USA: Für welche Nationalparks benötigt man eine Reservierung?
Es ist ein Trend, der sich möglicherweise nicht mehr umkehren lässt, denn die Nationalparks in den USA werden auch unter Einheimischen zunehmend beliebter. Erst kürzlich habe ich davon berichtet, dass ab diesem Frühling die Hauptverbindungsstraße durch den Glacier Nationalpark nicht mehr ohne “entry reservation ticket” befahrbar ist -> Going-to-the-Sun Road Reservierung nötig. Es ist aber leider bei weitem nicht der einzige Park, bei dem sich Besucher Monate im Voraus über das Portal www.recreation.gov um eine Erlaubnis bemühen müssen. Man kann nur hoffen, dass einige dieser Restriktionen temporär sind und ausschließlich mit Covid-19 zu tun haben, denn es ist schon erschreckend, welche Parks da mittlerweile auf der Liste stehen. Aber ich fürchte, dass einige der Maßnahmen uns dennoch 2022 und darüber hinaus erhalten bleiben und dass ein unabhängiges Reisen zukünftig etwas schwieriger werden könnte. Mancherorts wurde auch eine sog. “timed entry” eingeführt, d.h., dort hat der Besucher nur ein gewisses Zeitfenster, in dem er in den Park hineinfahren darf. Wie lange er/sie dann drinnen verweilt, ist zum Glück (vorerst noch…) egal.
Hier ein Überblick aller US-Nationalparks, die von restriktiven Maßnahmen betroffen sind:
(Update, aktuelle Liste -> Wo brauche ich eine Reservierung in 2023?)
- Acadia National Park – die Tickets für das Abfahren der “Cadillac Summit Road” von Ende Mai bis Mitte Oktober werden meist 90 Tage im Voraus schon vergeben -> Infos
- Arches National Park – die Einfahrtstore müssen immer wieder wegen Überfüllung geschlossen werden, es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis dort eine “timed entry” gilt; Überlegungen in diese Richtung gibt es schon lange!
- Carlsbad Caverns National Park – die Bewilligungen für eine Self-Guided Tour (über den natürlichen Ein- und Ausgang oder mit dem Fahrstuhl) werden neuerdings 30 Tage vorab unter diesem Link vergeben
- Glacier National Park – für die wunderschöne Going-to-the-Sun-Road ist von Ende Mai bis Anfang September ein “entry reservation ticket” nötig, das bis zu 60 Tage vorher besorgen werden kann -> alle Details
- Rocky Mountains National Park – hier muss man ganz besonders aufpassen, denn es gibt gleich zwei Bereiche, in denen von Ende Mai bis Ende Oktober eine “timed entry” eingeführt wurde (separat buchbar): der “Bear Lake Corridor” und der restliche Park. Das Kontingent eines Monats wird meistens am 1. des Vormonats online gestellt -> Infos. Wobei der Einfahrtsschein dort leider noch immer keine Garantie für einen Parkplatz ist…
- Yosemite National Park – die jeweils 3-tägigen “Day-use Permits”, erforderlich von Mitte/Ende Mai bis Ende September, werden nach einem recht seltsamen System vergeben (an zwei Tagen im April für Mai-Juli und im Mai für August/September); hier gilt es extra schnell zu sein, denn sie sind in der Regel binnen Minuten vergriffen -> alle Infos
- Zion National Park – der Zugang in den Hauptcanyon erfolgt Mai-November nur per Shuttle, das ist schon länger so; neuerdings ist man aber auf ein 1-stündiges Zeitfenster festgelegt, zu dem die Abfahrt stattfinden muss, und das ist rund 1 Monat im Voraus buchbar -> Infos
Update 28.5.: Ab heute wurde diese Regel wieder außer Kraft gesetzt und man darf zum Glück auch wieder ganz spontan mit dem Shuttle in den Zion Canyon, Warteschlange inklusive. Eine Alternative wäre das Anmieten eines Rads, damit ist der Scenic Drive problemlos und ohne Warten befahrbar!
Wer eine Unterkunft oder eine Campsite innerhalb der Parks reserviert hat, muss sich weniger Gedanken machen, denn dann benötigt man in der Regel keinerlei Bewilligungen.
Zwar kein Nationalpark, aber der NP- bzw. Interagency-Jahrespass gilt auch dort, daher füge ich das hier noch dazu:
- Maroon Bells Scenic Area (bei Aspen) – von Mitte Mai bis Ende Oktober wird seit heuer für die Parkplätze an diesem berühmten Bergsee eine Reservierung benötigt; das Buchungsportal wurde bereits Mitte April freigeschaltet -> Infos
PS: Alle Angaben ohne Gewähr!