren die meisten Bewohner eher genervt von den Touristen. Die Wasserfälle an sich waren super. Das baden in den Pools echt genial. Das der Campground ein paar Wochen durch ein FlashFlood verwüstet wurde, kann passieren, aber man hätte wenigstens ein bisschen aufräumen können.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Zeltabbau gleich wieder aufgebrochen. Wir wollten so der Sonne so weit wie möglich entkommen. Auch am Rückweg waren wieder einige Gestalten im Canyon. So wirklich sicher haben wir uns nicht gefühlt.
Oft haben wir uns gefragt wie man einen solch tollen Ort, der ja die Haupteinnahmequelle für alle Bewohner ist, so verkommen lassen kann!?
Vielleicht hat sich ja seit 2010 was geändert, ich glaube aber nicht.
Gruss Olli
Hallo Ihr drei,
ja mir ist leider auch schon einiges zu Ohren gekommen, allerdings liegen auch diese Geschichten schon etliche Jahren zurück. Bin mal gespannt, wie es derzeit da unten ist. Denn meine größte Sorge wäre da nicht mal der Dreck oder ähnliches (da kann man zur Not schon mal ein Auge zudrücken… oder beide… ).
Ich mach mir aber inzwischen auch Sorgen wegen der täglich 350 Campingplätze und dass es da bei den Wasserfällen dadurch wahrscheinlich nicht mehr sonderlich idyllisch zugehen wird. Die 350×2 (in etwa) und +Lodge-Übernachter sind in Summe dann doch wahnsinng viele Leute für so einen engen Canyon. Im März 99 waren wir fast alleine dort. Damals war Havasupai definitiv besuchenswert und wirklich schön.
Mal sehen… spätestens im Mai kann hier dann ev. jemand mehr zur ganz aktuellen Lage sagen…
PS: “verkommen lassen” – wie wahr und ist ja leider nicht nur bei den Havasupai Indianern so
Die letzten 3,5 Meilen bis zur Mündung in den Colorado River liegen außerhalb des Reservats und gehören zum Grand Canyon National Park. Wer mit dem Raft durch den Grand Canyon fährt hält in der Regel dort an und kann ein Stück weit in den Havasu Canyon wandern. Es gibt dort zwar nur kleine Wasserfälle, aber der Canyon ist trotzdem sehr schön und das Türkis des Wassers ist grandios. Gleiches gilt für den Little Colorado River.
Viele Grüße
Peter
Hi Peter,
ist es egal welcher Rafting Tour wir uns anschließen oder war es eine bestimmte, die du uns empfehlen kannst?:)
Hi Jenny,
da gibt es schon Unterschiede! Wir waren von der siebentägigen Tour mit Western River Expeditions im Juni begeistert. Schau Dir mal die Texte und Videos auf deren Webseite an. Wenn Du noch Fragen hast, schick mir einfach eine E-Mail, damit wir Isas Blog nicht zu sehr missbrauchen. Eine Raftingtour durch den Grand Canyon kostet viel Geld, bietet aber auch eines der großartigsten Naturerlebnisse, die man in seinem Outdoorleben haben kann. Unsere war jeden einzelnen Dollar wert.
Viele Grüße
Peter
Oh ja, Peter! Das ist sicher klasse! Kenne da Fotos davon und die sind wirklich wunderschön!
Lieben Gruß
Isa
Es ist wieder soweit: am Freitag den 1. Februar werden online die Camping-Permits vergeben.
Die Preise sind leider wieder etwas gestiegen, und es wird ein Mindestaufenthalt von 3 Nächten eingeführt. Das kostet dann unter der Woche 300 Dollar oder am WE 375 Dollar. Außerdem sind in 2019 Outfitter und Agenturen nicht zugelassen.
Ich bin ja schon seit Wochen am überlegen – soll ichs probieren oder nicht? Ich wäre Ende März in der Gegend, könnte aber nur noch 2 Nächte von meiner Planung frei machen – müßte also für den Besuch, da Wochenende 375 Dollar zahlen. Ach, es ist nicht einfach.
Viele Grüße
Rosi
Hi Rosi,
kann Dein Dilemma verstehen. Das mit den neuen Preisen war mir beim Aktualisieren vom US-Südwesten-Reiseführer schon aufgefallen. Da muss man sich leider echt auf die Finger setzen um nicht zu schreiben: “Die haben einen Vogel!”.
Es gibt im Südwesten eine Handvoll ZELT-Plätze, bei denen im Sommer horrende $95/Nacht verlangt werden (an der Küste in Carmel usw.), aber Havasupai ist trotzdem nicht zu toppen. Vor allem diese neue 3-Nächte-Regel ist schon irgendwie eine Frechheit. Den meisten reichen da unten sicher 2 Nächte!
Und ich fürchte fast, da wird die Lodge preislich bald nachziehen. Derzeit wäre sie meine erste Wahl dort, da sie doch ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet! Ich fand es damals in der Lodge nicht so schlecht, auch wenn sie etwas weiter weg liegt von den Wasserfällen. Aber die ist wahrscheinlich zu deinen Terminen schon lange ausgebucht.
Wenigstens sind die Eindrücke von 2018 nicht mehr ansatzweise so schlecht wie die oben in den Kommentaren geschilderten Erlebnisse! Ich kenne gleich einige, die 2018 dort waren und wieder hin wollen. Sprich es hat ihnen sehr gut gefallen!
Falls Du doch hingehst, würde mich auch interessieren, wie es Dir so gefallen hat!
LG und viel Glück am 1.2.!
Isa
Hallo Isa,
das war ein Krimi heute mit den Permits. Die Reservierungsseite ging in die Knie.
Erst mal eine halbe Stunde Time-out, dann konnte ich den Kalender sehen, nix mehr frei.
Habs dann weiter probiert und plötzlich nach 2 Stunden hatte ich mein Permit für den Wunschtermin angeklickt – da konnte ich nicht mehr widerstehen, wer weiß wann ich wieder die Gelegenheit habe.
Ich kann dann Ende März erzählen wir es in 2019 dort ist.
Übrigens gibt es dieses Jahr die Möglichkeit die Permit zurück zu geben, wenn was dazwischen kommt. Dann gibt es das Geld zurück, abzg. 10% Gebühr. Das finde ich sehr fair.
LG
Rosi
Hi Rosi, dann drücke ich die Daumen, dass alles klappt, das Wetter passt und Du eine tolle Zeit dort unten hast. Auch sonst eine schöne Reise! :-)
LG
Isa
Hallo zusammen,
Stimmt es dass man nicht mehr per day-hiking in den Canyon darf? Und wenn man erwischt wird mehr als das doppelte zahlen muss?
Gruß
Also das mit dem Tagesausflug-Verbot stimmt leider.
Was bei Trespassing mit einem passiert, weiß ich nicht. Glaube, das möchte ich aber auch nicht herausfinden.
Hallo Isa,
zurück von der Tour zu den Havasu Falls möchte ich gerne hier ein bischen darüber erzählen:
Die Abwicklung für die Camping-Permits im Internet ist richtig gut. Einige Tage vor dem Termin kommt noch eine Erinnerungsmail.
Es gibt ja seit diesem Jahr auch die Transferseite, man kann sein Permit zurückgeben und jemand anderes kann es kaufen. Der Zurückgebende bekommt sein Geld, abzüglich einer Transfer-Fee von 15 % zurück. Somit sind immer mal wieder kurzfristig Permits zu haben., wenn man regelmäßig auf die Seite guckt.
Als ich dann morgens zum Hilltop fuhr, war da 5 km vorher eine Kontrollstation, die alle Autos aufgehalten haben und überprüften, ob man ein Permit hat und es wurde auch einen Blick auf die Rückbank geworfen und die Frage nach Alkohol gestellt.
Mein Permit war ab Donnerstag, ich konnte aber erst am Freitag anreisen – wegen der vorher schon erfolgten Urlaubsplanung hatte ich auch nur Zeit für 2 Nächte, obwohl ich drei bezahlen mußte. Das war kein Problem. Ohne Permit muß man umkehren.
Dann Parken und nochmal auf Toilette, sauber und mit Papier. Eine Frau, die die Rucksäcke für die gebuchten Muli-Transporte sammelte und beschriftete.
Dann ging es gegen 9.00 Uhr los. Es hatte nur wenige Grad über Null und war angenehm zu wandern. Mit mir starteten ca. 10 Leute, wir haben uns dann auf dem Weg ab und zu überholt, je nachdem wer gerade Pause gemacht hatte. Im Hang ein Zelt von einer Maintainment-Crew.
Der Weg ist recht steinig und auch sandig. Bald kamen uns die Herauswandernden entgegen, immer mal wieder ein paar Leute, ich glaub es waren so an die 50, denen ich begegnet bin. Aber oft war ich auch alleine auf dem Weg. Ebenso kam mir 4 mal ein Indianer auf dem Pferd mit je 5 Mulis entgegen. Ich hab immer freundlich gegrüßt und meist ein kurzes Nicken aber auch mal einen Gruß erhalten. Alle Mulis, die ich sah, waren meiner Meinung nach gesund und in Ordnung. Ich hatte im Dorf an der komunalen Anschlagtafel ein Schild gelesen, mit sinngemäß dem Inhalt, wer als Packer arbeiten will, muß alle seine Mulis dem Veterinär vorführen und sich ein Gesundheitszeitrifikat ausstellen lassen.
Auf der Anschlagtafel waren auch ganz viele Jobs im Zusammenhang mit dem Trail ausgeschrieben, Nightsecurity am Hilltop, Night-Ranger im Campingplatz, Maintainence für die Wege usw.
Der einzige Müll, den ich auf dem Weg sah, könnte auch von Hikern stammen – einige leere Wasserflaschen oder Gatorade-Flaschen.
Als ich dann endlich im Dorf ankam waren dort sichtbar Aushänge, daß im keine Mulis/Packers und im Dorf nicht fotografiert werden darf wegen Privatsphäre.
Ich bin dann ins Tourist Office um mich anzumelden, ich sagte dass mein Permit für gestern war – daraufhin wurde genickt und mein Armbändchen auf heute für insgesamt 4 Tage erstellt – also stillschweigend wurde mein Permit um einen Tag verlängert.
Im Dorf in den Gärten teilweise die in USA übliche Unordnung, aber kein Müll zu sehen. Die Kinder auf der Hauptstraße haben alle gegrüßt und waren freundlich. Auf dem Weg weiter zum Havasu Fall sah ich insgesamt 3 FryBread Huts, die allerdings alle geschlossen waren.
Dann Ankunft am Havasu Fall – es ist wirklich so schön, wie auf allen Bildern die man sieht.
Als erstes steht das Ranger Häuschen, dort ein Tisch mit Share-Dingen, viele Leute haben ihre angebrochenen Gaskartuschen hingestellt – auch ein paar Essensachen waren dort. Ich hab mich später mit dem Night Ranger unterhalten, er hat alles was man braucht, viele Schlafsäcke, Matten, Zelte in der Hütte falls was benötigt wird.
Ebenfalls stehen hier zwei große Toiletten-Häuschen mit je ca. 4 WCs, darin auf der Stange ca. 10 Rollen Papier und Eimer mit Holzschnitzeln, damit das Bio-WC funktioniert.
Ab hier verteilen sich die Camping-Spots über ca. 1,5 km bis zu den Mooney Falls, da es bewaldet ist und der Weg gewunden sieht man immer nur 5 oder 6 andere Zelte, der Rest verteilt sich. Und es gibbt noch weitere Toiletten-Häuser. Da immer der Wasserfall und der Bach rauscht, hört man keine Geräusche von anderen Menschen.
Die eine Quelle ist ebenfalls am Anfang des Campingplatzes.
Viele Leute hatten Hängematten benutzt, sehr viele Tische sind verteilt, also jeder hat eine Chance auf seinen eigenen Tisch.
Der Weg runter zu den Mooney Falls ist etwas schwierig, aber alle Leute waren sehr freundlich zueinander, haben denen die ängstlich waren geholfen und Mut zugesprochen.
Das Wasser im Bach und den Fällen war schon noch etwas frisch, aber einige Leute sind geschwommen, viele nur mal mit den Füße rein und haben sich dann irgendwo in die Sonne gesetzt.
Also die ganze Stimmung war sehr friedlich aund ruhig.
Der Preis von 300 bis 375 Dollar für das Permit ist zwar hoch – aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl abgezockt worden zu sein.
Es gibt ja viele Attraktionen, die mittlerweile übberteuert sind.
Liebe Rosi,
ich danke Dir für Deine superausführliche Rückmeldung. Diesen Kommentar muss ich irgendwie oben im Blog noch verlinken, nicht dass er hier etwas untergeht.
Freue mich, dass Du dort unten eine schöne Zeit hattest nach dem ganzen Aufwand (ich meine jetzt auch die Permitbeschaffung).
Und ich gebe Dir recht, es ist alles sehr relativ. So manche Nationalparklodge verlangt inzwischen auch über $500 die Nacht. Da muss ich nicht lange überlegen und würde mich für 2-3 Tage in diesem wunderschönen Canyon entscheiden. Und vielleicht wird ein Teil von dem Geld nun auch dafür verwendet, in Supai alles in Ordnung zu halten. Wobei bei meinem Besuch ja eigentlich auch alles ok war.
Mal schauen… Der Gedanke, dort mal das Herbstlaub zu erleben, der lässt mich irgendwie auch nicht los…
LG
Isa
Super toller Bericht. Macht doch noch Hoffnung evtl. ein Permit zu ergattern.
Mein einzige Frage wäre noch: Wie muss/kann ich das Permit bezahlen ? – Anzahlung, Rest später vor Ort ?
Denn ich las mal, Mastercard-Abwicklung geht nicht, weil Bank-Daten- übertragen nicht statthaft ist.
Wäre super, wenn Du mich diesbez. aufklären könntest.
Vielen Dank für eine hilfreiche Antwort.
LG Klaus aus München
Hallo Klaus,
ich habe gestern noch einen Freund gefragt, der erst im Mai dort war. Ihm wurde alles abgebucht von der Kreditkarte.
In Supai benötigst Du aber auch auf jeden Fall Bargeld. Nicht überall funktioniert dort die Plastikkarte.
Du hattest auch noch eine E-Mail bzgl. Carcampen geschrieben. Hier haben wir leider in den letzten Jahren keine neuen Autos mehr durchprobiert, waren drüben immer nur Hotels oder bei Freunden. Könnte sich nächsten Frühling aber ändern, mal schauen. Den Bericht würde ich dann entsprechend aktualisieren.
Beste Grüße
Isabel