Extraterrestrial Highway: Zu Besuch bei den Aliens
Heute galt es möglichst viele Meilen hinter uns zu bringen auf dem weiten Weg von Bishop, CA hinüber zum Yellowstone National Park in Wyoming. Da der nördliche Streckenverlauf noch langweiliger erschien und der Fly Geyser mittlerweile ohnehin nur noch im Rahmen geführter Touren zugänglich ist, entschlossen wir uns kurzerhand einen Stopp im Cathedral Gorge State Park einzulegen und zuvor den Aliens bei der Area 51 einen Besuch abzustatten. Ob die uns “Braunfußindianer” (die Geschichte hierzu gibt’s im Mono Lake Bericht) denn überhaupt willkommen heißen würden…!?
Über den Highway 6 erreichten wir 44 Meilen hinter Tonopah den Beginn des “außerirdischen Highways” mit der Nummer 375. In Warm Springs (wieder eine dieser Ghost Towns die auf Straßenkarten wie normale Ortschaften eingezeichnet sind…) fanden wir leider keines der netten Highway-Schilder. Hier müssen wir dann wohl mit dem Fotografieren bis morgen warten, wenn wir die außerirdische Strecke im Osten wieder verlassen.
Kein Mensch weit und breit, nur hier und da ein Pronghorn und eine Kuh, kein Wunder dass es hier laut einem Straßenschild sogar “Cow Flying Aircrafts” gibt.
Die Straßen im Zentrum Nevadas zählen zu den einsamsten Highways der Vereinigten Staaten und das merkte man hier auch ganz deutlich. Seit über 50 Meilen ist uns kein Auto mehr entgegen gekommen, aus unserem Radio ertönt nur noch ein monotones Rauschen und wir steuern stetig gerade auf den Horizont zu. Immer wieder kleine, schlammige Wassertümpel beiderseits der Straße, die Wiesen sind fast unwirklich grün. Es scheint so, als hätte es in der Wüste vor nicht allzu langer Zeit richtig gegossen. Passend dazu kam uns jetzt tatsächlich das erste Auto entgegen und zwar mit einem Kajak auf dem Dach… -> !??
Die Sonne ist schon zur Hälfte untergegangen und der Himmel verfärbt sich langsam dunkelrot. Rachel, die einzige (Mini-)Ortschaft entlang des Extraterrestrial Highways, werden wir wohl leider nicht mehr bei Helligkeit erreichen. Ich frage mich allmählich auch, wo sich denn die Zufahrten in die ominöse Area 51 befinden. Bislang noch keine in Sicht! Und von sehenswerten UFOs oder E.T.s kann schon gar keine Rede sein…
Dass wir heute so spät vom Red Rock Canyon weg gekommen sind, kam mir jetzt irgendwie entgegen. Wir entschlossen uns beim “UFO Selfparking” unseren (nur gelegentlich fliegenden…) Nissan abzustellen und im Little A’Le’Inn zu übernachten. Earthlings welcome, do you have a reservation? Nein, aber 47 USD für Room #52 im Doppelbunker. Wie passend, gleich neben der unbewohnten “Area” 51, mit der wir das Badezimmer teilen dürfen!
Auf unserer Terrasse hielten wir eine zeitlang Ausschau nach den im Zimmer abgebildeten “flying saucers” und ich skypte noch mit Jerry: “No UFOs so far” und auch eine “abduction insurance” hatten wir nicht abgeschlossen. Stand uns eine gefährliche Nacht bevor?!?
Was uns so entlang der Strecke aufgefallen ist…
In Tonopah dasselbe Spielchen wie einen Tag zuvor in Big Pine: bei der Chevron am Ortseingang kostete das Benzin 3,29/Gallone und knapp 400 m weiter im Ort nur noch 2,77/Gallone. Ich kann mir nicht helfen, aber hier rechne ich den Unterschied beim Volltanken irgendwie doch in Cappuccino Venti um…
Das ist irgendwie abgefahren, was man den Touristen dort bietet. Dann grüße ich Euch nach vulkanischer Tradition: Lebe lang und in Frieden!
Und auch die schwierige Frage vieler Science-Fictions, ab wann eine Lebensform als intelligent angesehen werden kann, kann als gelöst gelten: Wenn sie hier durch die Spam-Protection kommt!